@ icelinx (OT)
die Geschichte mit den Kindern ist ja ganz lustig und sie stimmt auch bedingt. Sie stimmt, weil Kinder tatsächlich diesbezüglich eine geringere Hemmschwelle haben. Aber das macht denke ich nur einen kleinen Teil davon aus warum wir denken Kinder lernen viel leichter. Ein Punkt wäre, und das ist jetzt mal sehr sehr grob ausgedrückt, dass Kinder einfach noch offener an Neues herangehen, ihr Verstand ist noch leichter formbar, wohingegen Erwachsene oder ältere Menschen schwerer von ihren gewohnten Bahnen abzubringen sind. (wie gesagt grob ausgedrückt, will das auch gar nicht vertiefen)
Ein zweiter wichtiger Punkt ist zudem, dass du sowohl das Inhaltliche Niveau als auch die Komplexität des Satzbaus von Kindern nicht mit den von Erwachsenen vergleichen kannst.
Wenn ich versuche einen japanischen Satz zu bilden, dient mir dabei meist ein deutscher Satz als Vorbild, und der ist viel komplexer und, deshalb viel schwerer zu übersetzen als Kindersätze. Einfache Sätze wie "Ich will Sushi essen" kriegen wohl sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen in deinem Kurs hin, oder?
Wenn ich mit meiner Tandempartnerin spreche würde ich aber auf Deutsch eher so was sagen wie "Also ich hätte jetzt Lust auf Sushi" (mit der Nuance "wie siehts bei dir aus" in der Betonung) entweder ich greife als auf den Kindersatz, "watashi ha sushi ga tabetai" zurück, was sich aber leider ein bisschen primitiv anhört, oder ich steh da und überleg wie ich das sagen soll.
@ Alexx
warum fragst du dann nicht gleich
"Ich bin mit den Anfängerbüchern XYZ durch, welche fortgeschrittenen Lehrbücher empfehlen sich für das weitere Lernen? Mir wäre es insbesondere wichtig, ein Lehrbuch zu haben das großen Wert auf die zügige Erweiterung des Wortschatzes legt."
anstatt rumzujammern, dass du mit den Anfängerbüchern nichts Neues mehr lernst. Japanisch ist leider, bspw. im Vergleich zum Erlernen romanischer Sprachen (und da gibt mir Datenshi hoffentlich recht) insofern besonders, dass man nach dem Durcharbeiten verschiedener Anfängerbücher, gemessen an dem was man im japanischen Alltag so braucht, leider so gut wie gar nichts kann (bzgl Grammatik und Wortschatz und allem anderen auch). Man muss sich als japanischlernenden Europäer (bspw) einfach durch eine sehr lange Anfänger und Mittelstufenphase kämpfen bevor man tatsächlich, "freiere Wege einschlagen", also selbstständig /mit "Originalmaterial" (i.e. Zeitung/Bücher lesen, japanische Filme gucken) weiterlernen kann! Da heißt es einfach mal Zähne zusammenbeißen und durchhalten. Bei Spanisch kannst du nach einem Jahr lockeren Lernens Filme größtenteils verstehen, und deinen Wortschatz erweitern indem du Bücher liest und musst dabei viele Wörter nicht einmal nachschlagen, weil sie englischen oder gar deutschen Wörtern ähneln. Das geht halt im Japanischen nicht so schnell. Nach einem Jahr intensiven Lernens (mit Kursbüchern) nur sehr schwer bzw. gar nicht, und nach einem halben Jahr erst recht nicht.
Zitat: Aber zu meinem n-Problem. Ich muss doch sagen, dass das was ich da als Antwort gelesen habe schon ungefähr meiner Vermutung nahekam und "Abkürzung für no" stimmte doch auch, oder?
Dieses n kommt ja nicht in jedem zweiten Satz vor und gehört somit auch denke ich nicht zum Grundgrammatikschatz. Ich bin bis jetzt auch gut ohne ausgekommen Jedenfalls kann man denke ich daran nicht mein Japanisch messen.
Ich habe dieses n bis dahin einfach immer überlesen, macht ja letztendlich auch nicht so den Unterschied...
Dieses "n" hast du im gesprochenen Japanisch zwar nicht in jedem zweiten Satz, aber sehr sehr sehr häufig. Ich würde es als DIE leichteste und grundlegenste grammatikalische Wendung des "Umgangsjapanischen" bezeichnen. Also sehr sehr basic! In der Bücherreihe "Japanisch im Sauseschritt" mit der ich angefangen habe wurde sie im Band 2B, 1.Lektion behandelt, zu einem Zeitpunkt zu dem die Lektionen immer noch mit den Verben in der -masu-Form hantieren. Auch wenn sich das Buch mit "Obere Mittelstufe" betitelt ist reicht es damit höchstens bis zum 4kyuu des JLPT (wahrscheinlich nicht einmal), man kann also nach meiner Definition von oben "noch gar nix"!
Damit will ich dich nicht schockieren oder fertig machen oder dergleichen, sondern versuchen auf den Boden der Tatsachen zurück zuholen. Ich beglückwünsche dich - und diesmal ohne Sarkasmus - zu deiner anscheinend ganz guten Motivation (die braucht man) und dass dir das Auswendiglernen leicht fällt (was bzgl. Japanisch nie falsch sein kann), und möchte dich ermutigen weiterhin fleißig aber ab jetzt mit FORTGESCHRITTENEN Büchern zu arbeiten, und dich darauf zu freuen, dass du dich wenn du sagen wir mal 2kyuu-Level erreicht hast, in freier Wildbahn und nach Lust und Laune in japanischer Alltagslektüre rumschnuppern kannst. Vorher ist das meiner Ansicht nach einfach nicht effizient, und wenn du dich anstrengst musst du bis dahin auch nicht mehr soo lange warten. Auch ich denke dass es sehr gut möglich ist binnen 3-Jahresfrist, je nach dem wie du dich anstrengst evtl. auch schon eher, japanische Lektüre in einem angemessenen Tempo lesen und verstehen zu können. Ich denke da werden mir die wenigsten wiedersprechen. Aber bis dahin solltes du die Nase halt doch besser noch in ein paar Bücher stecken!
(will ja jetzt nicht den Oberlehrer spielen, denn gemessen an dem Japanischlevel so mancher anderer Forumsmitglieder bin ich selbst noch ein Greenhorn, aber wenn wir dieses Forum mal als ein soziales Umfeld und Japanisch als die Disziplin nehmen denke ich mal dass ich dir, als eine Art 後輩, schon solche Ratschläge erteilen darf
)