Hui, da ist aber wer auf 180...
1) Zur 1. Frage: Nachweislich nur mit Uchinaaguchi, spekulativ offenbar mit so ziemlich jeder Sprache der Welt.
Zur 2./3. Frage: Wie kommst du jetzt auf Inspiration? Wenn du Lernerleichterungen durch einen gewissen Grad an Bekanntheit meinst, dann gibts einiges... für die Struktur der Sprache wären die meisten SOV-Sprachen nützlich, also z.B. die sog. Altaischen Sprachen. Turksprachen inkl. Türkisch, mongolische Sprachen und Mandschurisch oder ne andere mandschutungusische Sprache können nicht schaden im Zweifelsfall. Gibt aber auch außerhalbs Asien durchaus genügend ähnliche Sprachen in dieser Hinsicht, für Deutsche dürfte aber wohl letztlich das Türkische am leichtesten greifbar sein. Was Vokabular angeht, so hilft bei den meisten in Europa gesprochenen Sprachen natürlich Latein immens, nicht nur bei romanischen Sprachen. Analog hierzu kann fürs Sinojapanische das Latein Asiens, sprich das Chinesische, nicht schaden. Beim reinjapanischen Anteil am Vokabular steht man alleine, aber da gibts außer ein paar lookalikes auch nichts in anderen Sprachen, was einen das Lernen da erleichtern könnte. Kann man nicht direkt Chinesisch, helfen auch eine Reihe anderer Sprache mit stark sinitischem Einschlag im Wortschatz, allen voran wohl das Koreanische (was auch noch strukturell dem Japanischen weitestgehend gleicht), aber auch Vietnamesisch usw.
Nach wievielen Jahren du _fertig_ bist, kann ich dir nicht sagen, da ich keine Ahnung habe, was du mit _fertig_ meinst. Zumindest ich bin mit keiner Sprache bisher _fertig_, sei es meine Muttersprache oder irgendeine Fremdsprache. Werde ich wohl auch nie sein.
Sollte "fertig" in Richtung JLPT 1kyû gehen (was ich _nicht_ für einen sinnvollen Maßstab halte, aber nun gut), dann würde ich sagen, daß es mit 2 Jahren vielleicht wirklich etwas hart wird (wenn man nicht speziell drauf hinlernt... was ich wiederum nicht für sehr sinnvoll halte). Aber wenn man ne Weile vor Ort ist, sollte es wohl möglich sein. Also mit 2 Jahren hier und einem Jahr dort ist 1kyû und dergleichen jedenfalls kein Problem, fängt man früher als nach 2 Jahren dort vor Ort an, kann sich das vielleicht noch zum Positiven hin verändern. Keine Ahnung.
2) Keine Ahnung, was "die meisten anderen hier" an Sprachen kennen. Spielt auch überhaupt keine Rolle für das, was ich geschrieben hatte. (Was nicht heißen soll, daß die beiden von dir genannten Sprachen nicht nützlich sein können, fürs J vor allem letztere.)
3) Neuartig ist einem erstmal jede Sprache, mit der man neu beginnt. Liegt auf der Hand. Was mir aufstößt ist dieses ewige Gelaber "also das kannst du beim Lernen anderer Sprachen vielleicht noch machen, _aber beim JAPANISCHEN_ geht das doch nicht!" und dann dieses Geseier vonwegen "das Japanische hat eine Seele! so darfst du nicht mit der Sprache umgehen und über sie denken!" und allgemein alles was auf ein "das J ist ja sooo besonders" hinausläuft. Egal ob Japaner oder sonstige Leute sowas sagen. Ist i.d.R. nur ein guter Indikator dafür, daß die betreffenden Leute außerhalb des Japanischen und ggf. ihrer Muttersprache nicht viel an Sprachen gesehen, geschweige denn gelernt haben. Einige Japanologen sind hier sicherlich nicht ausgeschlossen...
Aber nochmal zum Mystifizieren... sieh doch, was du selbst geschrieben hast:
Zitat:Man kann Japanisch in kaum einer Weise mit anderen Sprachen vergleichen
usw. Das triffts doch ziemlich gut... ein besseres Beispiel konntest du mir kaum liefern.
4) Alex hat nicht wirklich klar gesagt, was für Sachen er lesen will. Wozu also dein Gekeife? Ich bleibe dabei: selbst wenn man noch nicht vorbelastet ist durch strukturell ähnliche Sprachen oder ebenfalls stark sinitisch beeinflußte, dann kann man trotzdem in 2 (2! ich hab nicht von 1,5 geredet... auch wenn ich das u.U. nicht für unmöglich halte) Jahren eine Lesefähigkeit erreichen, die es einem erlaubt, Texte aus einem bestimmten Bereich (bzw. noch angrenzenden Bereichen oder aus einem allg. Bereich) zu lesen und größtenteils zu verstehen. Natürlich erfordert das einiges an Arbeit, aber _möglich_ ist es durchaus. Da brauche ich nichts zu _behaupten_, das weiß ich aus Erfahrung.
Und wenn man von Anfang an auf Romane hinarbeitet, kann man sicherlich auch einiges machen... Ich persönlich konnte nach 2 Jahren mit Sicherheit keine Romane lesen, was mich aber auch kaum wundert, da ich vokabulartechnisch immer in eine andere Richtung gegangen bin. Die Sachen kommen in Romanen aber i.d.R. nicht vor, also brachte mir das für Romane nichts, so einfach ist das. Hätte ich nicht Fachvokabular sondern allgemeineres Vokabular zuerst gelernt, wäre da sicherlich auch mehr drin gewesen. Man kann ja erstmal mit kürzeren Geschichten anfangen, da gibts auch einige sehr nette und bekannte Dinger. Wenn man im Grammatikbereich alles nötige abgegrast hat, bleibt der Rest zum Großteil wieder am Vokabular hängen. Geht man diesen Defizitteil dann angemessen an, kann man schon was machen.
Letztlich ists immer das gleiche. Ich habe nicht behauptet, daß man nach 2 Jahren alles (!) lesen könne -- kurzer Einwurf: welcher Deutsche kann _jeden_ modernen (!) deutschen Text lesen und verstehen? --, aber wenn man sich im Vokabular erstmal einen Bereich weitestgehend erschließt bevor man zum nächsten übergeht (oder aufhört, je nach Interesse), geht das schon. Kannst du ja mal testen...
Zitat:...ne, ist klar. Ein paar andere Sprachen lernen.......asiatische, ja?
Meinetwegen asiatische, muß aber nicht sein. Gibt genügend andere Sprachen, die einem die Augen öffnen sollten, daß so ziemlich alles wofür das J immer als "besonders, einzigartig, ..." dargestellt wird zuhaufe auch woanders zu finden ist. Japanisch ist sicherlich interessant, einfach sicherlich auch nicht per se --- aber _besonderer_ oder _einzigartiger_ als andere Sprachen definitiv ebenfalls nicht. Das war mein Punkt, soviel also wieder gelabert beim Wort zum Donnerstag. Kühl dich etwas ab und Ende der OT-Diskussion hier.
So lang...
PS: Vielleicht sollte es mal einen Thread hier geben: "Warum ist das J so besonders? Was genau ist an ihm so besonders?" Wer Lust hat, möge solch ein Ding eröffnen und was schreiben.

Wird sicherlich aufschlußreich.