Zitat:und überprüft beim Rest dann noch die "Akzente", dann stellt man fest, daß es oftmals gar nicht so schlimm ist.
Ja, da sprichts Du etwas an, von dem ich auch gedacht hatte, dass es hilfreich sei. Du hast voellig recht mit dem, dass sich die Zahl der moeglichen Alternativen bei den Homophonen stark einschraenkt, wenn man alle rein schriftsprachlichen Vokabeln weglaesst und bei den verbliebenen mal nachschaut, wie das mit den Akzenten aussieht. Wie gesagt: Ich dachte auch, dass die Sache so einfacher wuerde.
Allerdings gibt es - zumindest aus meiner Sicht - dabei zwei Probleme. Das eine ist, dass es durchaus Homophone gibt, die keinen Akzentunterschied aufweisen (gerade die 2-Zeichen-Kango sind ja leider sehr oft akzentlos), und das zweite ist mindestens genauso problematisch: Es mag nur mein persoenliches Problem sein (auch wenn ich das nicht glaube), aber zumindest ICH bin nach wie vor kaum in der Lage, in normaler Konversation Akzentunterschiede bei einzelnen Vokabeln zu hoeren. (Abgesehen davon, dass sich in Satzzusammenhaengen die Akzentuierung des Einzelwortes durch die Interferenz mit den Intonationsregeln stark veraendert.)
Wenn ich Vokabeln lerne, lerne ich sie immer mit den richtigen Akzenten - und ich WEISS dann theoretisch sehr wohl, ob das Wort einen Akzent hat und, wenn ja, wo, aber wenn sich ein Japaner in einer Schnurps-wutsch-weg-Konversation mit mir unterhaelt und in fuenf Sekunden drei Saetze von sich gibt... also, tut mir leid. Da hoere ich beim besten Willen nicht, ob die Stimme bei der Vokabel XY nun auf gleicher Hoehe blieb oder vielleicht abgefallen ist... und wenn ja, an welcher Stelle...
Ich moechte nicht falsch verstanden werden: Ich will keinesfalls gesagt haben, dass die Akzente egal waeren. Gott bewahre! Natuerlich sind sie das nicht, aber zum einen gehen die Einzelwort-Akzente im Zusammenhang mit der Satzintonation zum Grossteil ueber den Jordan (das ist kein "Fehler", das ist schlichtweg Phonetik), und zum anderen ist es mir als Deutsch-Muttersprachler ohne besonders ausgepraegtes musikalisches oder gar absolutes Gehoer in vielen Faellen kaum bis nicht moeglich, in Normal-Tempo-Konversation die japanischen Akzentunterschiede ueberhaupt so deutlich zu hoeren, dass sie mir eine Hilfe bei der Disambiguierung von Homophonen sein koennten... Leider...
@atomu
Zitat:Diese Zweifelsfälle sind aber wirklich selten.
Da hast Du recht. Allerdings setzt das eben - wie gesagt - voraus, dass man den Kontext eben auch tatsaechlich richtig versteht. DANN ist es in aller Regel nicht weiter schwierig. Also, wenn man auf dem Level ist, dass man sagen kann: "Also, bis auf die Vokabel XY (die "Fabrik" oder "Fortschritt" heissen kann), habe ich alles verstanden, und in diesem Zusammenhang ist natuerlich nur "Fabrik" sinnvoll". Solange man allerdings noch am liebsten so viele auf den ersten Moment verstehbare Woerter wie moeglich heraushoeren moechte, weil ohnehin noch genuegend uebrigbleiben, die man sich "aus dem Kontext" erschliessen muss...