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Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
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Randead


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Beitrag #1
Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
Hi Leute,

vor einigen Jahren hatte ich hier schon ein mal geschrieben dass ich in Japan studieren möchte (etc.) und ich war auch zum 2. mal dort vor knapp 2 Jahren. Allerdings habe ich schnell festgestellt dass es doch nichts für mich ist, da mir meine Familie / Freundin sehr wichtig ist und es für mich zu viel wäre sie Monate lang nicht mehr sehen zu können. Eventuell klingt das jetzt kitschig, aber ich war in vielen Orten wie Thailand, China, Japan, Australien oder in den Staaten und egal wo ich war, in Deutschland fühle ich mich ehesten daheim cool

Kurz und knapp, neben meiner eigentlichen Tätigkeit habe ich nebenbei weiterhin japanische Dramen, TV shows oder gelegentlich auch Animes angeschaut. Aus zeitlichen Gründen habe ich nie einen Kurs besucht, weil ich inzwischen selbständig bin. Irgendwann habe ich allerdings festgestellt, dass ich das meiste von dem was in den Dramen oder TV shows gesprochen wird verstehe, ohne englische Untertitel. Immerhin mache ich das seit 17 Jahren. Sogar die Witze verstehe ich!. Einige asiatische Freunde und Bekannte von uns haben mich letztens sogar dafür gelobt rot

Meine Frage ist nun, wäre das jetzt ein Vorteil um in der Sprache Fuß zu fassen?. Mit Kanji habe ich mich vor 2 Jahren noch gut beschäftigt, inzwischen jedoch fast alles verlernt. Leider kann ich wie gemeint keinen Kurs besuchen (noch nicht), habe aber einige Bekannte die japanisch sprechen. Ich möchte die Schrift erlernen und das lesen vor allen Dingen... es fühlt sich komisch an etwas verstehen zu können, was man nicht lesen kann. Ich möchte kein Professor in der Sprache werden, ich möchte zumindest ein paar Novels irgendwann lesen können.

Einen ehrlichen erfahrenen Ratschlag begrüße ich hier!. Vielleicht eine Orientierungshilfe, wie oder wo ich los starten kann. Ich lasse ungern etwas los was ich angefangen habe, möchte aber auch nicht etwas unmögliches ausprobieren oder orientierungslos gegen eine Wand laufen. Bin zu alt für so was hoho
12.11.17 08:28
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #2
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
Es gibt doch auch viel Material online. Fang doch erstmal mit Hiragana an...

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
12.11.17 14:43
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #3
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
Wenn das stimmt, dann bis Du ein Extrembeispiel für das, was man "intuitiven" oder "beiläufigen" Spracherwerb nennt. Wenn Du Dich nun auf den Weg zu einer schriftlichen Sprachkompetenz machst, kannst Du kaum etwas falsch machen.
Natürlich als erstes Hiragana und Katakana lernen. Dann ein Lehrbuch durcharbeiten, das möglichst keine japanischen Vokabeln"zur Erleichterung" mit lateinischen Buchstaben schreibt. Vielleicht mag Dir ein Japaner bei der einen oder anderen Lektion im mittleren Bereich helfen wegen der Aussprache.
Die Lehrtexte sind langweilig, und Lernaufgaben sind leicht, aber das buchstabierende Lesen hinter sich zu lassen, braucht Übung.
Ein auf zwei Jahre mit wenigen Wochenstunden ausgerichtetes normales Lehrbuch wirst Du schnell durchhaben, und die paar Dutzend Kanji da drin reichen für garnix. Du mußt Vokabeln lernen. In Deinem besonderen Fall, wenn Du im mündlichen schon so gut bist, würde ich tatsächlich Lexikon pauken. Das ist viel Arbeit, und ich kann Dir sagen, ich war überrascht, was ich alles noch nicht wußte.
Ich habe das auch schon in nicht mehr ganz jungen Jahren gemacht. Ich nahm mir die offizielle Kanji-Liste und lernte als erstes alle Kanji mit ihren Kun-Lesungen. Einfach die Liste durch von 1 bis 2000 oder so. Dann die On-Lesungen, jeweils zufällig der Liste entnommen. Dann begann ich, Kurzgeschichten und Romane durchzuarbeiten.
Gearbeitet habe ich mit Karteikarten. Die modernen Lernhilfen haben bestimmt ihre Vorzüge, aber für das sture Büffeln von Vokabeln mit Kanji ist konservativ besser.
Ich erstellte und lernte etwa 500 Karteikarten pro Monat. Das ist zwar ein stolzer Zahlenwert, aber mit wenigen Stunden Zeitaufwand am Tag kann man in wenigen Jahren etliche tausend Vokabeln ansammeln.
12.11.17 17:07
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Randead


Beiträge: 4
Beitrag #4
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
(12.11.17 17:07)Yano schrieb:  Wenn das stimmt, dann bis Du ein Extrembeispiel für das, was man "intuitiven" oder "beiläufigen" Spracherwerb nennt. Wenn Du Dich nun auf den Weg zu einer schriftlichen Sprachkompetenz machst, kannst Du kaum etwas falsch machen.
Natürlich als erstes Hiragana und Katakana lernen. Dann ein Lehrbuch durcharbeiten, das möglichst keine japanischen Vokabeln"zur Erleichterung" mit lateinischen Buchstaben schreibt. Vielleicht mag Dir ein Japaner bei der einen oder anderen Lektion im mittleren Bereich helfen wegen der Aussprache.
Die Lehrtexte sind langweilig, und Lernaufgaben sind leicht, aber das buchstabierende Lesen hinter sich zu lassen, braucht Übung.
Ein auf zwei Jahre mit wenigen Wochenstunden ausgerichtetes normales Lehrbuch wirst Du schnell durchhaben, und die paar Dutzend Kanji da drin reichen für garnix. Du mußt Vokabeln lernen. In Deinem besonderen Fall, wenn Du im mündlichen schon so gut bist, würde ich tatsächlich Lexikon pauken. Das ist viel Arbeit, und ich kann Dir sagen, ich war überrascht, was ich alles noch nicht wußte.
Ich habe das auch schon in nicht mehr ganz jungen Jahren gemacht. Ich nahm mir die offizielle Kanji-Liste und lernte als erstes alle Kanji mit ihren Kun-Lesungen. Einfach die Liste durch von 1 bis 2000 oder so. Dann die On-Lesungen, jeweils zufällig der Liste entnommen. Dann begann ich, Kurzgeschichten und Romane durchzuarbeiten.
Gearbeitet habe ich mit Karteikarten. Die modernen Lernhilfen haben bestimmt ihre Vorzüge, aber für das sture Büffeln von Vokabeln mit Kanji ist konservativ besser.
Ich erstellte und lernte etwa 500 Karteikarten pro Monat. Das ist zwar ein stolzer Zahlenwert, aber mit wenigen Stunden Zeitaufwand am Tag kann man in wenigen Jahren etliche tausend Vokabeln ansammeln.

Vielen Dank für die Antwort Yano!. Glücklicherweise habe ich Hiragana/Katakana noch nicht gänzlich vergessen, und arbeite mich momentan da durch. Die Frage ist jedoch, welches Lehrbuch sollte ich nehmen? ich habe eines von einem Bekannten mal geschenkt bekommen, leider ist das Buch komplett auf Japanisch und hinten steht sogar einiges noch auf Chinesisch, was mir nicht viel bringt. Auf google und Amazon finde ich zwar viel, weiß aber nicht welches das richtige ist. Karteikarten klingen gut, ich weiß zwar nicht ob ich 500 wie du schaffe im Monat, aber ich werde es ein paar Monate definitiv versuchen!. Ich telefoniere inzwischen gelegentlich mit einem Bekannten, der mit mir auf japanisch spricht und ich antworte ihm auf Deutsch. Ich weiß zwar nicht ob mir das etwas bringt, aber es macht auf jeden Fall Spaß hoho. Mal nebenbei gefragt, verstehst du auch etwas Chinesisch Yano?. Die Frau vom Bekannten ist Japanerin, er selber ist jedoch zu Hälfte Chinese kann aber beide Sprachen sehr gut. Er meint es gäbe da beim Verständnis keinen großen Unterschied und obwohl ich die Sprache mag, kann ich mich damit nicht anfreunden momentan.

Ich finde deine Leistung übrigens beeindruckend, ich kann mir vorstellen dass es sehr anstrengend war. Ich danke dir nochmals für die Tipps und Ratschläge! ich werde sie mir zu Herzen nehmen.

(12.11.17 14:43)Nia schrieb:  Es gibt doch auch viel Material online. Fang doch erstmal mit Hiragana an...

Ja zum Glück! ich hatte mir alles 'gute' was ich fand ausgedruckt grins. Ich müsste mal zum Augenarzt allerdings, mir tun die Augen extrem weh seit kurzem und das nur beim lesen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.17 17:58 von Randead.)
12.11.17 17:52
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #5
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
Welches Lehrbuch? Kommt nicht so drauf an.
Erläuterungen auf Deutsch. Übungstexte von Anfang an ohne lateinische Buchstaben. Das kann dir (in Deutschland) jeder Buchhändler bestellen.

Senioren kriegen Probleme beim Lesen. Das ist so.
Ich hab einstweilen einen LED-Hallenstrahler (auf einem Kamerastativ) als Schreibtischlampe zweckentfremdet. Nicht jeder mag das so grell, aber mir tuts gut.
Doch bei starken Augenschmerzen gehst du mal besser vorab zum Allgemeinarzt, weil der Schmerz auch von was anderem kommen könnte als vom angestrengtem Schauen; und ist doch gut zu wissen: was ganz schlimmes ist es jedenfalls nicht.
12.11.17 19:49
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Dorrit


Beiträge: 1.014
Beitrag #6
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
Was Kanji angeht, frage ich mich, ob japanische Kinderkanjibücher was für dich sein könnten (auch wenn da erstmal 'nur' die 1006 Grundschulkanji drin stehen). Die sind ja gerade für Leute gedacht, die schon Japanisch können.

Du hast Beispielsätze (in vielen Büchern komplett mit Furigana), viele Komposita, je nach Buch Information über die Herkunft des Kanji,...
12.11.17 20:07
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Randead


Beiträge: 4
Beitrag #7
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
(12.11.17 19:49)Yano schrieb:  Welches Lehrbuch? Kommt nicht so drauf an.
Erläuterungen auf Deutsch. Übungstexte von Anfang an ohne lateinische Buchstaben. Das kann dir (in Deutschland) jeder Buchhändler bestellen.

Senioren kriegen Probleme beim Lesen. Das ist so.
Ich hab einstweilen einen LED-Hallenstrahler (auf einem Kamerastativ) als Schreibtischlampe zweckentfremdet. Nicht jeder mag das so grell, aber mir tuts gut.
Doch bei starken Augenschmerzen gehst du mal besser vorab zum Allgemeinarzt, weil der Schmerz auch von was anderem kommen könnte als vom angestrengtem Schauen; und ist doch gut zu wissen: was ganz schlimmes ist es jedenfalls nicht.

Ich werde heute Abend mal zum Buchhändler gehen und nachfragen!. Ich bin 29 und noch kein Senior, aber vielen Dank für den Tipp. Die Schmerzen haben vor einem halben Monat angefangen (stechend) und ich arbeite tatsächlich mit sehr wenig Licht im Hintergrund. Ich verwalte meistens Firmenserver und muss auf relativ kleine Monitore schauen, in Räumen die so heiß sind wie in der Sauna.

(12.11.17 20:07)Dorrit schrieb:  Was Kanji angeht, frage ich mich, ob japanische Kinderkanjibücher was für dich sein könnten (auch wenn da erstmal 'nur' die 1006 Grundschulkanji drin stehen). Die sind ja gerade für Leute gedacht, die schon Japanisch können.

Du hast Beispielsätze (in vielen Büchern komplett mit Furigana), viele Komposita, je nach Buch Information über die Herkunft des Kanji,...

Das ist ein klasse Vorschlag! daran habe ich gar nicht gedacht. Ich schaue mir mal was die da alles anbieten, und vielleicht kann der Verkäufer/in mir auch ein paar Empfehlungen geben. Danke.
13.11.17 04:22
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #8
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
(13.11.17 04:22)Randead schrieb:  Die Schmerzen haben vor einem halben Monat angefangen (stechend) und ich arbeite tatsächlich mit sehr wenig Licht im Hintergrund. Ich verwalte meistens Firmenserver und muss auf relativ kleine Monitore schauen, in Räumen die so heiß sind wie in der Sauna.
Da sind auch entferntere Ursachen denkbar wie z.B. was orthopädisches.
13.11.17 08:11
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #9
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
(13.11.17 04:22)Randead schrieb:  Die Schmerzen haben vor einem halben Monat angefangen (stechend) und ich arbeite tatsächlich mit sehr wenig Licht im Hintergrund. Ich verwalte meistens Firmenserver und muss auf relativ kleine Monitore schauen, in Räumen die so heiß sind wie in der Sauna.

Da darf ich mal eher einen dringenden Besuch beim Augenarzt empfehlen, da ist man in diesem Fall an der richtigeren Adresse.
Deiner Beschreibung zufolge scheint es ganz so zu sein, dass eine passende Brille wahre Wunder wirken könnte.
13.11.17 09:35
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cat


Beiträge: 1.411
Beitrag #10
RE: Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
Wenn du bisher auf sehr natürliche Art gelernt hast, könnte dir reines Kanji-Pauken bald langweilig werden. Ich habe einen anderen Vorschlag:

Lies mal den Wikipediaartikel über Kanji (https://de.wikipedia.org/wiki/Kanji) um generell das Konzept von Radikalen und Lesungen zu verstehen.
Dann nimm ein japanisches Buch (Manga, Light Novel) das auf einfachem Niveau ist und Furigana hat (also die Aussprache steht über den Kanji). Das fängst du dann einfach an zu lesen. Was du nicht verstehst, schlägst du in einem Wörterbuch nach, oder überliest es einfach und versuchst es aus dem Zusammenhang zu verstehen. Du kannst dann Vokabel, die dir begegnen und nützlich erscheinen, immer noch auf Karteikarten aufschreiben.
Wenn es dir nicht ums schreiben geht, wirst du vermutlich bald die Muster der Kanji wiedererkennen.
13.11.17 12:55
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Ich bräuchte einen Ratschlag & Orientierung
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