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Grexit,
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Mayavulkan


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Beitrag #71
RE: Grexit,
(19.06.15 08:18)Firithfenion schrieb:  Um es kurz zu machen: Wenn ein Wikipedia Artikel zu politischen Themen mal wieder stark linkslastig daher kommt, dann kommen einem Sprachkenntnisse wie gerufen. Man schwenkt einfach auf das englischsprachige Pendant und siehe da - oft findet man da zusätzliche Informationen und Links, die in der deutschen Wikipedia unterschlagen wurden. Da ich zeitgleich mit meinem japanisch-Selbststudium angefangen habe, auch meine französisch Kenntnisse aufzufrischen, bin ich mittlerweile in der Lage, auch einen französischen Artikel, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten, zu lesen. Von einen russischen Artikel kann ich zumindest wichtige Bruchstücke erfassen, aber glücklicherweise senden russische Nachrichtenagenturen auch Programme in Englisch. Das ist sehr nützlich, besonders wenn die rot-grüne Lügenglotze mal wieder massiv gegen Russland hetzt. Dann ist es hilfreich, sich auch mal bei Russia Today die russische Seite anzuhören. Ich will nicht behaupten das die Russen völlig objektiv berichten, aber oftmals sieht man erst im Vergleich der Berichte wie einseitig und gleichgeschaltet die hiesige Berichterstattung mittlerweile geworden ist, besonders wenn es um brisante politische Themen geht.

Nun gut, was solls. Jeder vertritt seinen Stand der Dinge. Das gilt auch fuer groessere Einheiten, meinethalben Zeitschriftenverlage oder Nachrichtenredaktionen. Das gute alte roemische Prinzip "Audiatur et altera pars " kommt ja auch nicht von ganz ungefaehr. Um beim Beispiel zu bleiben, wuerde ich weder Tagesschau noch Russia Today auch nur annaehernd als objektiv bezeichnen wollen. Irgendwo dazwischen liegt vermutlich die Wahrheit.
Hier im Forum wissen wir doch alle, wie sich der durchschnittliche Bundesbuerger Japan vorstellt und wie die Realitaet aussieht, oder zumindest ein Teil dieser Realitaet.
19.06.15 08:34
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #72
RE: Grexit,
Ja Sprachen sind schon wichtig.
Es ist nur so, dass man sehr viel Zeit damit verbringt, bis man diese einigermassen versteht und spricht. Mit Japanisch ist es auch so. Aber mit Japanisch ist es noch schwieriger.

Die Vokabeln sind nicht ohne Kanji Kenntnisse, einfach zu lernen.
Kommt hinzu, dass nur wenige, welche direkt mit Japanern zu tun haben oder solche die im Land wohnen, viel mehr, selber Konversation betreiben koennen und somit ihr Erlerntes Wissen, alle Zeit ausprobieren koennen.

Wir habe auch viele Japaner im Land. Doch die leben abgekapselt. Da kommt ein Auslaender gar nicht hinein. (Genau so ist es in Duesseldorf).

Und hoert man dann von Vokabeln im Film oder in einer Konversation, ist wieder das Problem, woher die Uebersetzung finden, weil man wiederrum mit Kanji konfrontiert wird.

So das war mal ein kleiner Ausschnitt, was japanisch angeht.
Damit die Admins, den Beitrag nicht loeschen.


Neueste Nachrichten aus Griechenland.
Jeder kann sie lesen.
Griechenland versucht mit allen Mitteln, die Geldgeber, die Troika und wiederrum, Deutschland vor den Kopf zu stossen, um allen Verdruss einzujagen, "auf Teufel komme raus", keine Kredite mehr geschenkt zu bekommen.

Von ehemaligen unmoeglichen Forderungen von Reparationszahlungen ist wieder die Rede.

Griechischer Prüfausschuss nennt Schulden "illegal".
(und von daher brauchen die, daher nicht mehr zurueckgezahlt zu werden).

Die EZB haette 3 Miliarden zu zahlen, weil sie keine Schuldenbremse vorgesehen haetten, (leider ist der Beitrag schon wieder verschwunden. Die Nachrichten ueberschlagen sich.)

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sc...-1.2528363

Ich finde, dass die EZB und mit all ihren Programmen, doch sofort mit ihren Geldueberweisungen an Griechenland aufhoeren sollte.

Solange da noch Teilnehmer sind, welche die Geldpolitik aufrecht erhalten wollen, kann Tsipras nicht den naechsten Schritt gehen.

Wie soll er da, eine 2/3 Mehrheit bekommen, wenn alle zufrieden sind?
Egal was man ihm geben wuerde, auch Schuldenerlass, auch Schenkungen, wuerden dem griechischen Volk in spaeter Zukunft nicht helfen koennen. Es wuerde nur eine gewisse Zeit dauern und all das Geld waere futsch.

Wenn er aber, nur einige Zeilen in der Verfassung, abaendern koennte,
waere die Zukunft des Landes geregelt und gesichert.

Sogar die Drohungen der Reeder sind nur Geschwaetz.
Man stelle sich das mal vor.
Ein Unternehmer, das in einem Hafen seine Kundschaft hat, zieht nun weg in einen anderen Hafen. Und der glaubt dann dort, er wuerde sofort wieder, ohne weiteres mit offenen Armen aufgenommen werden!?

Dort existiert auch Konkurrenz. Er wird sich seine Nase blutig schlagen, denke ich. Von daher wird er brav seine Steuern zahlen und da bleiben, wo er jetzt ist.

So in der Art sieht es zur Zeit, der Fluechtlinge aus.
Die kommen, wollen was haben, nehmen die Arbeit anderer weg, zum fast 0-Tarif und jeder ist vollends zufrieden?

Fuer den Fall ich habe mal wieder einige Kommas vergessen.
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augenrollen


Da ist noch eine Info, ich finde die Gaesteanzahl ist gestiegen, seitdem es den Beitrag Grexit gibt. Vielleicht bleibt dann der eine oder andere Japaner-in im Forum!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.15 10:19 von moustique.)
19.06.15 09:55
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #73
RE: Grexit,
The latest news: auf Kuschelkurs mit Moskau, Tsipras reist schon wieder einmal zu Putin.
In der Antike soll ausgerechnet ein Grieche gesagt haben "die Politik ist eine Hure", irgendwann fügte Bismarck hinzu..
aber man darf sie bei Bedarf benutzen.. Wie wahr.
19.06.15 15:19
moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #74
RE: Grexit,
Wem das Gesicht nicht passt, legt eine Zeitung drueber.

Ich frage mich, wie sich die Politiker alle fuehlen werden, wenn:
1) es kein Grexit geben wird.
2) Wenn Griechenland all seine Schulden zurueckzahlen kann und
3) am Ende womoeglich eines der reichsten Laender von Europa sein wird?

Jetzt werdet ihr vielleicht sagen, Unser moustique spinnt!

Na schaut euch doch, die beiden Helden doch einmal an.
Alle Welt haelt die beiden fuer irre.
Beide haben immer wieder alle Verhandlungen und Reformen abgewiesen.
Die EZB, der IWF, die Europaeische Kommission, keiner hat eine Ahnung was vor sich geht. Die haben doch alle, Schulen besucht. Die haben alle Finanzpolitik etc gelernt.

Sogar eure Frau Angela Merkel, kommt nicht hinter das Mysterium.
Oekonome und Finansexperten in der ganzen Welt verstehen die Situation nicht.

Ich behaupte daher, dass es zu keinem Grexit kommen wird.
Und dass man am Ende, Griechenland in eine Art Quarantaene setzen wird, um seine inneren Krankheiten zu kurieren.

augenrollenaugenrollen


Da waer noch eins. 1 Milliarde Euro am Tag abheben, geteilt auf 10 Milionen Personen ergibt pro Person nur 100 Euro.

Das ist echt nicht viel.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.15 17:34 von moustique.)
19.06.15 16:51
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #75
RE: Grexit,
Manchmal gibt es Artikel bei denen man das Gefühl hat, das man sie selbst geschrieben haben könnte, so sehr muss man dem Autor zustimmen.

Henryk Broder zur aktuellen Eurokrise:
Zitat:Warum wir den Griechen unseren Dank schulden
Ihre Sturheit hat uns die Augen geöffnet, welche Fehlkonstruktion die EU ist. Alles kann man kündigen, jeden Vertrag, jede Ehe. Aber nicht den Maastricht-Vertrag. Soll er bis ans Ende der Tage gelten?

Egal, wie der Kampf um Athen ausgeht, ob die Griechen in der Euro-Zone bleiben oder ihren Austritt erklären, wir sollten den Nachkommen der Hellenen jetzt schon dankbar sein.

Mit ihrem Eigensinn, ihrer Sturheit und Querköpfigkeit haben sie sich selbst möglicherweise keinen Gefallen getan, dafür aber haben sie den Zaungästen am Rande der Arena brutal und radikal klargemacht, was die Europäische Union ihrem Wesen nach ist: keine Wertegemeinschaft, wie von ihren Anhängern immer behauptet wird, sondern ein ideologisches Konstrukt, dessen wichtigste Aufgabe darin besteht, den Selbsterhalt zu sichern, ein Kartenhaus ohne Ausgang, ein Neuschwanstein der Lüfte, dazu geschaffen, den Bauherren zu huldigen und pompöse Feste zu feiern.
Weiterlesen in der Welt:

Truth sounds like hate to those who hate truth
21.06.15 10:39
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #76
RE: Grexit,
Nachricht bei 1&1, 15.00 Uhr:
Frech wie gewohnt präsentiert Tsipras jetzt der EU eine "endgültige Lösung" für die Krise.
21.06.15 14:41
torquato


Beiträge: 2.823
Beitrag #77
RE: Grexit,
(21.06.15 14:41)Hachiko schrieb:  Nachricht bei 1&1, 15.00 Uhr:
Frech wie gewohnt präsentiert Tsipras jetzt der EU eine "endgültige Lösung" für die Krise.

Ja das ist wirklich frech, Lösungsvorschläge für Verhandlungen vorzubereiten. Was erlaubt dieser Grieche sich eigentlich!? huch
21.06.15 15:27
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #78
RE: Grexit,
(21.06.15 15:27)torquato schrieb:  Ja das ist wirklich frech, Lösungsvorschläge für Verhandlungen vorzubereiten. Was erlaubt dieser Grieche sich eigentlich!? huch

Frech ist die Art und Weise mit der er auftritt. Ein unbefangener Betrachter könnte glauben, WIR hätten ein Problem und Tsipras wäre derjenige der uns helfen will anstatt umgekehrt.

Mit jemandem wie Tsipras werden die Griechen ganz sicher nicht den Weg zurück in die wirtschaftliche Stabilität finden. Auf ihn trifft zu, was Konrad Adenauer einst so treffend formulierte: "Das einzige was Sozis vom Geld verstehen, ist das sie es von anderen haben wollen."

Truth sounds like hate to those who hate truth
21.06.15 16:34
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torquato


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Beitrag #79
RE: Grexit,
Wir haben in der Tat ein Problem. Wenn Griechenland in den Staatsbankrot geht, und das droht akut mal wieder, dann bleiben wir auf über 50 Mrd. EUR Bürgschaften sitzen. Für dieses Risiko hat der großartige Geldsachverstand unserer letzten liberal-konservativen Regierung Merkel gesorgt.

Apropos liberal-konservativ. Tsipras' Vorgänger Samaras von der Nea Dimokatia hat Griechenland in den letzten 3 Jahren ja hervorragend in Schuß gebracht. Die Reformvorgaben der Troika wurden jahrelang umgesetzt, die Griechische Wirtschaft ist dabei inzwischen vollkommen zusammengebrochen. Hat also bestens funktioniert.

Die neuste Forderung der Institutionen: Mehrwertsteuererhöhung. Ist ja klar. Wenn es schon keine Exportwirtschaft gibt, dann muß man auch noch den Binnenkonsum abwürgen.

Übrigens, die neoliberale Wirtschaftspolitik der heutigen Konservativen hat mit der Wirtschaftspolitik eines Adenauer (Soziale Marktwirtschaft) ziemlich wenig gemein.

Aber Hauptsache man hat seine Feindbilder und polemisiert bei jeder sich vermeintlich bietenden Gelegenheit.
21.06.15 17:30
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Firithfenion


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Beitrag #80
RE: Grexit,
(21.06.15 17:30)torquato schrieb:  Wir haben in der Tat ein Problem. Wenn Griechenland in den Staatsbankrot geht, und das droht akut mal wieder, dann bleiben wir auf über 50 Mrd. EUR Bürgschaften sitzen. Für dieses Risiko hat der großartige Geldsachverstand unserer letzten liberal-konservativen Regierung Merkel gesorgt.


In erster Linie hat dafür die Politik der EU gesorgt, mit ihrer auf neosozialistischer Kollektivwirtschaft anstatt auf dem altbewährten Prinzip der Eigenverantwortung beruhenden Wirtschaftspolitik.

Die heutige Politik hat in der Tat wenig mit der Wirtschaftspolitik von Adenauer, Ludwig Ehrhardt etc wenig gemein. Die heutige CDU unter Anführung der roten ehemaligen FDJ-Sekretärin Merkel hat mit der CDU vergangener Jahrzehnte so gut wie gar nichts mehr gemeinsam. Es gibt so gut wie keine einzige konservative Position mehr, die von Frau Merkel nicht aufgegeben worden wäre.

Das schlimme ist, das viele Konservative diesen Etikettenschwindel noch gar nicht bemerkt haben. Wenn die "Mars" Schokoriegel ab morgen "Jupiter" heissen würden, würde das wohl jedem Schokoriegelfan sofort auffallen. Wenn aber ein Produkt sich ändert, bei gleichbleibendem Etikett, dann scheint das viele Menschen
gar nicht aufzufallen. Ich hätte kein Problem mit Frau Merkel, wenn sie nach der Wende bei den Linken mitgemischt hätte, dort wo sie geistig hingehört, zusammen mit einer Sarah Wagenknecht und einem Gregor Gysi. Das dieses SED-U-Boot es aber geschafft hat die einstmals konservative CDU zu kapern und zu einem willfährigen Vollstreckungsgehilfen der roten EU-Bürokraten zu machen, ist eine Katastrophe für dieses Land.

Ein ebenfalls sehr guter Kommentar zur Krise stammt von Joachim Steinhöfel:
Zitat:Merkels griechische Tragödie vor dem Finale
Heute sei ein schöner Tag, sagte der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis, weil sich die Euro-Partner entscheiden müssten. Sein Regierungschef Alexis Tsipras sagte ebenfalls gut gelaunt, Athen habe „Geduld“ im Schuldenstreit mit den Gläubigern. Eine derartige Impertinenz kann nur an den Tag legen, wer es als wesentlichem Verhandlungspartner mit einer Staatschefin zu tun hat, deren bekanntester Satz in ihrem Politikerleben nicht anders verstanden werden kann, denn als Aufruf zur Erpressung. Und diesem Aufruf hat die neue griechischen Regierung meisterhaft Folge geleistet.

Jetzt steht Merkel den griechischen Bankrotteuren plan- und fassungslos gegenüber. Tsipras und Varoufakis zeigen ihr und den anderen Lichtgestalten aus Brüssel, nur notdürftig diplomatisch verschleiert, den Mittelfinger. Merkel, die Zögerliche. Merkel, die Unentschlossene. Merkel, die mit ihrer „Eurorettung“ das wohl grösste politische Versagen in der Geschichte der Bundesrepublik zu verantworten hat.
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Truth sounds like hate to those who hate truth
21.06.15 18:15
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Grexit,
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