(25.02.15 19:25)Hellstorm schrieb: Ich weiß ja, dass du oft so etwas machst, aber ich finde das nicht gut. Qualität kostet eben. Die Bücher sind eben kein Wadoku, sondern redaktionell aufbearbeitet.
Dort einmalig 50€ pro Band auszugeben ist meiner Meinung nach nicht verkehrt.
Entschuldigt, wenn ich mich ungefragt einmische. Ich bin da etwas zwiegespalten:
Mir hat ein bekannter britischer Ethnologe, der eine auf amtlichen Daten der 1960er Jahre fussende grundlegende Ethnografie über die Türkei geschrieben hat, erzählt, dass er den ersten Rechtsstreit überhaupt in der Türkei für die Verteidigung des Lizenzrechtes eines derartigen Werkes gewonnen habe. In der Türkei wie auch im Iran sind Verlage verbreitet, die schwarz Übersetzungen und Kopien - auf technisch recht professionellem Niveau - verbreiten, die oft fachliche Mängel und eben fehlende Authorisierung von Originalverlag und Autor in Kauf nehmen, um sehr kostengünstig und rasch (mit eigenen Übersetzungen - in diesem konkreten Fall: vom Englischen ins Türkische) den Markt zu versorgen. Das Raubangebot wird oft nicht nur praktisch von der gesamten Studentenschaft in diesen Ländern in Anspruch genommen, sondern - wie mir der Ethnologe für seinen Fall erklärte - auch unter den Dozenten im Lande sei die Originalpublikation praktisch von der schwarzen Fassung verdrängt worden. Wie gesagt, durch eine nicht authorisierte und mit Fehlern und gar willkürlichen Änderungen behaftete Übersetzung des Originals. Das beschädigt nicht nur den Markt, sondern auch das wissenschaftliche und rechtliche System. Übrigens wurde der gewonne Lizenzfall selbst auch durch eine verschwägerte Instanz in der Politik protegiert. Vetternwirtschaft hilft wohl manchmal auch der "guten" Seite.
Andererseits muss man anerkennen, dass die Raubkopierer es den Studenten überhaupt erst möglich machen, den Lehrstoff überhaupt anzuschaffen. Das Original - in diesem Fall vom Reichert-Verlag in Wiesbaden - wäre so oder so unerschwinglich für Viele gewesen. Die Schwarzkopie (eigentlich Schwarzübersetzung) gab es dagegen für'n Appel und'n Ei. Die politische Özgün-Widerstandsmusik in der Türkei zur Zeit des 1980er Militärputsches und in dessen Folge hätte ohne halbprivate und unauthorisierte Raubkopierer wohl gar nicht verbreitet werden können. Vielleicht ergibt sich auch daraus etwas von der Akzeptanz für Schwarzhandel unter türkischen Studenten. Wer weiß.
(25.02.15 12:36)Hellstorm schrieb: Von meiner Seite aus:
Dictionary of Basic, Intermediate and Advanced Japanese Grammar.
日本語文型辞典
(25.02.15 16:32)moustique schrieb: Es geht auch anders.
Und eben weil es auch zu finden und zu haben ist.
https://www.scribd.com/search?query=dict...se+grammar
Dann kann man sich dieses mal anklicken.
http://www.scribd.com/doc/184700733/A-Di...se-Grammar
Ich bin jedenfalls dankbar sowohl für diese Büchertipps als auch für Zugangshinweise aller Art. Ich bin gerade bei der Lehrmaterialbeschaffung für das Japanischlernen und obwohl der Kurierdienst alle zwei Tage etwas für mich abgibt, versuche ich doch durch Gebrauchtkäufe die Kosten zu reduzieren. Dabei helfen mir auch solche Scribd-Hinweise, denn so kann ich zumindest schon einmal digital durchblättern, ob ein Buch wohl für mich geeignet ist. Bevor ich es kaufe, bestelle ich es dann nach Möglichkeit zunächst über Bandfernleihe über das überregionale Bibliotheksverbundsystem (beim Basic-Band bietet GVK
einige Auswahl an eventuell bandleihebereiten Quellbibliotheken, beim Intermediate-Band ist die
Auswahl schon geringer und beim Advanced-Band sind es in meinem Bibliotheksverbundsystem
nur Göttingen, Halle und Hamburg, von denen Halle und Hamburg Fernleihe gleich ausschließen und Göttingen auf mögliche Fernleihbeschränkungen hinweist). Wenn ich den Band dann entleihen kann, scanne ich manchmal hilfreiche Passagen samt Texterkennung ein oder komme zum Ergebnis, dass das Buch im Regal stehen muss und versuche es - soweit erschwinglich - anzuschaffen.
Lange Rede, kurzer Sinn: alles kaufen, geht nicht (gilt sicher für Viele). Alles kennenlernen oder sichten, wird schon kaum möglich sein für viele Selbstlerner. Obwohl es oft sinnvoll ist, ein Buch erst einmal in der Hand gehalten zu haben, bevor man sich gegen seine Anschaffung entscheidet, kann doch jeder Tipp helfen, das Richtige zu finden oder sich zumindest für einen Weg zu entscheiden. Daher mein Dank an Euch alle, auch für den Scribd-Hinweis! Das hat mir schon jetzt geholfen, meine Beschaffungsliste besser zu planen. Gerade mit einem guten Grammatikbuch wollte ich nicht zulange warten. Ich hatte bisher nur Funatsu-Böhlers "PONS Grammatik kurz und bündig Japanisch" angeschafft, weil er von einer Vloggerin heiß empfohlen wurde. Aber ich suche noch nach etwas, das das Verständnis für die Zusammenhänge der herrschenden Strukturen stärker fördert (in der Grammatik durch linguistische Erklärungen, in der Kanji-"Kunde" durch etymologische Verbindungen).