RE: Geben Kanji die kleinsten semantischen Einheiten wieder oder kreierten sie neu?
Hallo moustique,
es ging nicht darum, ob es eine genaue Entsprechung zwischen dem Deutschen und Japanischen gibt, sondern ob die Anzahl der Kanji, die ja sinntragend sein sollen, der Anzahl an Graphemen, also bedeutungstragenden Eineiten, entspricht (demnach wäre also jedes mit mehr als einem Kanji geschriebenen Wort ein Kompositum.)
Ich lese gerade in einem Buch davon, dass ein bestimmter Vogel (hojiro), mit folgenden Kanji geschrieben wird: 頬白. Der Text bleibt ungenau, es steht nur, dass das Wort usprünglich mit diesen Zeichen geschrieben worden sei.
Unabhängig davon ob man ihn früher als "hohojiro" bezeichnet hat: Wenn die Japanern bei dem Wort "Hojiro" die Begriffe "Wange" und "weiß" heraushören oder zumindest das Wort von den beiden Wörtern abstammt, dann gibt es diese Entsprechung. Wenn man hingegen einfach, weil man dachte, "ho" klingt ähnlich wie "hoho", sich dazu entschied, diese Vogelart "unmotiviert" mit diesen beiden Kanji zu belegen, dass ist das ein Beweis gegen diese Entsprechung.
Ich mach mal nen blödes Beispiel im Deutschen: Angenommen, man käme auf die Idee, die Fischart "Heringe" mit zwei Kanji zu schreiben, nämlich "her", einem Adverb/ einer Partikel, und "Inge", diesem Frauennamen: Dann wäre die Entsprechung auch nicht gegeben.
Meien Frage ist einfach nur, ob Kanji auf lautlicher Ebene immer ein Morphem repräsentieren, und ob diese auch die richtige Beduetung repräsentieren.
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