Kikunosuke
Beiträge: 434
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(20.08.16 19:39)Aporike schrieb: Ich habe nur Gerüchte darüber gehört, dass Leute aus Osaka bzw. der Kansai Region richtig mürrisch werden, wenn Leute versuchen den Kansai Dialekt richtig schlecht nachzumachen.
Dialekt "nachmachen" ist immer schlecht da es total bescheuert klingt. Würde auch davon abraten sich irgendwelche dialektalen Eigenheiten anzugewöhnen, man bekommt die später nur schwer wieder raus.
(21.08.16 10:05)chochajin schrieb: Ich vermisse meinen Job in Japan.
Ich hab mehr Geld verdient (netto, nicht brutto), 26h weniger im Monat gearbeitet, gleich viel Urlaub gehabt, mehr Freizeit generell.
Beruflich ging es mir persönlich in Japan wesentlich besser als hier in Deutschland.
Mehr netto vom brutto liegt ja an der geringeren Abgabenlast in Japan. Da ist Japan prinzipiell schon attraktiver, zumindest solange man nicht größere Arzt- oder Krankenhausrechnungen bekommt.
Ansonsten liegt es natürlich an der persönlichen Qualifikation. Das ist jetzt gemein, aber ich habe deine Beiträge in Foren und Blogs auch über Jahre hinweg verfolgt und hatte jetzt nicht immer den Eindruck dass du beruflich dort sehr glücklich warst, besonders zum Schluss hin. Letztendlich warst du doch froh in der schwierigen Zeit nach der Rückkehr nach Deutschland überhaupt etwas zu finden.
乱世の怒りが俺を呼ぶ。
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21.08.16 16:27 |
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Hellstorm
Beiträge: 3.925
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 15:10)Aporike schrieb: @Hellstorm
Das ist mir auch bewusst. Aber ich hatte mit dem Thema Rassismus oder sowas wie "Rassentrennung" in einzelnen öffentlichen Geschäften nie viel mit zu tun. Für mich ist der Türke genauso ein Mensch wie ich. Da bekomme ich nie wirklich viel mit Rassismus zu tun, da es hier in meiner kleinen Stadt auch nicht wirklich vertreten ist. Seit Jahren leben wir in nem Haus mit einer ziemlich großen türkischen Familie zusammen und es kamen nie solche derartigen Probleme auf. Weder meine Freunde noch deren Eltern haben jemals Rassismus gezeigt, deshalb habe ich in meiner jugendlichen Naivität auch immer angenommen, dass sowas nicht vertreten ist bei uns. Deshalb fand' ich das alles ein wenig merkwürdig, als ich gehört habe, dass man in Japan ziemlich viel mit Rassismus und "Rassentrennung" konfrontiert wird.
In Deutschland wird dir typischerweise in Geschäften, Behörden usw der alltägliche Rassismus direkt ins Gesicht geschmissen. Begleite mal mit einen Ausländer (Leute, die nur rudimentär Deutsch können, nicht in Deutschland aufgewachsene Leute mit nicht-deutschem Pass) mit zur Ausländerbehörde o.ä.
Auch deutsche Vermieter vermieten ungern an Ausländer. Auch in Deutschland bekommt man als Ausländer schwer einen Job. In Deutschland hat man wohl öfters das Gefühl, dass man nicht als Mensch wahrgenommen wird, wenn man nicht perfekt Deutsch spricht.
Was in Japan anders ist: Du stichst wesentlich mehr heraus. Du bist dort nicht normal, sondern es wird immer auf deine Andersartigkeit Bezug genommen. Und den Rassismus gibt es natürlich auch hinter deinem Rücken. Aber normalerweise schnauzt man dich nicht an, weil du es ja wagen kannst, nicht perfekt Japanisch zu können.
やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
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21.08.16 16:30 |
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Aporike
Beiträge: 66
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
Dass der Rassismus auch auf das äußerliche bezogen wird, habe ich auch schon gehört. Soll keine Seltenheit sein, dass man in Japan auf allerlei Arten angeglotzt wird. Entweder, weil die Leute es interessant finden oder, weil sie denken, dass diese Menschen nicht hierher gehören. Aber darauf bin ich schon vorbereitet. Ich zum Beispiel hätte mit dem Thema Rassismus nicht viel zu kämpfen. Japaner sollen in der Regel ja ziemlich gastfreundlich sein und ich glaube nicht, dass jeder 2. Japaner mich wie einen Untermensch behandeln würde.
Was aber relativ nervig sein soll, habe ich in verschiedenen Blogs gelesen, dass man relativ häufig auf Englisch angesprochen wird. Also auch, wenn man bereits auf Japanisch begrüßt hat zum Beispiel und schon paar Sätze gesagt hat. Finde ich aber eig. ganz knuffig. Der Grund soll darin liegen, dass sie nicht oft die Chance bekommen Englisch zu sprechen. Ich würde auch viel lieber Englisch sprechen als Deutsch, da ich meine Englischkenntnisse so erweitern könnte und den leicht Deutschen Akzent beim Englischen wegzukriegen.
Ich kann zwar nicht sagen, wie schlimm es für einen Ausländer wirklich ist in Japan, aber ich freue mich dennoch darauf. Irgendwie schrecken mich diese kleinen Dinge nicht wirklich ab (Auch wenn ich ein wenig Schiss vor diesem riesen Insekt habe, was in der Sommerzeit herumschwirrt und bei dem Stich allerlei Allergien aufrufen kann oder sogar töten kann. Wääh.)
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21.08.16 17:24 |
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Woa de Lodela
Beiträge: 1.539
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 16:30)Hellstorm schrieb: In Deutschland wird dir typischerweise in Geschäften, Behörden usw der alltägliche Rassismus direkt ins Gesicht geschmissen. Begleite mal mit einen Ausländer (Leute, die nur rudimentär Deutsch können, nicht in Deutschland aufgewachsene Leute mit nicht-deutschem Pass) mit zur Ausländerbehörde o.ä.
Auch deutsche Vermieter vermieten ungern an Ausländer. Auch in Deutschland bekommt man als Ausländer schwer einen Job. In Deutschland hat man wohl öfters das Gefühl, dass man nicht als Mensch wahrgenommen wird, wenn man nicht perfekt Deutsch spricht.
Das ist überall auf der Welt so. In Japan wird einem das aber, finde ich, doch sehr unverblümt klargemacht, dass man Ausländer ist. Fängt mit Begaffen an und hört mit Zutrittsverboten zu bestimmten Etablissements auf.
Und Deutschland ist meiner Meinung nach doch recht wohlwollend, was Ausländer angeht. Integrationskurse usw. Das gibt es nun wahrlich nicht überall oder wird überhaupt in Erwägung gezogen. Und du weißt nicht, was die Mitarbeiter in der Ausländerbehörde so für Erfahrungen machen.
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21.08.16 17:27 |
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Mayavulkan
Beiträge: 527
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 17:24)Aporike schrieb: Dass der Rassismus auch auf das äußerliche bezogen wird, habe ich auch schon gehört. Soll keine Seltenheit sein, dass man in Japan auf allerlei Arten angeglotzt wird.
Ja, schon, aber da habe ich zumindest bisher keine negativen Erfahrungen. Bisher nur Neugierde, die sich früher oder später in Kontakversuchen ihren Weg bahnte, manchmal sogar mitten auf der Straße. Nicht in Kyoto und Tokio, klar.
Ist aber normal. Mittlerweile kommen recht viele Touristen nach Japan, meist aber Koreaner und Chinesen, die natürlich weit weniger auffallen als Europäer.
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21.08.16 17:37 |
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Aporike
Beiträge: 66
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
rhaessner
Dass Touristen oft mit Neugierde begutachtet werden, ist auch normal, finde ich. Japan ist ja ziemlich eingekesselt in ihrem eigenen Land. Nicht jeder hat die Zeit, wie wir hier in Deutschland, mal für 2-3 Wochen Urlaub in anderen Ländern zu machen. Wenn dort aufeinmal Weiße Riesen auftauchen, ist ja normal, dass man sich interessiert zeigt. Ich gucke in Deutschland auch immer die Asiaten an. Das sehe ich bei mir nicht so oft und es ist immer ein Vergnügen, mit einer Person aus meinem Lieblingskontinent Kontakt aufzunehmen.
Ist dieser Zutritts Verbot in den Etablissements eig. auf das äußerliche bezogen, also dass nur gebürtige Japaner dort rein dürfen oder müssen die Leute, die darein wollen, japanisch sprechen können? Darüber habe ich noch nichts gefunden, halt nur, dass nicht jeder in alles rein darf.
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21.08.16 18:20 |
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komarunda
Beiträge: 243
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 18:20)Aporike schrieb: Ist dieser Zutritts Verbot in den Etablissements eig. auf das äußerliche bezogen, also dass nur gebürtige Japaner dort rein dürfen oder müssen die Leute, die darein wollen, japanisch sprechen können?
Das ist wieder so ne Frage, bei der man nicht verallgemeinern kann. Es kommt halt drauf an um was für "Etablissements" es konkret geht ( :D ). Manche Leute haben keinen Bock auf einen Ausländer, der sich nicht mit ihnen verständigen kann und lassen dich rein, wenn du beweist, dass du ausreichend Japanisch kannst (ist z.B. bei Friseuren so). Es kann aber auch anders sein. Kategorisch abgelehnt werden kannst du in den etwas "schmuddligeren" Ecken von Städten (allerdings wird dort auch oft versucht, Ausländer zu verarschen) und in Gebieten, in denen Ausländer generell einen sehr schlechten Ruf haben (wie bei dem berühmt-berüchtigten Onsen-Fall von Arudou Debito).
Zitat:Was aber relativ nervig sein soll, habe ich in verschiedenen Blogs gelesen, dass man relativ häufig auf Englisch angesprochen wird. Also auch, wenn man bereits auf Japanisch begrüßt hat zum Beispiel und schon paar Sätze gesagt hat.
Das erzählen echt viele, aber mir persönlich ist das noch nie passiert.^^
総天然色の青春グラフィティや一億総プチブルを私が許さないことくらいオセアニアじゃあ常識なんだよ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.08.16 19:20 von komarunda.)
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21.08.16 19:17 |
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Hellstorm
Beiträge: 3.925
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 18:20)Aporike schrieb: Dass Touristen oft mit Neugierde begutachtet werden, ist auch normal, finde ich. Japan ist ja ziemlich eingekesselt in ihrem eigenen Land. Nicht jeder hat die Zeit, wie wir hier in Deutschland, mal für 2-3 Wochen Urlaub in anderen Ländern zu machen. Wenn dort aufeinmal Weiße Riesen auftauchen, ist ja normal, dass man sich interessiert zeigt.
„Weiße Riesen“?
In den Touristenstädten in Japan wimmelt es nur so vor Touristen, da sind weiße Riesen gar nichts besonders. Übrigens sollte man sich mal von dem Gedanken frei machen, dass man als Westeuropäer/Amerikaner irgendwie besonders ist. Ich würde mal sagen, den meisten Japanern gehen Westeuropäer am Arsch vorbei. Interessiert sie nicht und hat nichts mit ihnen zu tun.
(21.08.16 18:20)Aporike schrieb: Ich gucke in Deutschland auch immer die Asiaten an. Das sehe ich bei mir nicht so oft und es ist immer ein Vergnügen, mit einer Person aus meinem Lieblingskontinent Kontakt aufzunehmen.
Du guckst also die Asiaten an, und nimmst dann Kontakt zu Ihnen auf? Was sagst du denn dann? „Hallo lieber Chinese/Thailänder/usw., ich bin riesiger Japan-Fan, freut mich, dass du hier in Deutschland bist.“, oder wie?
やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.08.16 19:30 von Hellstorm.)
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21.08.16 19:28 |
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Kikunosuke
Beiträge: 434
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 19:17)komarunda schrieb: (allerdings wird dort auch oft versucht, Ausländer zu verarschen)
Das ist hauptsächlich in Kabukichô und Roppongi so, die aufdringlichen nigerianischen Kundenfänger haben ihren schlechten Ruf nicht umsonst bekommen. In Yoshiwara gibt es ein paar Soaplands bei denen muss man auch aufpassen, und halt das übliche Risiko eine Landmine (Jirai = schlechter Service) zu erwischen.
Generell kommen diese Zutrittsverbote ja noch aus den 80ern, als HIV auf einmal der Ausländerkrebs war und z.B. der Seifenbezirk Ogoto in der Präfektur Shiga Nichtjapaner gänzlich ausschloss. Wenn man Japanisch kann und es gar nicht mehr aushält findet man aber eigentlich immer ein kuschliges Plätzchen. Problem sind eher Läden in denen es offiziell keinen Sex gibt (also alles außer Soaplands und die Shinchis in Osaka), da legen die Betreiber großen Wert drauf dass man als Kunde die Grenzen einhält. Pinksalons, Oppaibars und solche Geschäfte...
乱世の怒りが俺を呼ぶ。
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21.08.16 19:38 |
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Aporike
Beiträge: 66
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RE: Fragen für die japanische Zukunft.
Das war jetzt ein wenig blöd ausgedrückt. xD
Aber ich hätte schon gerne einen Freund, der aus Japan kommt. Ich hätte ihn so viel zu fragen. Ansonsten muss ich mir alles mögliche aus dem Internet holen. Was nicht schlecht ist, aber ziemlich zeitaufwendig.
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21.08.16 19:38 |
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