Aaah, jetzt wird mir vieles klar. Sooo erkennt man also vertrauenswürdige Männer.
Wer hätte gedacht, dass dieser Thread doch noch mal wieder zum Leben erwacht. Ich möchte doch aber allen, die sich den Film jetzt ansehen wollen, doch auch zur Lektüre des Buches raten.
Zur Wissenschaftlichkeit solcher Dinge: Es gibt ein Buch 'Die Wahrheit über Hänsel und Gretel', in dem ein getriebener Forscher mit wissenschaflticher Akribie dahinterkommt, dass Hänsel und Gretel in Wirklichkeit eine wirtschaftliche Konkurrentin ermordeten und die Geschichte später zur Ablenkung in ihrem Sinne verändert wurde. Da es sich hier um ein Buch von Hans Traxler handelt, ist das natürlich alles Satire, aber wirklich sehr akademisch geschildert. Märchenarchäologie.
Was ich damit sagen will, ist, dass es sicher solche Vorfälle gegeben hat. Aber wenn man alles ganz genau nachweisen könnte, müsste es doch irgendwo Belege geben. Wie wärs mit einen Berg voller Skelette. Das heißt ja nicht, das es nicht geschehen ist. Dass störende Familienangehörige mal eben so beseitigt werden, gehört ja leider nicht der Vergangenheit an. Es bleibt aber die Frage nach dem Ausmaß bestehen. Und solange sich da nichts findet, bleibt die ganze Sache für mich erst einmal eine Fiktion, die auf einer Legende mit einem wahren Kern beruht.
Als viel wichtiger, da diskutierbar, empfinde ich weiterhin die Umsetzung. Und da schlägt für mich das Buch die Verfilmung um Längen. Der Film glänzt meiner Ansicht nach hauptsächlich mit Schockmomenten, die nach einer gewissen Zeit nur noch Abstumpfung hervorrufen, vor allem da auch die Handelnden nicht gerade sympathisch sind. Das Buch dagegen schildert die Begebenheiten eher verdeckt, erzielt für mich aber eine stärkere Wirkung.