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"Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
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Bitfresser


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Beitrag #71
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Ich wuerde ja gerne, aber ich brauche halt den Film.

Aber mehr als weinen und versuchen ihn irgendwo herzubekommen kann ich halt doch nicht machen.

(Halt stopp, ich hab noch meinen alten Zauberkasten. Mit Hasen hat das damals ja auch geklappt)

Sascha

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02.07.04 17:56
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Denkbär


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Beitrag #72
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Hast du es mal über ein Bibliotheksuchsystem versucht? In Hamburg gibt es z. B. (meine ich jedenfalls) eine VHS-Version. Das gibt es doch sicher auch in anderen Bibliotheken. Man kann auch über Fernleihe (z. B. die GBV/GKV) bestellen. Ich würde einfach mal in der nächsten Bibliothek nachfragen, ob die eine Kassette aus einer anderen Bücherei ausleihen können.
02.07.04 18:17
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Bitfresser


Beiträge: 1.702
Beitrag #73
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Zitat:In Hamburg gibt es z. B. (meine ich jedenfalls) eine VHS-Version.

In der oeffentlichen Buecherei oder in der Uni-Buecherei. An die oeffentliche komm ich nicht heran. Und in unserer hier in Nuernberg war nichts zu finden. (Die haben eh keine Japaner)

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03.07.04 00:39
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Denkbär


Beiträge: 677
Beitrag #74
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
In den Öffentlichen Bücherhallen Hamburg gibt es eine VHS-Version mit deuschen und französischen Untertiteln. (Ob da noch Platz für den Film ist??) Da müsste man aber mal nachfragen, ob die bei einem Fernleihsystem mitmachen.
Über die GBV finde ich eine VHS-Kassette in Merseburg und Hildesheim (Hildesheim nur für Uni-Angehörige) und einen ARD-Mitschnitt in Göttingen. Leider ist es natürlich bei der GBV so, dass man nicht immer mitkriegt, ob man sich die Sachen auch wirklich ausleihen kann, aber da können die sich doch bei der Uni sicher erkundigen.
03.07.04 18:26
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atomu


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Beitrag #75
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Habe damals hier nicht mitgelesen, weil ich den Film nicht sehen konnte. Durch Gokiburis Bemerkung in einem aktuellen Thread bin ich neugierig geworden und habe sämtliche Beiträge durchgeackert. Spannende Lektüre auch ohne den Film gesehen zu haben, hier hat es ja echt gekocht!

Jetzt möchte ich den Film unbedingt sehen, ich glaube nicht, dass er so schlecht ist, wie einige hier meinen. Ich habe den Verdacht, dass diejenigen, die er nicht berührt hat, ihre westliche Brille nicht ablegen konnten, bzw. zu wenig Bekanntschaft mit der japanischen Kultur gemacht haben. Aber es ist natürlich nur ein unfairer Verdacht, da ich den Film noch nicht gesehen habe. Hat jemand inzwischen eine Bezugsquelle? Ansonsten forsche ich selbst danach oder versuche in Japan an eine Kopie zu kommen, wenn ich im Mai dort bin.

Kennt jemand den gleichnamigen Film (1958) von Keisuke Kinoshita?

Gab es diese Tradition in Japan nun wirklich oder nicht? (Das ist der eigentliche Grund, warum ich mir den ganzen Thread noch einmal reingezogen habe. Gokiburi schreibt an anderer Stelle, das sie in Japan nicht belegt ist. Ich hatte gehofft, er geht hier irgendwo etwas näher darauf ein, habe aber nur eine vage Andeutung gefunden.) Mir ist vor längerer Zeit irgendwo mal ein japanisches Märchen mit ähnlicher Handlung untergekommen, leider kann ich es nicht mehr finden. Ich habe 2 Japaner befragt, und die meinten, es habe solche Geschichten in den Bergen wirklich gegeben. Stichwort 姥捨て山 (ubasuteyama, nach Schinzinger "der Berg, wo man alte Frauen ausgesetzt hat). Sie wurden aber unsicher, als ich fragte, ob sie das ganz zuverlässig wüssten. Beide waren jedoch überzeugt, dass die meisten Japaner diese Tradtion für bahre Münze hielten. Ist das auch wieder nur so ein Mythos, wie ihn Japaner so gerne über ihre eigene Einzigartigkeit, im Guten wie im Schlechten, zu dichten und zu hätscheln pflegen?

正義の味方
18.03.05 01:38
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atomu


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Beitrag #76
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Ich schreibe nicht gern unmittelbar unter meinen eigenen Beitrag, aber bevor er ganz untergeht (der Thread riecht anscheinend doch schon etwas verschimmelt), frage ich noch einmal in die Runde, ob es das in Japan früher wirklich gab oder nicht. Da ich nicht gut bin im Googeln, finde ich nur sehr unzuverlässige Quellen, weiß auch nicht, wen ich noch fragen könnte oder nach welchen Büchern ich suchen müsste.

Interessant fand ich dieses: http://yahoo.businessweek.com/magazine/c...918032.htm
Anscheinend wird auch auf anderen Seiten die Geschichte gern mit der aktuellen demographischen Entwicklung in Japan in Zusammenhang gebracht.


Sehr nett ist außerdem diese Version des Märchens:
http://www.geocities.co.jp/HeartLand-Gai...sutej.html (jap.)
http://www.geocities.co.jp/HeartLand-Gai...asute.html (engl.)

正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.03.05 23:36 von atomu.)
18.03.05 23:34
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gokiburi


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Beitrag #77
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Also, mein Wissen dazu hab ich aus einem Sprachunterricht in Japan mit diesem Film als Mittelpunkt. Unter anderem haben wir dazu auch eine Vorlesung eines Professors Keineahnungwer auf Video verfolgt, der da verlauten ließ, daß solch ein Brauch in Japan nicht belegt ist. Anhand der oben erwähnten Hungerkatastrophen und anderen aus unserer Sicht heute extremen Mitteln zur Bevölkerungskontrolle mag ich persönlich es aber auch nicht ganz ausschließen, daß es hin und wieder dazu gekommen sein könnte.

Quellen und Hintergrundmaterialien speziell zum ubasute kann ich leider nicht anführen...

♪♪あぁ蝶になる、あぁ花になる、
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19.03.05 00:04
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atomu


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Beitrag #78
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Das ist freilich keine allzu solide Referenz. War der Herr Professor Keineahnungwer wenigstens ein vertrauenswürdiger Mann? Ich meine, war er ordentlich gekämmt und hatte die Krawatte korrekt umgebunden? grins zwinker

正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.03.05 00:14 von atomu.)
19.03.05 23:54
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Denkbär


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Beitrag #79
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Aaah, jetzt wird mir vieles klar. Sooo erkennt man also vertrauenswürdige Männer. hoho

Wer hätte gedacht, dass dieser Thread doch noch mal wieder zum Leben erwacht. Ich möchte doch aber allen, die sich den Film jetzt ansehen wollen, doch auch zur Lektüre des Buches raten.

Zur Wissenschaftlichkeit solcher Dinge: Es gibt ein Buch 'Die Wahrheit über Hänsel und Gretel', in dem ein getriebener Forscher mit wissenschaflticher Akribie dahinterkommt, dass Hänsel und Gretel in Wirklichkeit eine wirtschaftliche Konkurrentin ermordeten und die Geschichte später zur Ablenkung in ihrem Sinne verändert wurde. Da es sich hier um ein Buch von Hans Traxler handelt, ist das natürlich alles Satire, aber wirklich sehr akademisch geschildert. Märchenarchäologie. zunge

Was ich damit sagen will, ist, dass es sicher solche Vorfälle gegeben hat. Aber wenn man alles ganz genau nachweisen könnte, müsste es doch irgendwo Belege geben. Wie wärs mit einen Berg voller Skelette. Das heißt ja nicht, das es nicht geschehen ist. Dass störende Familienangehörige mal eben so beseitigt werden, gehört ja leider nicht der Vergangenheit an. Es bleibt aber die Frage nach dem Ausmaß bestehen. Und solange sich da nichts findet, bleibt die ganze Sache für mich erst einmal eine Fiktion, die auf einer Legende mit einem wahren Kern beruht.

Als viel wichtiger, da diskutierbar, empfinde ich weiterhin die Umsetzung. Und da schlägt für mich das Buch die Verfilmung um Längen. Der Film glänzt meiner Ansicht nach hauptsächlich mit Schockmomenten, die nach einer gewissen Zeit nur noch Abstumpfung hervorrufen, vor allem da auch die Handelnden nicht gerade sympathisch sind. Das Buch dagegen schildert die Begebenheiten eher verdeckt, erzielt für mich aber eine stärkere Wirkung.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.03.05 12:19 von Denkbär.)
20.03.05 12:18
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chiisai hakuchoo


Beiträge: 530
Beitrag #80
RE: "Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
Zitat:Ich habe den Verdacht, dass diejenigen, die er nicht berührt hat, ihre westliche Brille nicht ablegen konnten,

Da muss ich aber heftig widersprechen, denn dieses Problem ist mir durchaus bewußt, weil es mir in in einem Bericht über "Dolls" selbst schon begegnet ist und vermutlich auch in Kritiken von Akira Kurosawas "Träume" wieder begegnen würde. Ich denke aber, daß ich sehr wohl in der Lage bin, die westliche Brille abzulegen.

Eigentlich müßte ich mich jetzt wiederholen, denn die Gründe, warum ich den Film so schlecht fand, habe ich in der erwähnten hitzigen Diskussion schon dargelegt. Weil ich aber nicht in die Falle latschen will, die in jeder Diskussion lauert, nämlich daß man sich im Kreis dreht, verweise ich nur auf Denkbärs Hinweis auf die Schockeffekte.

Die Figuren in dem Film waren viel zu sehr geradeaus, man kann jede Person mit zwei Begriffen umschreiben: barbarisch und dumm. Das hat mit östlicher Kultur und westlichem Auge nichts zu tun, sondern schlicht mit der Unfähigkeit, realistische und vielschichtige Charaktere zu schaffen.

Nebenbei bemerkt freue ich mich, daß der schimmelige Thread noch mal ausgegraben wurde, bevor er ganz verwest. Ich fand die Diskussion nämlich ziemlich interessant.

Eine fremde Sprache zu beherrschen knüpft ein Band zwischen den Menschen, das ohne dieses Wissen niemals existieren könnte.
www.edition-ginga.de
21.03.05 11:05
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"Die Ballade von Narayama" am 19.05. um 22.40 auf Arte (OmU)
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