Beitrag #8
RE: Das japanische Subjekt und andere nicht exisitierende Dinge
Hallo!
Shinja, jede Sprache (und Mathe. Und Physik. Und deutsche Grammatik.) wird am Anfang sehr vereinfacht erklärt. Ich bezweifle, dass es ein Werk gibt, das in der Hinsicht anders ist - selbst das Lehrbuch Saito/Silberstein fängt, obwohl es den Anfang sehr wuchtig gestaltet, mit "[d]as Joshi WO bezeichnet das direkte Objekt des Satzes" an; später wird man 公園を散歩する (kôen o sanpo suru, ich gehe im Park spazieren) lernen, was durch einen Nachtrag in dieser Erklärung (in Klammern) zwar erklärt wird, aber offen lässt, warum ein und dasselbe Joshi zwei so vollkommen unterschiedliche Aspekte abdeckt.
Eine Methode, Frust bei den Lernenden zu vermeiden, ist meiner Meinung nach zu erwähnen, dass es eigentlich komplizierter ist, aber auf Anfängerlevel eine vereinfachte Erklärung ausreicht. Wenn man die Extremfälle haben möchte, erklärt man von Anfang an alles entweder mit deutscher (oder englischer, oder französischer [etc], je nach Muttersprache des Schülers) Grammatik und wirft alles, was auf diese Weise nicht erklärbar ist, in die "Ausnahmen"-Sektion - oder man bombardiert die Anfänger mit ausschweifenden Erklärungen, die man nur mit speziellem Verständnis spezieller Aspekte japanischer Kultur verstehen kann. Beide Ansätze können nur in die Hose gehen.
Natürlich sollte man nie etwas Falsches lehren, aber man kann Verallgemeinerungen durch "oft", "verhält sich ungefähr wie", "kann man als ... sehen" und weitere Phrasen abmildern.
=)
Liebe Grüße,
Vika
ETA: Ich bezweifle sehr stark, dass ein Grammatikaspekt in fünf Minuten kurz behandelt werden kann und NICHT in absolut grauenerregende Verallgemeinerung verfällt... was du ja nicht möchtest.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.02.11 16:15 von Vika.)
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