Naja, in vielen Fällen kannst du sie auch einfach am Computer eintippen, da kommt oft nur ein einziges Ergebnis heraus. Wenn du dort としょかん stehen hast, kommt nur 図書館 heraus.
Bei manchen Wörtern gibt es aber mehrere Kanji, dann müsstest du mal bei Wadoku nachschlagen.
Ich kenn die Bücher im speziellen jetzt nicht, aber meistens ist es so, dass zu Beginn die meisten Wörter nur mit Hiragana geschrieben werden, und dann immer mehr durch Kanji ersetzt werden. Man lernt aber zu Anfang einfach wesentlich mehr Wörter, als man sie gleichzeitig mit Kanji einführen könnte. Anfangs sind oft nur Wörter mit einfachen Kanji mit Kanji geschrieben, z.B. 見る (
miru, sehen). Später ist es normal, dass alles (was mit Kanji geschrieben wird) mit Kanji geschrieben wird.
Aber wenn du dir z.B. einmal die Wochentage anschaust:
日曜日 (
nichiyōbi, Sonntag) oder 月曜日 (
getsuyōbi, Montag).
Die Wochentage an sich sind ja doch schon relativ wichtig, oder nicht? Die würde man ja am Anfang lernen. Aber direkt am Anfang so einen Klopper wie 曜 zu lernen ist einfach kontraproduktiv: Man hält sich dann viel zu lange mit dem Kanji auf, obwohl man es später, wenn man andere Bestandteile schon kennt, ziemlich einfach schreiben kann. Deswegen gibt es da oft die Lehrbuchversion 日よう日. Das wird halt in keinem Text so geschrieben, aber es hat einfach den Vorteil, dass der Lerner sich auf die Vokabeln konzentrieren kann. Das ist übrigens nicht so in Lehrwerken für Ausländer so, die japanischen Schulkinder machen das auch so.
Es gibt übrigens Bücher, wo das obige Kanji direkt zu Beginn eingeführt wird – glaub mir, es macht keinen Spaß, das zu lernen (In meinem Fall war das z.B. so).
In einem Chinesischkurs, den ich mal gemacht habe, wurden direkt zu Beginn
alle Wörter mit Kanji geschrieben. Da kamen dann in der ersten Lektion 爸, 媽, 這, 是 usw. vor. Ich hatte da kein so großes Problem mehr mit, da ich Kanji schon aus dem Japanischen konnte, aber ich habe wirklich gesehen, wie die anderen Kursteilnehmer sich da abgemüht haben. Einfach nur die Vokabeln zu lernen ist wesentlich einfacher. Und im Endeffekt besteht Japanisch ja aus Vokabeln, nicht aus Kanji. Man muss die Vokabeln lautlich auf dem Kasten haben, nicht so sehr schriftlich.
Ich bin zwar nicht unbedingt dagegen, direkt zu Beginn Kanji einzuführen, allerdings sehe ich oft, dass die Leute sich dann wirklich zu sehr auf die Kanji versteifen. Das wird wohl der Grund sein, wieso das fast überall so schrittweise eingeführt wird.
Ich habe zuerst mit „Japanisch bitte“ gelernt, wo nur ganz ganz wenige Kanji eingeführt werden. Das bringt dir natürlich nichts, wenn du mal einen richtigen Text lesen willst, allerdings bringen dir die Japanischkenntnisse, die in dem Buch eingeführt werden, da sowieso nicht viel
Anschließend hatte ich eine Eigenproduktion meiner Uni, aber auch dort wurden die Kanji nur schrittweise eingeführt. Am Anfang waren da auch nur ganz wenige, einfache Kanji.
Also ich kann in deinem Fall schon verstehen, dass das frustrierend ist. Wenn du einfach mit Kanji zurecht kommst, dann mach dir die Arbeit. Dabei lernst du ja auch was. Du kannst doch z.B. erst die Vokabeln lernen, und sie dann aus dem Gedächtnis nachschlagen. (Also z.B. „Hm, was heißt Bibliothek? – Ah, としょかん, das tipp ich jetzt mal am PC ein, und dann kommt 図書館 bei heraus“.) So lernst du halt direkt beides.
Wenn du allerdings merkst, dass dir Kanji zu Beginn noch nicht so liegen, dann konzentriere dich vielleicht erst mal lieber auf die Grammatik und auf die Vokabeln.
Merke: Grammatik ist meiner Meinung nach das allerwichtigste. Kanji das
unwichtigste!