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Beratung für Anfänger gesucht
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kitsune-san


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Beitrag #1
Beratung für Anfänger gesucht
Hallo liebe Forenrunde!

Wie bereits in meinem Vorstellungs-Thread angekündigt, hier nun mein Frage-Thread für eine entsprechende Beratung. hoho

Vielleicht vorab die Erläuterung, daß ich derzeit keinen "richtigen" Sprachkurs (VHS, Uni etc) besuche und dies wohl auch erst frühestens Anfang nächsten Jahres werde tun können. Des weiteren habe ich mir die spärlichen Kenntnisse, welche ich habe, alleine angeeignet.

Lernmaterialien
  • Japanisch im Sauseschritt Band 1 (Universitätsausgabe, 2. Auflage 2002)
  • 3 Audio-Cds (zugehörig zu Japanisch im Suaseschritt Band 1)
  • Langenscheidt: Kanji und Kana Band 1 (noch von vor 2010)
  • Japanischer Wortschatz für Anfänger (von Toshiko Yamaguchi, 2005)
  • Die Kana lernen und behalten (Heisig, 2006)
  • PONS Japanisch Grammatik kurz und bündig (2006)
  • PONS-Folie: Japanisch, Schrift auf einen Blick

Dazu muß ich weiter ausführen, daß ich bis auf das Kana-Buch noch nichts davon wirklich bearbeitet habe, weil ich mich bisher nicht drangetraut habe. Das soll sich jetzt aber mit viel Fleiß und Zeit ändern!


Mein beabsichtigter Lernplan

Einen "richtigen" Sprachkurs kann ich ja derzeit aufgrund meiner persönlichen Situation noch nicht beginnen, doch das muß ja nicht bedeuten, daß ich nicht schon etwas selbst vorarbeiten kann. Die Kana habe ich mir mit dem Buch von Heisig auch selbst beigebracht.

Daher habe ich mir Folgendes gedacht:

1. Schritt
Nachdem das mit den Kana von Heisig super geklappt hat, könnte ich ja den ersten Band von Heisigs Kanji durcharbeiten. (Hinweis: Ich weiß, daß Heisigs Methode im Forum für lange Diskussionen gesorgt hat und wohl auch weiter sorgen wird. Daher bitte diesen Thread nicht zu einem solchen ausufern lassen.) Konkret verspreche ich mir davon, die für den Grundwortschatz nötigen Kanji "kennen zu lernen", sie zeichnen zu können und mit einem einzelnen Schlüsselwort zu verbinden.

2. Schritt
Nach Heisigs Band 1 würde ich vermutlich nicht Band 2 nehmen, aufgrund der Kritiken bzgl. mangelnder Lesungen, sondern auf Langenscheidt umsteigen. (Dazu muß ich mir wohl den Band nochmal kaufen, da mein alter noch nicht die neuesten Kanji enthält.) Schon während ich mit Heisig die Kanji "kennen lerne" lege ich mir eine Kartei an, die dann jetzt mit dem Langenscheidt auf den Kärtchen mit den entsprechenden Lesungen erweitert wird.

3. Schritt
Jetzt beginne ich mit dem Lehrbuch und den anderen Büchern Vokabeln und Grammatik zu lernen, nachdem ich zumindest angefangen habe, die Kanji "richtig" zu lernen und das auch weiterhin neben dem Lehrbuch fortführe.

4. Schritt
Mittlerweile dürften einige Monate ins Land gegangen sein und ich kann mit diesem Vorwissen in einen "richtigen" Sprachkurs an meiner VHS einsteigen. Dort wird allerdings das Lehrbuch "Japanisch, bitte" von Langenscheidt verwendet.

Mein erstes, großes langfristiges Ziel ist der JLPT auf der untersten Stufe, also N5 zu bestehen.


Daher meine Frage(n) an Euch: Was haltet Ihr davon? Klingt das nach einem brauchbaren Plan oder führt das unweigerlich in die "Frusthöhle"? Gibt es bessere Bücher oder Methoden? Was sollte ich noch zusätzlich benutzen? Ich habe im Forum immer wieder die Abkürzung "SPS" oder so ähnlich gelesen. Ich schätze, daß ist ein Programm, oder?

Ich möchte schon vorab ganz herzlich Danke für Eure Hilfe und Euren Rat sagen!


- Kitsune09
10.08.12 17:21
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kitsune-san


Beiträge: 46
Beitrag #2
RE: Beratung für Anfänger gesucht
(10.08.12 17:35)Nephilim schrieb:  Heisig würde ich wirklich nur durcharbeiten, wenn du viel Ausdauer hast. Ich habe etwa bei mehr oder weniger Nummer 1200 aufgehört.

Ich kann mir vorstellen, daß ich diese Ausdauer habe. Ich habe eher die Befürchtung, daß ich es nicht schaffe, mir so viele "Krücken" (Die Geschichtchen) zu merken.

Mich würde interessieren, warum Du aufgehört hast? Ist Dir die Motivation ausgegangen, weil es nicht direkt mit dem Erlernen der Aussprache bzw. der Vokabeln zu tun hat? Oder waren es zu viele "Krücken"?


(10.08.12 17:35)Nephilim schrieb:  Ich kenne mich zwar mit den VHS Kursen nicht so aus, aber ich glaube nach Sauseschritt 1 wirst du dort in eine Frusthölle fallen.^^
Sowie ich gehört habe (und du ebenfalls erwähnt hast), ist das Tempo sehr langsam.

Also nach der Beschreibung des Kurses lernt man dort im ersten Lehrgang zwar schon ein bischen Grammatik und Vokabeln, dafür aber noch nicht alle Kana und trotzdem schon einige Kanji. Ich weiß nicht, das klingt nach keinem guten Rezept, oder?

(10.08.12 17:35)Nephilim schrieb:  Möchtest du vielleicht nicht ein Selbststudium angehen?
Ich jedenfalls, habe jetzt nur schlechte Erfahrungen mit Sprachkursen gemacht. Aber das ist auch von deiner Persönlichkeit abhängig. Wenn du eine Führung bevorzugst, würde ich wohl schon einen Kurs besuchen.
Jedenfalls sollte dein Plan für den Anfang sicher nicht schlecht sein^^

Also ein Selbststudium würde mir schon sehr liegen! Bisher hatte ich jedoch immer die Befürchtung, daß man zum einen nur mit Selbststudium nicht dasselbe Sprachniveau erreichen kann, wie mit Anleitung. Und zum anderen, daß sich eventuell Fehler einschleichen können, die mangels Sprachlehrer nicht gefunden werden.

(10.08.12 17:35)Nephilim schrieb:  Und wenn es dir langweilig werden könnte, kann man die Methode ja immer ändern. (Musste ich insgesamt drei Mal machen)

Magst Du vielleicht darlegen, welche Methoden Du verwendet und warum Du sie gewechselt hast? Das würde mich sehr interessieren.

(10.08.12 17:35)Nephilim schrieb:  Wünsche dir jedenfalls viel Glück!

Danke schön!
10.08.12 18:58
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #3
RE: Beratung für Anfänger gesucht
Das hier ist meine Meinung:

- Lass Heiseig sein. Zu viel Aufwand, für zu wenig Output. Man muss Zeichen nicht nur abrufen, sondern auch lesen, ALLE bedeutungen kennen und vor allem Vokabeln dazu kennenlernen. Für einen Bruchteil davon ist der Lernaufwand von Heisig einfach zu viel.
- Greif stattdessen zu Kanji und Kana von Langescheidt, und lern die ersten Radikale mit namen. Zeiche einfach viel viel viel drauf los, dann brauchst du auch keine Krück-Geschichten. (Die stehen eh nur im weg, verlangsamen das Abrufen und später vergisst du die sowieso). Die stehen ganz am Anfang von Kanji und Kana.

- Lern erstmal im Selbststudium mit 1-2 guten Büchern. Damit kannst du schon unglaublich viele Zeichen erlernen, und basic Writing und Reading trainieren.
- Sprachfehler schleichen sich sowieso ein. Du bist Europäer, Deutscher vermute ich, da wirst du mit deinem germanozerntrierten Denken viele Redewendungen und Satzkonstruktionen provozieren, die nicht verstanden werden und im gegensatz dazu anderes nicht verstehen. Das kannst du dir zu großem Teil selbst abarbeiten, aber du wirst auch später in Unterrichten, oder mit Privatlehrern oder einfach Sprachpartnern das eine oder andere wieder abgewöhnen und angewöhnen. Da würde ich mir nicht zu viele Sorgen machen^^

- Zur langeweile, deswegen hab ich immer 2 Bücher parallel genommen, die dasselbe Niveau hatten. Dann hat man Abwechslung und kann immer ins andere Buch flüchten, wenn man mals frustiert ist. Außerdem bekommt man alles doppelt erklärt, das hilft enorm. Ich empfehle dinge wie "Japanisch mit Manga/Japanisch für Mangafans". Sind 'lustig/kindliche' Einstiege, aber vor allem "Japanisch mit Manga" ist wirklich ein seriöses arbeitsbuch. Ansonsten Minna no Nihongo oder Japanisch im Sauseschritt.^^
10.08.12 20:23
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kitsune-san


Beiträge: 46
Beitrag #4
RE: Beratung für Anfänger gesucht
@Nephilim:

Lieber Nephilim, es braucht Dir überhaupt nicht leid zu tun! Ich bin für ausführliche Antworten, Meinungen und konstruktive Kritiken immer sehr dankbar.

Ich finde, Dein Beispiel zeigt doch wirklich sehr gut, daß es ganz unterschiedliche Lerntypen gibt, bei denen jeweils unterschiedliche Lernmethoden am effektivsten sind.

Danke auch für den Tip mit der Lernsoftware. Was das angeht, bin ich noch absolut unerfahren und kenne noch keine einzige. Werde ich mir auf jeden Fall anschauen!


@Horuslv6:
Auch für Deine Tips vielen Dank!

Was Heisig angeht, so bin ich jetzt doch hin- und hergerissen. Sein kleines Büchlein für die Kana fand ich sehr super! Und die pdf-Vorschau (Vorwort mit ersten Beispielen) für den ersten Kanji-Band hat mir schon zugesagt. Allerdings ist es schon schade, daß man erst mal kein einziges Wort Japanisch lernt.
Auf der anderen Seite aber, frage ich mich, ob es nicht am Anfang einfach überfordert neben korrekter Schreibweise und Schlüsselwort auch noch gleich Lesungen mit mehreren Bedeutungen plus Beispielvokabeln zu pauken. Und bei Heisig sollen ja neben den Radikalen auch einfachere Zeichen und sogenannte Primitive leichter zu erkennen und damit dann auch die daraus zusammengesetzten komplexeren Kanji leichter zu erlernen sein.
Hm... Das wird wohl eine gewichtige Entscheidung über die Art des Selbststudiums werden.

Danke, daß Du Japanisch im Sauseschritt auch empfiehlst. Das nimmt mir wenigstens dort die Ängste. hoho
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.12 20:41 von kitsune-san.)
10.08.12 20:32
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #5
RE: Beratung für Anfänger gesucht
Das Problem mit Heisig ist einfach, dass es dir Kanji = Japanisch suggeriert. Das stimmt einfach nicht. Kanji sind zwar ein wichtiger Teil der japanischen Schrift, aber sie sind beim besten Willen nicht so wichtig wie man sie sich als Anfänger oft denkt.

Wie bei jeder Sprache ist Grammatik und Wortschatz wichtig. Und die lernst du einfach nicht mit Heisig.

Du darfst die Kanji zwar nicht ignorieren, aber auch nicht zu wichtig machen. Lern sie einfach nebenbei, und fertig.

Zu dem „Japanisch, bitte“-Lehrwerk. Ich kenne das Buch, und... naja, es ist schon sehr auf VHS zugeschnitten. Ich will hier Nephilim auch nicht wiederholen, aber das Niveau einer VHS ist sehr sehr niedrig. Du hast von Japanisch bitte gehört, dass da einige Kanji vor den Kana eingeführt werden? Das stimmt in dem Sinne, dass die Kana wirklich erst eingeführt werden, wenn sie in den neuen Vokabeln vorkommen. Einige oft gebrauchte Kanji werden dann auch schon recht früh eingeführt, z.B. 日本語 (nihongo - Japanisch), bevor andere, selten gebrauchte Kana kommen (Ich nenne jetzt einfach mal ぬ). Es ist daher im Grunde sogar sinnlos, schon vorher die Kana oder die Kanji zu lernen, wenn du mit diesem Buch arbeitest.

Heisig schreibt übrigens, dass die Chinesen und Koreaner so gut im Japanischunterricht sind, da sie auch Kanji benutzen/kennen. Meiner Meinung nach ist die Aussage völliger Quatsch. Chinesen lernen Japanisch schneller, weil viele Wörter ähnlich sind: toshokan (Japanisch) vs. tushuguan (Chinesisch). Das hat nichts mit den Kanji zu tun (naja, ein wenig), und ist im Grunde nur das gleiche, wieso es uns Deutschen leicht fällt, Englisch zu lernen.

Also ich bin kein richtiger Autodidakt, deswegen kann ich dir nichts aus persönlicher Erfahrung sagen, allerdings würde ich wahrscheinlich einfach mit einer Kombination Lehrbuch und richtigem Material arbeiten. Kanji trocken zu üben bringt nichts. Du musst zuerst das Vokabular lernen, und die Kanji sind im Grunde nur das „Werkzeug“, um die Zeichen zu schreiben.

Glaub mir: Das wichtige ist das Vokabular und die Grammatik. Konzentriere dich nicht auf die Kanji. Wenn du die lesen kannst, reicht das im Grunde auch aus. Und das Leseverstehen kommt ganz automatisch.

Noch ein Geheimtipp: Benutze niemals Furigana. Meiner Meinung nach merkt man sofort, ob jemand Kanji lesen kann daran, ob er sich bei jedem Text Furigana dranschreibt, oder ob er versucht, die Kanji wirklich zu lernen.

Und ich würde die Kanji auch nicht isoliert lernen. Du lernst die Vokabeln, übst die Kanji dazu. Dann schaust du dir am besten im Kanji und Kana von Langenscheidt an, was das Kanji für eine Bedeutung hat, welche Lesungen und Komposita es so gibt. Aber wichtig: Lerne das ja nicht auswendig. Du hast ja die Vokabel an sich, dann kannst du dir damit eine Eselsbrücke bauen. Man braucht auch keine Kanji aktiv schreiben zu können. Mittlerweile gibt es Computer, und niemand schreibt mehr per Hand. Es ist natürlich gut, wenn man Japanisch schreiben kann, und es schadet auch nicht; in vielen Fällen hilft es auch beim lernen, aber man sollte meiner Meinung nach nicht den Großteil seiner Energie drauf verwenden, jedes Kanji fehlerfrei schreiben zu können. Wenn du dir die Kanji nicht aktiv merken kannst, macht das gar nichts. Geh dann einfach zur nächsten Vokabel über. Irgendwann später hast du sowieso so ein großes Kanji-Repertoire gebildet, dass du dir das erste Kanji plötzlich ohne Probleme merken kannst.
Wenn du ein Wort mit Kanji (Also Kompositum oder Verb oder Nomen o.ä.) lesen kannst, dann kannst du das Kanji. Das ist das einzig wichtige für den Anfang. Versuche immer wieder, die Kanji im Kanji und Kana nachzuschlagen, aber lerne das ja nicht aktiv. Anschließend wirst du irgendwann merken, dass die Kanji nicht das Problematische sind. Man nimmt die Kanji später sowieso nicht mehr als einzelne Kanji wahr: 日本 wird in deinem Kopf genau so schnell mit der Aussprache nihon assoziert sein (wahrscheinlich sogar noch schneller) als die Hiragana-Schreibweise にほん. Niemand denkt sich beim Lesen „Ah, 日 ist der Tag, 本 ist die Wurzel, dann ist es die aufgehende Sonne – Ah, Japan!“. Man guckt sich das Wort an, und es ist fast genau so schnell in deinem Kopf als wenn du direkt „Japan“ lesen würdest.

Ich weiß, als Anfänger ist man versucht, seine ganze Energie ins Kanji lernen zu stecken (ging mir genau so). Tu es nicht. Lern Grammatik und Vokabeln. Mach Japanisch nicht zu einer schwierigeren Sprache als sie eigentlich ist.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.12 21:26 von Hellstorm.)
10.08.12 21:14
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kitsune-san


Beiträge: 46
Beitrag #6
RE: Beratung für Anfänger gesucht
(10.08.12 21:14)Hellstorm schrieb:  Das Problem mit Heisig ist einfach, dass es dir Kanji = Japanisch suggeriert. Das stimmt einfach nicht. Kanji sind zwar ein wichtiger Teil der japanischen Schrift, aber sie sind beim besten Willen nicht so wichtig wie man sie sich als Anfänger oft denkt.

(10.08.12 21:14)Hellstorm schrieb:  Wie bei jeder Sprache ist Grammatik und Wortschatz wichtig. Und die lernst du einfach nicht mit Heisig.

Ja, mir ist schon klar, daß man mit Heisig kein einziges Wort Japanisch lernt. Das Ganze soll ja eine Art Vorbereitung auf das eigentliche Lernen der Kanji sein. Bisher dachte ich, daß sich das trotz des Zeitaufwandes und der geringen Verbindung zu den Lesungen bzw. Bedeutungen trotzdem später mehr als auszahlt. Das muß ich wohl nochmal überdenken.

(10.08.12 21:14)Hellstorm schrieb:  Zu dem „Japanisch, bitte“-Lehrwerk. Ich kenne das Buch, und... naja, es ist schon sehr auf VHS zugeschnitten. Ich will hier Nephilim auch nicht wiederholen, aber das Niveau einer VHS ist sehr sehr niedrig. Du hast von Japanisch bitte gehört, dass da einige Kanji vor den Kana eingeführt werden? Das stimmt in dem Sinne, dass die Kana wirklich erst eingeführt werden, wenn sie in den neuen Vokabeln vorkommen. Einige oft gebrauchte Kanji werden dann auch schon recht früh eingeführt, z.B. 日本語 (nihongo - Japanisch), bevor andere, selten gebrauchte Kana kommen (Ich nenne jetzt einfach mal ぬ). Es ist daher im Grunde sogar sinnlos, schon vorher die Kana oder die Kanji zu lernen, wenn du mit diesem Buch arbeitest.

Ich stimme voll zu. Deshalb würde ich "Japanisch, bitte" niemals im Selbststudium verwenden. Dafür habe ich ja die Uni-Ausgabe von "Japanisch im Sauseschritt 1". grins

(10.08.12 21:14)Hellstorm schrieb:  Heisig schreibt übrigens, dass die Chinesen und Koreaner so gut im Japanischunterricht sind, da sie auch Kanji benutzen/kennen. Meiner Meinung nach ist die Aussage völliger Quatsch. Chinesen lernen Japanisch schneller, weil viele Wörter ähnlich sind: toshokan (Japanisch) vs. tushuguan (Chinesisch). Das hat nichts mit den Kanji zu tun (naja, ein wenig), und ist im Grunde nur das gleiche, wieso es uns Deutschen leicht fällt, Englisch zu lernen.

Ein wirklich sehr interessantes Argument! Bisher hat mich Heisigs Argumentation schon sehr überzeugt. Aber das sind neue Fakten, die ich so nicht kannte. Zumal ich dachte, daß die Aussprache doch sehr unterschiedlich wäre. Danke für diesen Hinweis!

(10.08.12 21:14)Hellstorm schrieb:  Du darfst die Kanji zwar nicht ignorieren, aber auch nicht zu wichtig machen. Lern sie einfach nebenbei, und fertig.

(10.08.12 21:14)Hellstorm schrieb:  Glaub mir: Das wichtige ist das Vokabular und die Grammatik. Konzentriere dich nicht auf die Kanji. Wenn du die lesen kannst, reicht das im Grunde auch aus. Und das Leseverstehen kommt ganz automatisch.

Also würdest Du dafür plädieren, Kanji, Grammatik und Vokabular gleichzeitig zu lernen? Wie machst Du das selbst? Einen Teil der Zeit Kanji mit einem Buch oder Programm gleich richtig lernen und einen anderen Teil die gelernten Kanji in Übungen mit Grammatik und entsprechenden Vokabeln anwenden?

(10.08.12 21:14)Hellstorm schrieb:  Noch ein Geheimtipp: Benutze niemals Furigana. Meiner Meinung nach merkt man sofort, ob jemand Kanji lesen kann daran, ob er sich bei jedem Text Furigana dranschreibt, oder ob er versucht, die Kanji wirklich zu lernen.

Auch das ist ein sehr interessanter Gedanke! Danke für den Hinweis. Das ist wieder so etwas, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, woran ich selbst jedoch so nicht gedacht hätte. Sobald ich anfange zu lernen, werde ich mit den Furigana sehr spärlich umgehen.

Dazu fällt mir aber gerade noch eine Frage ein. In Anbetracht der Zweifel bzgl. Heisig und einer fehlenden Neuauflage von Langenscheidt (mit den neuen Kanji) habe ich mir mal die PDF-Vorschau von Hadamitzky's neuem Buch angesehen. Im großen und Ganzen gefällt mir das doch sehr gut. Allerdings stört es mich momentan ungemein, daß er für die Lautangaben keine Kana verwendet, sondern Romaji. Was meinst Du dazu?

Die Frage geht natürlich auch an alle anderen. hoho

EDIT: Auch danke für den letzten, nachträglich zugefügten Absatz! Der inspiriert und motiviert zugleich. grins
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.12 21:40 von kitsune-san.)
10.08.12 21:37
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Hellstorm


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Beitrag #7
RE: Beratung für Anfänger gesucht
(10.08.12 21:37)Kitsune09 schrieb:  Ein wirklich sehr interessantes Argument! Bisher hat mich Heisigs Argumentation schon sehr überzeugt. Aber das sind neue Fakten, die ich so nicht kannte. Zumal ich dachte, daß die Aussprache doch sehr unterschiedlich wäre. Danke für diesen Hinweis!

Naja, die sind schon unterschiedlich, und so unbedingt lässt sich das jetzt auch nicht sagen. Das unterscheidet sich teilweise doch schon unglaublich stark: chī (Chinesisch) und taberu (Japanisch) für essen (hier sind sogar die Kanji unterschiedlich). Auch Wörter, die eigentlich gleich geschrieben werden, können sehr unterschiedlich sein: Bedrohung, ist auf Japanisch 脅威 kyōi und auf Chinesisch 威脅 wēi​xié​. Aber trotzdem gibt es da so manche Regeln und es ähnelt sich doch einfach etwas mehr. Es ist vielleicht ein wenig so wie Französisch und Deutsch, aber so richtig lässt sich dort auch kein Äquivalent im Deutschen finden. Aber ich finde wirklich, dass es wesentlich einfacher ist.


(10.08.12 21:37)Kitsune09 schrieb:  Also würdest Du dafür plädieren, Kanji, Grammatik und Vokabular gleichzeitig zu lernen? Wie machst Du das selbst? Einen Teil der Zeit Kanji mit einem Buch oder Programm gleich richtig lernen und einen anderen Teil die gelernten Kanji in Übungen mit Grammatik und entsprechenden Vokabeln anwenden?

Naja, Kanji sind ja ein Teil der Vokabeln. Die lernt man am besten zusammen. Also wenn du wieder von oben das Wort „Bedrohung“ lernen willst, lernst du 脅威 und als Aussprache きょうい. Das sollte man halt immer im Set lernen. Im von Nephilim genannten Programm „Anki“ kannst du da auch praktisch drei Richtungen programmieren. Bei mir sieht das z.B. so aus:

Frage: Bedrohung
Antwort: 脅威, きょうい

Frage: 脅威
Antwort: きょうい, Bedrohung

Frage: きょうい
Antwort: 脅威, Bedrohung

Besonders der dritte Fall, also von Lesung auf Bedeutung zu schließen wird oft vernachlässigt. Das führt dann oft dazu, dass man die Wörter zwar geschrieben mit Kanji sofort kennt, aber sie gesprochen, bzw. nur mit Lesung nicht mehr erkennen kann. Deswegen sollte man da direkt drauf achten.


Grammatik muss man natürlich seperat lernen. Das unterscheidet sich jetzt nicht groß von anderen Sprachen. Ich für meinen Teil habe die Grammatik schon erledigt, weswegen ich da nicht mehr so viel Energie drauf verwende.

(10.08.12 21:37)Kitsune09 schrieb:  Dazu fällt mir aber gerade noch eine Frage ein. In Anbetracht der Zweifel bzgl. Heisig und einer fehlenden Neuauflage von Langenscheidt (mit den neuen Kanji) habe ich mir mal die PDF-Vorschau von Hadamitzky's neuem Buch angesehen. Im großen und Ganzen gefällt mir das doch sehr gut. Allerdings stört es mich momentan ungemein, daß er für die Lautangaben keine Kana verwendet, sondern Romaji. Was meinst Du dazu?

Das hat mich am Anfang auch gestört, aber ist im Grunde kein Problem. Hiragana übt man meistens eh, indem man einfach Texte liest. Zum anderen kann es schon sein, dass man sich Vokabeln einfach besser mit Rōmaji merken kann, selbst auf einem hohen Niveau.
Man muss auch bedenken, dass es ein Buch ist, und Rōmaji einfach viel platzsparender sind, als die breiten Hiragana.
Nach einiger Zeit kann man auch ohne Probleme zwischen Hiragana und Rōmaji hin- und herspringen. Beide beschreiben im Grunde genau das gleiche auf gleich gute Art.
Man merkt sich die Aussprache meistens ja sowieso audativ. Und die japanische Rechtschreibung ist praktisch so logisch, dass man vom Hören direkt auf die Schreibung schließen kann (Bzw. man würde ja oft sowieso mit Kanji schreiben). Deswegen ist das kein großes Problem.

Übrigens: Kanji und Kana musst du nicht neu kaufen. All die ganzen grundlegenden Kanji haben sich nicht verändert. Die neuen Kanji sind alle derartig fortgeschrittenen, dass sie eben bis jetzt im Japanischen nicht wichtig waren. Und wenn selbst einige Japaner sie nicht kennen, dann braucht man sie als Anfänger auch garantiert nicht zwinker

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.12 22:14 von Hellstorm.)
10.08.12 21:59
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kitsune-san


Beiträge: 46
Beitrag #8
RE: Beratung für Anfänger gesucht
(10.08.12 21:59)Hellstorm schrieb:  Naja, die sind schon unterschiedlich, und so unbedingt lässt sich das jetzt auch nicht sagen. Das unterscheidet sich teilweise doch schon unglaublich stark: chī (Chinesisch) und taberu (Japanisch) für essen (hier sind sogar die Kanji unterschiedlich). Auch Wörter, die eigentlich gleich geschrieben werden, können sehr unterschiedlich sein: Bedrohung, ist auf Japanisch 脅威 kyōi und auf Chinesisch 威脅 wēi​xié​. Aber trotzdem gibt es da so manche Regeln und es ähnelt sich doch einfach etwas mehr. Es ist vielleicht ein wenig so wie Französisch und Deutsch, aber so richtig lässt sich dort auch kein Äquivalent im Deutschen finden. Aber ich finde wirklich, dass es wesentlich einfacher ist.

Da ich keinerlei (Vor)Kenntnisse des Chinesischen habe, ist das für mich dann wirklich absolutes Neuland. Ich finde es daher immer gut, eine fundierte Gegenmeinung zu bekommen. Hier zum Beispiel nimmt das ja doch zumindest einen Teil der "Schlagkraft" von einem der Hauptargumente Heisigs.

(10.08.12 21:59)Hellstorm schrieb:  Besonders der dritte Fall, also von Lesung auf Bedeutung zu schließen wird oft vernachlässigt. Das führt dann oft dazu, dass man die Wörter zwar geschrieben mit Kanji sofort kennt, aber sie gesprochen, bzw. nur mit Lesung nicht mehr erkennen kann. Deswegen sollte man da direkt drauf achten.

Und wie hälst Du es bei dieser dritten Variante mit den Homophonen?

(10.08.12 21:59)Hellstorm schrieb:  Grammatik muss man natürlich seperat lernen. Das unterscheidet sich jetzt nicht groß von anderen Sprachen. Ich für meinen Teil habe die Grammatik schon erledigt, weswegen ich da nicht mehr so viel Energie drauf verwende.

Wie lange hast Du denn für die Grammatik gebraucht und findest Du sie im Vergleich zur deutschen Grammatik gleich schwer oder schwerer? (Den Faktor der Muttersprache nicht mit einbezogen.)

(10.08.12 21:59)Hellstorm schrieb:  Das hat mich am Anfang auch gestört, aber ist im Grunde kein Problem. Hiragana übt man meistens eh, indem man einfach Texte liest. Zum anderen kann es schon sein, dass man sich Vokabeln einfach besser mit Rōmaji merken kann, selbst auf einem hohen Niveau.
Man muss auch bedenken, dass es ein Buch ist, und Rōmaji einfach viel platzsparender sind, als die breiten Hiragana.
Nach einiger Zeit kann man auch ohne Probleme zwischen Hiragana und Rōmaji hin- und herspringen. Beide beschreiben im Grunde genau das gleiche auf gleich gute Art.
Man merkt sich die Aussprache meistens ja sowieso audativ. Und die japanische Rechtschreibung ist praktisch so logisch, dass man vom Hören direkt auf die Schreibung schließen kann (Bzw. man würde ja oft sowieso mit Kanji schreiben). Deswegen ist das kein großes Problem.

Da scheine ich wohl mehr Ängste gehabt zu haben, als notwendig. Das Buch gefällt mir! Ist auf jeden Fall eine Überlegung wert, es mir anzuschaffen. Langenscheidt scheint ja nicht in die Pötte zu kommen mit einer Neuauflage. Kann ich aus Deinem Statement schließen, daß Du auch dieses Buch verwendest?


(10.08.12 21:59)Hellstorm schrieb:  Übrigens: Kanji und Kana musst du nicht neu kaufen. All die ganzen grundlegenden Kanji haben sich nicht verändert. Die neuen Kanji sind alle derartig fortgeschrittenen, dass sie eben bis jetzt im Japanischen nicht wichtig waren. Und wenn selbst einige Japaner sie nicht kennen, dann braucht man sie als Anfänger auch garantiert nicht grins

Das stimmt natürlich. Aber es reizt halt doch schon, die komplette Liste von allen offiziellen Jōyō-Kanji zu haben. hoho

Übrigens, wie wichtig sind denn eigentlich die Jinmeiyō-Kanji? Lernt Ihr die auch mit?
10.08.12 22:28
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lekro


Beiträge: 316
Beitrag #9
RE: Beratung für Anfänger gesucht
Ich fand Heisig's "Remembering the Kanji" nicht schlecht. Ich hab es durchgearbeitet bevor ich ein Wort japanisch konnte, und ich habe das Gefühl, dass es mir geholfen hat. Aber das Gefühl kann natürlich auch täuschen.

Ich bin gerade mal auf mittelmäßigem Niveau und rückblickend betrachtet war Heisig bei mir ein ziemlich geringer Zeitaufwand verglichen mit dem Rest. Mit Heisig lernt man halt wirklich nur, wie man sich die Kanji selbst merkt, d.h. keine Vokabeln, keine Readings, keine Grammatik. ~2000 Kanji in "Remembering the Kanji" klingt nach Aufwand, aber letztendlich muss man sowieso viel mehr wissen, um Japanisch lesen zu können, nicht nur, wie 2000 Kanji aussehen.

Was mir viel gebracht hat, war, möglichst früh Medien für Japaner zu konsumieren. Das heißt zum Beispiel Videospiele, Filme, Bücher, Comics, oder irgendwas anderes. Auch wenn ich nicht viel verstanden habe am Anfang, hat mir das nochmal eine ganz andere Motivation gegeben als von Lehrbüchern kam. Alle wichtigen Wörter und Grammatik-Punkte begegnen einem auf die Weise früher oder später auch.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.12 22:30 von lekro.)
10.08.12 22:28
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kitsune-san


Beiträge: 46
Beitrag #10
RE: Beratung für Anfänger gesucht
Ja, das ist etwas, was ich mir auch vorgenommen habe. Sobald es irgendwie geht, originäre Meiden nutzen, um Sprachkenntnisse zu erweitern und vertiefen. Bei meinem Englisch hat mir das wirklich sehr geholfen.

Am meisten würden mich solche Sachen wie Zeitungen, Journale oder auch Romane interessieren.
10.08.12 22:31
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Beratung für Anfänger gesucht
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