Hallo,
Es ist wirklich interessant, eure Meinungen zu lesen. Ich bin jetzt seit fünf Monaten an der F+U und würde euch gerne von meinen Erfahrungen berichten.
Zuallererst zu Abmeldungen / Zahlungen: Bisher sind fünf Leute aus meinem Kurs abgesprungen, zu zweien habe ich Kontakt. Man kann sich zu jedem der 4 Jahresquartale abmelden und muss dann nur für die besuchten Quartale zahlen. Wenn man jetzt abbräche, müsste man also noch bis zum 31. März bezahlen (usw.). Es ist also nicht richtig, dass die Schule einen nicht aus dem Vertrag entlässt. Es kann natürlich sein, dass es früher anders gehandhabt wurde, davon weiß ich allerdings nichts.
Zitat:Die klassen sind derbe überfüllt, man kann kaum was lernen, mehrere lehrer fangen an zu streiken oder kündigen weil sie die schule (die organisation etc) auch unmöglich finden (nur versuchen die das zu vertuschen, von wegen die lehrer haben ne bessere stelle gefunden etc)
In unserer Klasse waren es anfangs 25, jetzt noch 20 Schüler. Überfüllt finde ich das nicht. Den "Market Leader" in Englisch haben wir bereits durchgearbeitet, sind also vier Monate vor dem Lehrplan fertig und beginnen jetzt mit dem nächsten Buch. Wir kommen außerordentlich gut voran, ich merke, wie sich gerade meine Englischkenntnisse substantiell verbessern. Unsere Englischlehrerin ist die beste Lehrkraft, die ich in meiner 13jährigen Schullaufbahn jemals hatte. Zwar beschweren sich die Lehrer auch bei uns über miese Stimmung und schlechte Gehälter, aber da dies uns nicht betrifft, kann ich dazu nichts sagen.
Zitat:die schulleiterin ist derbe der drachen (wenn du ihrer meinung nicht bist hast du's bei ihr verschissen), die schule wurde öfter mal verklagt habe ich mitbekommen (weil die z.b. manche schüler einfach so von der schule schmeißen) und etc...
Bei der Schulleiterin teilen sich die Meinungen. Ich hatte noch nie Probleme mit ihr und halte sie für sehr kompetent. Als Direktorin muss sie direkt und konsequent auftreten, schließlich ist sie eine Autoritätsperson. Man darf außerdem nicht vergessen, dass auch sie eine Sklavin des Systems ist: Die Dame arbeitet tägl. von 6.30-22.00 Uhr und ist bereits an Burn-Out erkrankt gewesen, dennoch kann sie sich nicht schonen- wenn sie weniger Einsatz bringt, wird auch ihre Stelle ersetzt! Ich bin der Meinung, dass unter diesen Umständen über ihr mitunter ungehaltenes Verhalten hinweggesehen werden kann. Übrigens ist sie auch sehr verständnisvoll und warm, wenn man ihr respektvoll begegnet.
Zitat:Mir hatte man gesagt dass man nach 2 Jahren den 3. level des japanischen tests erreichen konnte, also nicht den 2. level. Ich glaub als ich mich von der schule abgemeldet hab, war ich auf B1 niveau (war blutige anfängerin in japanisch)
Du hast Recht, im Plan fürs erste Jahr stehen 250 Kanji, im zweiten Jahr 300+ (je nach Lernaufwand). Das ergäbe JLPT3, nicht 2. Wir haben jetzt in fünf Monaten 120 Kanji gelernt.
Dass du nach acht Monaten auf B1-Niveau sein wolltest, glaube ich übrigens nicht ganz. B1 erreicht man in Englisch erst nach 5-6 Schuljahren (abhängig von der Schulform). Unsere Lehrerin sagte, dass A2 mit speziellen Business-Fachbegriffen und Gepflogenheiten angestrebt werde.
Zitat:Achja und Sondersprachen wie Japanisch etc. sind immer nachmittags. Der unterricht geht meistens von 8-14 uhr und ab 14.15uhr fangen dann die sondersprachen an und gehen manchmal bis um 17uhr.
Stimmt. Und?
Tut mir Leid, dass du dein Geld zum Fenster rausgeworfen hast. Ich will niemanden angreifen, aber nach meiner Erfahrung sind alle, die sich an der F+U darüber beschweren, nichts oder zu wenig zu lernen, ziemlich unmotiviert und faul bzw. erscheinen selten bis nie zum Unterricht. Ich habe in den letzten fünf Monaten bspw. mehr Englisch gelernt als in der gesamten Oberstufe.
Ich habe es noch keinen Tag bereut, an der Schule zu sein. Die Ausbildung macht unheimlich viel Spaß und ist jeden Cent wert. Wir haben vier verschiedene Englischlehrer und einen Übersetzungstrainer. Alle sind Akademiker und native speakers. Ich war wirklich lange nicht mehr so rundum zufrieden und ausgefüllt. Das FSK-Programm hat mir deutlich gezeigt, wo ich hin will und was ich bereits kann.
Zu Japanisch:
Wie oben erwähnt haben wir inzwischen 120+ Kanji gelernt, jede Woche kommen 10 neue dazu. Zurzeit arbeiten wir noch mir Minna no Nihongo, sind in Kapitel 18 von 25 und gehen jede Woche eine neue Lektion durch. Wenn wir mit Minna fertig sind, werden wir das Nachfolgewerk bearbeiten und anschließend zwei Businessjapanisch-Lehrwerke. Da wir jede Woche einen Kanji- und einen Vokabeltest schreiben, ist man gezwungen, das Pensum abzuarbeiten, was sehr gut funktioniert.
Ich glaube zwar nicht, dass wir in zwei Jahren als Allrounder mit Japanisch arbeiten können, doch dass wir uns im Business-Kosmos zurecht finden können, kann ich mir inzwischen vorstellen.
Ehrlich gesagt gibt es nur eines, was mich an meiner Schule stört: Die (teilweise!) unmotivierten Mitschüler, die durch Abwesenheit glänzen, nicht zuhören und den Unterrichtsfortschritt behindern. Glücklicherweise sind es nicht viele, doch häufen sich diese gerade im Japanischkurs. Einige haben sich eben doch übernommen, indem sie die Sprache bloß wählten, um Animes verstehen zu können...
Mir persönlich wäre das übrigens auch zu teuer- wenn ich ~8.000€ zahle, will ich etwas lernen und nicht im Unterricht Manga kritzeln. Aber natürlich sei es jedem gestattet, sein oder Mamis Geld zu verschwenden.
Falls ihr Fragen habt, stürmt gerne auf mich ein.
Ja mata!
schwefelfell