Die Kombination hört sich zwar vernünftig an, aber Japanisch als Nebenfach zu belegen ist eigentlich nicht unbedingt nötig. Ich würde das selbstständige Lernen empfehlen, wobei du zwar mit Einsteigerkursen entweder an der Uni oder irgendeiner Sprachschule am besten in Japan selbst beginnst, und dir dann später ein eigenes Lernprogramm nach deinem persönlichen Pensum zusammenbaust. Grammatik, Vokabeln und Kanji, kann man nach einem gewissen Grundverständnis für die Sprache wesentlich besser selbständig lernen, da man nicht an das oft lahme Tempo in Kursen (VHS, normale Uni-Sprachkurse) bzw. an unnötige Lehrinhalte (Japanologie-Studium ... falls es dich doch interessiert kannste Geschichte und Altjapanisch etc. ja extra lernen
) gebunden ist. Der einzige Nachteil dabei ist, dass man ein wenig Disziplin benötigt. Dazu empfehle ich sich jedes Jahr (oder inzwischen sogar halbjährlich) für den JLPT der passenden Stufe anzumelden, das steigert die Lernmotivation und brauchen tust du ihn eh wenn du dich später japanbezogen bewerben willst. Lernmethoden kannste ja hier im Forum nachlesen (Bücher, Lernsoftware wie z.B. Anki oder Stackz), was diesbezüglich wesentlich fortgeschrittener ist als die verstaubten didaktische Methoden in den meisten Sprachkursen (Lernsoftware kannste natürlich trotzdem verwenden). Der Vorteil beim selbständigen Lernen ist, wiegesagt das du dich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren kannst, die du brauchst um japanisch tatsächlich professionell im Beruf verwenden zu können. Außerdem hast du so ein vollwertiges Maschinenbaustudium (ich habe noch nie gehört, dass man als Maschinenbauer ein Nebenfach belegt, aber is auch nich mein Metier) was dir bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt bringt. Du musst dir überlegen, dass Japanischkenntnisse zwar ganz nett sind, aber du für den Arbeitgeber trotzdem nichts taugst, wenn du nicht die enstprechenden Fachkenntnisse, bzw. Noten und Fachpraktika etc. mitbringst. Deswegen leg den Fokus während deines Studiums darauf!
Ganz ehrlich, ich wundere mich manchmal über die Leute, deren primäres Ziel es ist einmal in Japan zu arbeiten, und deswegen Japanologie studieren (nur im Nebenfach ist ja noch ok). Die Jungs und Mädels die richtig gute Jobs bekommen in Japan (ich kenn da so ein paar, und ich weiß das L4D auch ein paar kennt
) haben so gut wie nie Japanologie studiert sondern eben die Standard-Studiengänge denen gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt nachgesagt werden (z.B. Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Ingenieur, Informatik etc.). Das soll nicht heißen, das man nicht Japanologie studieren soll wenns einem Spaß macht, aber man muss sich halt bewusst sein, dass es nicht so viele Jobs für Japanologen gibt. Natürlich kann eine Kombination dieser Studiengänge mit dem Sprachstudium sinnvoll sein, aber während die anderen für eine Klausur in Japanischer Geschichte lernen oder Hausarbeiten zu irgendeinem kulturellen Thema mit Japanbezug schreiben kannst du Vokabeln und Kanjis pauken, bzw. dich für deine Maschinenbau-Klausuren vorbereiten. Wenn du wirklich das Ziel hast in Japan zu arbeiten ist es besser dich auf die Dinge zu konzentrieren die dir dabei helfen. Wenn auch "nice to have" gehören (detaillierte akademische) Kenntnisse zur japanischen Geschichte und Kultur da normalerweise nicht dazu, bzw. können den Gegenwert der zeitlichen Investition in den Erwerb von Fachkenntnissen niemals aufwiegen.
Ein weiterer Punkt ist, ich würde dir nicht empfehlen dich direkt nach Abschluss in Japan zu bewerben, erst recht nicht bei einem japanischen Unternehmen, und das jetzt mal unabhängig von der Lage auf den beiden Arbeitsmärkten deren Entwicklung du im Moment sowieso nicht absehen kannst. Meiner Meinung ist der beste Weg bei einem großen international aufgestellten deutschen Konzern anzufangen (da hast du besser Chancen ins Ausland (mit Ausnahme des Heimatlandes des Konzerns) zu gehen) dir ersteinmal deine Sporen in Deutschland zu verdienen und dich dann von denen nach Japan schicken zu lassen. Wenn du Glück hast findest du in Deutschland(!) einen Job bei einer Firma die dich direkt nach Japan schickt (kenn da auch mehrere Kandidaten). Da wirst du im Idealfall schön nach Leistung und nicht wie bei den Japanern nach Alter bezahlt, kriegst den Expat-Bonus noch oben drauf, den du dank der niedrigeren Steuern in Japan gleich doppelt geniessen kannst, und das bei wesentlich angenehmeren Arbeitsbedingungen als sie bei japanischen Unternehmen, insbesondere für Berufsanfänger gelten. Das deutsche Bildungssystem ist einfach nicht mit dem japanischen Jobmarkt für Absolventen kompatibel, du bist da teilweise gnadenlos überqualifiziert (zumindest wenn du einen Studiengang aus den oben genannten Bereichen und nicht Japanologie abgeschlossen hast), was auch kein Wunder ist, wenn du dir mal die Ausbildung auf japanischen Universitäten (Undergraduate) anschaust, oder auch einfach nur das Alter der Absolventen (was sich ja durch Bologna jetzt etwas annähert). Auf diese Weise hast du auch bessere Chancen wieder erfolgreich (also nicht arbeitslos) nach Dland zurückzukommen, sollte es dir langfristig doch nicht gefallen im Land der aufgehenden Sonne. Deinen ersten Durst nach einem Leben in Japan kannst du stillen durch ein Auslandsstudium in Japan und zusätzlich evtl. noch Praktika bei deutschen Unternehmen in Japan, idealerweise dann schon deinem zukünftigen Arbeitgeber!