(14.09.07 17:17)Giftzwerg schrieb:Aber wie ich hier lesen konnte ist die Schwäche des Heisigsystems die Aussprache, nicht?
Wie lerne ich die denn?
Entweder mit dem Heisig II (Die Kanji lernen und behalten 2) oder mit dem Langenscheidt oder mit einem anderen Buch.
Die meisten Bücher sind gleich aufgebaut: Für jedes Kanji ein Feld mit Aussehen, ggfs. Strichfolge, Bedeutung, die ON und die kun Lesung(en) und ggfs. Beispielvokabeln.
Worin sich die Werke für gewöhnlich unterscheiden, ist die Reihenfolge. Die meisten konzentrieren sich auf die Jouyou-Kanji, also die 1945 gebräuchlichsten. Sie fangen mit den zahlen an, und arbeiten sich von den einfachen 3-Strich Kanji über die häufigeren Kanji hoch zu den komplexeren und selteneren.
Manche sortieren, glaub ich, auch nach den Grades, also sortieren die Kanji in die reihenfolge, wie japanische Kinder sie in der Schule lernen.
Ich weiß, dass der Heisig das auch hier anders macht: er sortiert die Kanji wieder ganz auf seine eigene Art. Zunächst lehrt er die Kanji, aus denen sich die Kana entwickelt haben.
Und dann lehrt er zunächst die ON-Lesungen, wobei er die Kanji in Gruppen sortiert: Gruppen mit (einer )gleichen ON-Lesung, die sich aus einem bestimmten Element des Kanji herleitet, etc. Und zum Schluss nochmal die kun-Lesungen...
Auch hier gibt es also wieder die Schulmethode, und den Heisig, der alles sehr eigenwillig sortiert.
Das Prinzip ist aber immer das gleiche, nur die Reihenfolge divergiert.
Eine andere Methode, und die, welche ich nutze: Du liest einfach alles, was dir auf Japanisch unter die Finger kommt, schreibst die Vokabeln auf, Kanji inklusive, und lernst die Vokabeln, und schlägst dabei die Kanji nach. So lernst du sie zwar wild durcheinandergewürfelt, aber im Kontext, und mir persönlich hilft das ganz gut. Besser, als stur einen Kanji-Rahmen nach dem anderen durchzuackern, nur um dann vor dem Wort zu stehen, und doch nicht zu wissen, was es heißen soll, und welche der Lesungen jetzt die richtige ist.
Für die Technik brauchst du dann aber auch wieder genug grammatikalischen Background, um überhaupt zu wissen, was da eigentlich wo die Vokabel ist...
Und schon einer gewissen Grundvertrautheit mit den Kanji (Schreibweise!), was wieder zu einem der Lehrbücher führt...
Gruß,
Kuma!