Zitat:Man kann eine Sprache nun mal schlecht pauschal als schwerer einstufen als eine andere, ohne zu berücksichtigen, welche Sprachen der Lernende bereits spricht.
Wenn das Kind vorhat, mehr Sprachen zu lernen, ohne dabei sich auf die vom Kultusministerium auserkorenen Sprachen festzulegen, so wird es auch früher oder später den indogermanischen Rahmen verlassen müssen, es gibt insgesamt 7000 Sprachen auf der Welt und die wenigsten davon sind dem Deutschen ähnlich.
Die westindogermanischen Sprachen sind dem Deutschen recht ähnlich, aber wenn man eben weitere Sprachen lernt, merkt man, dass das Sprachenlernen
eigentlich nunmal eine schwere Sache ist und man sich nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt darauf verlassen hat, dass die Sprachen, die man lernt, mit der eigenen verwandt sind.
Wenn man eben exotische Sprachen lernt, ist Japanisch eine simple Sprache. Und natürlich wird es dann die Deutschmuttersprachler am Anfang stören, dass keine Interefferenzen mehr erlaubt sind, sowie Übertragungen von Stilmitteln, aber jeder andere auf dieser Welt, der nicht mit einer indogermanischen Sprache aufwuchs, für den war das Sprachenlernen schon von Anfang an eine schwere Sache.
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber wie gesagt, eine Fremdsprache zu erwerben ist nunmal nicht einfach, das muss man akzeptiren, auch wenn uns das mit den ersten paar englischen Phrasen, die man in der Grundschule lernt, vermittelt wird.
Zitat: (08.01.12 18:38)Michster schrieb: Basisenglisch zu erlernen ist natürlich eine der größten Trivialitäten, die es auf diesem Planeten gibt, aber die meisten Deutschen, die von sich behaupten, sie könnten ein gutes Englisch, sind nie darüber hinausgekommen.
Gerade wenn es zur englischen Literatur kommt, zeigt Englisch sein wahres Gesicht, wo es zahlreiche feine Nunacenunterschiede gibt, wo jedes einzelne Wort schon wieder etwas anderes hervorrufen kann, aber ich möchte gar nicht allzu sehr vom Englischen reden.
Und ist das im Japanischen anders? Ich denke nicht.
Ich hätte es ja nicht gesagt, wenn ich es auch nicht glauben würde.
Beim Englischen sowie im Deutschen gibt es für jede verschiedene Situationen Phrasen, die man im höheren akademischen Sprachgebrauch benönigt. Zu jedem einzeln Wort muss hinzugelernt werden, welche Prä-/Post-/Zirkumposition hierzu eine Valenz hat. Nicht zu vergessen, dass auch Valenzen bei den Nomen untereinander herrschen.
Bestimmte Phrasen und Nominalgruppen, deren Reihenfolge Bevorzugungen zeigen, sowie unterschiedliche Stile.
Gerade wegen der Armheit des Japanischen an Paradigmen und Formen, da das Japanische sehr viel mit gebunden Morphemen arbeitet, die allesamt vom Verb ausgehen, kann man auch nicht all zu viel im Japanischen ausdrücken, womit man niemals auf eine hohe Komplexität stoßen wird.
Klar gibt es auch ein akademisches Japanisch, aber hier gibt es nicht so viele komplizierte Unterschiede. Sprich, die Stile der Verben ändern sich leicht, es werden andere Wörter und teilweise andere Partikel verwendet, aber
das war's!
Viele(Beinahe alle) Deutsche machen im Englischen immer wieder Fehler und das fällt ihnen noch nicht einmal auf. Die meisten Amerikaner erzählen es ihnen aber nicht(Ihr habt ja bestimmt etwas vom "Praise of the Americans" gehört.). Ich habe mich vor kurzer Zeit mit einem unterhalten, der mir auch ausnahmsweise die
Wahrheit erzählt hat.
Nämlich, dass ständig Fehler gemacht werden und sich bestimme Sachen wegen der eigenen Interefferenz richtig anhören, jedoch auch nur von der Form her sich der englischen Grammatik anpassen.
Wie dem auch sei, um's kurz zu machen, ein perfektes Englisch zu lernen ist beinahe unmöglich, auch wenn viele denken, ihr Englisch sei perfekt, so macht man immer Fehler, auf die man nicht hingewiesen wird.
Vom literarischen Englisch mal abgesehen...
Japanisch fehlerlos zu sprechen ist aber aufjedenfall im Bereich des Möglichen!
Als primitiv möchte ich Japanisch aber auch nicht bezeichnen, da es zumindest Diathese sowie Honorativformen kennt.
Gut, da ich aber das ganze nicht eskalieren lassen will, sag ich euch einfach, dass das nur meine Meinung ist.
Grüße,
Michster