(03.05.13 06:29)Woa de Lodela schrieb: Zitat:Für einen Aussenstehenden mag sowas paradox erscheinen, aber es ist eben sowas wie Fankultur.
Wieso paradox?
Na ja, egal, ich verstehe es nicht. Fußballspieler (um deinen Vergleich mal aufzugreifen, obwohl ich ihn nicht besonders gut finde, da auch nicht jeder Fußballfan ist) tun ja auch sozusagen etwas dafür, trainieren die ganze Zeit etc. Das ist deren Job. Sie spielen, und die Zuschauer haben ihren Spaß. Überbezahlt hin oder her. Was macht sie? Ihre kleine persönliche wohlstandsgesellschaftsbedingte Profilierungssucht mit dümmlichen Videos im Internet befriedigen. Und davon ist man dann "Fan". Hm. Okay. Jedem das Seine.
Warum war das Beispiel nicht gut? Es ist zwar nicht jeder ein Fußballfan, aber es war ja auch nicht jeder ein Applemilk Fan. Die Fußballspieler trainieren zwar, aber das tun sie ja für sich selbst, und nicht für mich. Es geht nicht darum WAS jemand tut, sondern ob es Leute gibt, die sich mit deinen Zielen und deinem Tun identifizieren können. Wenn das der Fall ist, kann fast jeder eine kleine Fanschar hinter sich aufbauen. Die Leute die zum Fußball gehen, interessieren sich eben für Fußball, und sie jubeln anderen zu, weil sie gefühlsmässig an deren Leben Anteil nehmen, weil sie wahrscheinlich selber unheimlich gerne dort unten auf dem Rasen stehen würden und weil sie auf diese Art Erfolgserlebnisse miterleben können, die sie in ihrem eigenen Leben nicht haben.
Wenn jemand nach Japan auswandern will, oder ein Rockstar werden will, oder etwas ähnliches, dann gibt es auch da etliche Mitmenschen, die daran Anteil nehmen, weil sie vielleicht etwas ähnliches gerne tun würden, aber es sich nicht trauen oder aus anderen Gründen nicht die Möglichkeit dazu haben. Wenn wir es nicht schaffen unsere eigenen Träume zu verwirklichen, dann kann es ein ganz netter Ersatz sein, sich emotional an eine oder mehrere andere Personen zu binden und dann an deren Erfolgen oder Mißerfolgen Anteil zu nehmen.
Emilys hat es sich tatsächlich zu einfach gemacht und deshalb hat es auch mit dem Erfolg nicht geklappt. Trotzdem ist es so, das viele kleine Youtubesternchen ihre treue Fanschar haben, ähnlich wie die "großen" Stars. Viele bevorzugen es, ein kleines Starlet zu unterstützen, weil man hier noch oft ein persönliches Feedback erhält. Leider ist es so, das einige ihre Supporter vergessen, nachdem sich der Erfolg eingestellt hat.