Dies ist nur ein Erscheinungsvermerk, da ich nicht über die Kompetenz für eine Rezension verfüge, die lange erwartete Überarbeitung von Henshalls etymologischer Pionierarbeit von 1988 aber inzwischen endlich erschienen ist und den Subskribenten - bereits oder in den nächsten Tagen - vorliegen dürfte. Vielleicht regt dieser Beitrag ja eine Rezension von befähigter Seite an. Ich würde mich jedenfalls freuen.
- Autoren: Christopher Seely & Kenneth G. Henshall; unter Mitarbeit von Jiageng Fan
- Titel: The Complete Guide to Japanese Kanji - Remembering and Understanding the 2,136 Standard Characters
- Verlag: Tuttle Publishing; siehe dort: http://www.tuttlepublishing.com/books-by...nese-kanji
- ISBN: 978-4-8053-1170-7
- Einband: Softcover
- Umfang: 704 Seiten
- Subskriptionspreis auf Amazon.de war 20,95 EUR. Aktueller Preis wird z.B. auf Lehmanns.de mit 27,15 EUR, auf Amazon.de mit 25,65 EUR angegeben (letzterer Anbieter bietet auch die Option "Blick ins Buch" zum Hineinschnüffeln für den Titel an).
Im Vorwort dieser zweiten Auflage von 2016 werden zwei wesentliche Entwicklungen gegenüber dem Erstlingswerk von 1988 hervorgehoben:
- eine erhebliche Menge an wissenschaftlicher Forschung über die Etymologie der Zeichen und verwandter Gebiete wurde seitdem veröffentlicht, besonders auf Japanisch und Chinesisch, teilweise aber auch auf Englisch
- der 2010 erschienenen Überarbeitung der Jōyō-Kanji-Liste in Form einer erweiterten Listenversion wurde Rechnung getragen, indem die Zahl der behandelten Kanji von 1945 (wie 1981 bekannt gemacht) auf 2136 erhöht wurde.
Laut Einleitung liegt der Fokus des Buches darauf, die Etymologie und die "
mnemonics" für alle 2136 Zeichen anzugeben, die in den 2010 offiziell angenommenen 改定常用漢字 (Kaitei Jōyō kanji) zusammengefasst werden, mit denen die Jōyō-Kanjiliste von 1981 ersetzt worden ist. Also werden alle Standardkanji behandelt, die vom japanischen Bildungsministerium für den allgemeinen Gebrauch ausgewählt wurden. Laut Einbandwerbung wird die Herkunft und Bedeutung aller Kanji mit ausführlichen Erklärungen dargestellt. Die erwähnten mnemonischen Merkhilfssätze sollen eine leichte Memorisierung unterstützen. In einem Satz benennt der Einband das Ziel des Buches so: "Historical Etymologies and Mnemonic Strategies for Learning the "General Use" Jōyō Kanji".
In der Einleitung (S. 9-26) wird auf Anfänge, Formierungsprinzipien und Wortfamilien der chinesischen Schrift eingegangen, sowie auf Schriftfluktuationen, frühe und vormoderne Zeichenlexika, gedruckte Texte und kalligraphische Tradition. Zudem wird die Anordnung der Einträge der im Buch behandelten Zeichen erklärt, auf die verwendeten Quellen und die verwendete Terminologie eingegangen und es werden die Grenzen der Bearbeitung im Buch aufgezeigt.
Es folgt (S. 27-40) ein kurzer Abriss zum japanischen Schriftsystem, eine Übersicht ztu Hiragana, Katakana und ihren Quellzeichen und eine Vorstellung des Systems der 214 Radikale.
Auf den Seiten 41-43 werden allgemeine Prinzipien zur Strichreihenfolge vorgestellt.
Der eigentliche Hauptteil besteht aus den Einträgen zu den Zeichen auf den Seiten 48-643, der mit den 80 1st-Grade-Zeichen beginnt, gefolgt von den 160 2nd-Grade-, dann den 200 3rd-Grade-, den 200 4th-Grade-, den 185 5th-Grade-, den 181 6th-Grade- und schließlich den 1130 verbleibenden Zeichen.
Nachschlagbar sind die mit laufender Eintragsnummer und JLPT-Niveau-Angabe gekennzeichneten Einträge über zwei Indizes:
- ein Lesungsindex (in Romaji, ohne Kana-Angabe)
- ein Strichzahl-Index
Einband (Softcover), Bindung und Papier sind unspektukalär mittelmäßig. Der von deutschen Verlagen verwöhnte Leser hätte sich vielleicht einen stabileren Einband und besseres Papier gewünscht, dem Angelsachsen scheint der (tatsächlich moderate) Preis wichtiger zu sein. Die Bindung ist aber okay und wird nicht so leicht brechen.