Beitrag #1

Hallo,
könnt Ihr mir einen Schubbs geben! Ich habe einen japanischen Text bekommen, der mir völlig unbekannt ist, wahrscheinlich über mein Sprach-Niveau hinausgeht (aber leicht sein soll), den ich aber dennoch meistern will (ich will ja schließlich was lernen).
Mein Problem ist, dass ich vor einer Masse von Unbekanntem stehe (Vokabeln, Kanjis, Grammatik, Wörter vereinzeln, seltsame andere Zwischenzeichen wie eckige Klammern (sind das japanische Gänsefüßchen?) oder Wellenlinien (der jap. Gedankenstrich?)). Natürlich habe ich Material um nachzuschlagen. Aber im Moment habe ich alles mögliche mit Bleistift über den Text geschieben und verliere langsam den Überblick.
Wie gehe ich die Sache am besten an? Mit Bleistift, das Bekannte drüberschreiben? Zunächst mit Textmarker das Bekannte markieren? Oder das Unbekannte (also alles) markieren? Den Text zeilenweise zerschneiden und wieder weit entfernt zusammenkleben, damit ich genügend Platz zu dazwischenschreiben habe?

habt Ihr ein paar Tipps für mich, damit ich meine trial and error-Phase verkürzen kann?
ein ein bisschen ratloser
Gai-jin

Beitrag #2

Das ist im japanischen wirklich eine schwierige Sache, schwieriger, als in anderen Sprachen, finde ich. Denn Hauptwörter und Grundverbformen erkennt man zwar meist oder kann sie nachschlagen, aber die Bedeutungen der verschiedenen Endungen sind einem ja am Anfang meist noch unbekannt und so ist kaum die richtige Nuance, in der etwas geschrieben steht, zu erfassen.
Wenn ich einen Text entschlüsseln muß, mache ich es meist so: Ich nehme mir ein neues Blatt und schreibe erst in eine Zeile den ersten Satz mit genügend Zwischenraum zwischen den einzelnen Sinneinheiten. Darunter übersetze ich dann Wort für Wort, und wenn das abgeschlossen ist schreibe ich in die dritte Zeile, was es inhaltlich für eine Übersetzung hat. So gehe ich dann mit jedem Satz vor.

Beitrag #3

Ich habe immer den ganzen Text erstmal in romaji umgeschrieben.
So erkennt man dann auch manche Wörter, auf die man gar nicht gleich gekommen wäre!
Und dann mit Nora´s Erklärungen weitermachen!

Beitrag #4

Dann waere noch die Moeglichkeit, diesen Text mit NJStar zu schreiben.
Auch hier kann man sich Platz in 2 oder 3 Zeilen freihalten.

Der Vorteil hier ist, das eingebaute Kanji-woerterbuch.
Nun ja mit 100.000 Datensaetzen schon ziemlich gewaltig.

Nachdem der Satz steht. (Nach Original)
Darueber die Furigana ueber den Kanji mit einer kleineren Schrift hinschreiben.

Woerter die man nicht kennt. (Nun ja nur mit Kanji moeglich). Markieren, und mit der rechten Maustaste das Woerterbuch aufschlagen.

In der 3ten Zeile dann die Uebersetzung wie Nora es vorschlaegt hinschreiben.

Fuer das spaetere Vokabellernen auf einer anderen Seite die Vokabeln, so wie sie vorkommen mit Deutsch und Japanisch hinschreiben.

Beitrag #5

Hui, danke,
auf Euch ist Verlass!
Ich habe gestern den Text filetiert (oder seziert oder tranchiert?): Zuerst alle Katakana und Kanjis mit verschiedenen Farben markiert, dann immer an Katakana, Satzzeichen oder Kanjis abgetrennt und eine neue Zeile angefangen. Auf diese Weise sieht der Text fast senkrecht geschrieben aus. Jetzt habe ich jede Menge Platz mein neues Wissen auf der rechten Seitenhälfte zu sammeln. Zum Glück hatte ich den Text als Datei (keine Ahnung mit welchem Programm er geschrieben wurde) und es ließ sich alles wunderbar im PC durchführen (NJStar fähig bin ich noch nicht; es geht einfach leider nicht alles gleichzeitig).
Wenn mein Wissen sich etwas gesteigert hat, werden mir vielleicht auch die drei Zwischenzeilen von Euren Vorschlägen reichen. Aber der erste Schritt zum Durchblick ist getan (aber der Text noch lange nicht verstanden).

Tschüß
Gai-jin