müssen, sollen, dürfen und können gibt es im Japanischen nicht als eigene Verben, sondern es handelt sich um Verbformen bzw. Konstruktionen, die hinten ans Verb drangehängt werden.
Bei Fehlern bitte berichtigen! =)
müssen:
Da hast du die Qual der Wahl. Da es eben kein solches Verb gibt, bildet man Sätze, die wörtlich in etwa bedeuten "Wenn man das nicht tut, ist es schlecht/geht es nicht/wird es nichts."
Gebräuchlich sind (glaube ich, man berichtige mich bitte, wenn es falsch ist!)
なければならない (nakereba naranai), ないといけない (naito ikenai) und なくてはだめだ (nakuteha dame da), wobei die ersten und zweiten Teile dieser Sätze quasi frei ausgetauscht werden können, also es geht z.B. auch ないとならない (naito naranai) etc.
Der Satz "Ich muss gehen" in masu/desu-Form kann also z.B. lauten:
行かなければなりません。(Ikanakereba narimasen)
行かないといけません。(Ikanaito ikemasen)
行かなくてはだめです。(Ikanakuteha dame desu)etc.
In der Umgangssprache gibt es dafür auch noch diverse Abkürzungen, weil das halt eher lange Konstruktionen sind. Afaik kommt am häufigsten vor, dass man beim "to" aufhört und den Rest offen lässt.
Wenn man das negative bei den Verben weglässt, bekommt man "nicht dürfen", also z.B. 行ってはだめです= Du darfst nicht gehen.
sollen:
konchikuwa hat schon das "beki" erwähnt, bei dem weiß ich aber leider nicht genau, wie man das benutzt, weil ich auch bloß arme Studentin bin und wir das noch nicht hatten
Also erstmal, bei "sollen" in Fragen wie "Soll ich das Fenster aufmachen?" benutzt man die ô-Form/Volitional + Fragepartikel ka.
"Soll ich das Fenster aufmachen" heißt dementsprechend z.B. 窓を開けましょうか。(mado o akemashô ka)
Wenn man sowas ausdrücken will wie "du solltest XY tun", dann benutzt man ほうがいい (hô ga ii). Bei positiven Ausdrücken wie "Ich sollte gehen" bildet man das mit der ta-Form + hô ga ii; bei negativen mit der nai-Form + hô ga ii.
z.B. "Ich sollte nach Hause gehen" 帰ったほうがいいです。(kaetta hô ga ii desu); "Ich sollte das nicht sagen" それを言わないほうがいいです。(sore o iwanai hô ga ii desu).
dürfen:
das kann man bilden, indem man an die te-Form der Verben もいい (mo ii) anhängt. Wörtlich dann quasi "Auch wenn man das tut, ist es in Ordnung."
Analog kann man durch Anhängen von もいい an die negative te-Form (also なくてもいい(nakute mo ii)) ausdrücken, dass man etwas
nicht machen muss.
Der Satz "Darf ich das Fenster aufmachen?" kann also mit 窓を開けてもいいですか。(mado o akete mo ii desu ka) übersetzt werden.
Analog dazu kann man den Satz "Du musst das Fenster nicht aufmachen" mit 窓を開けなくてもいいです。(mado o akenakute mo ii desu) übersetzen.
können:
Für "können" gibt es sogar eine eigene Verbform, vielleicht kennst du die auch schon.
Für die 5-stufigen Verben wie 買う、書く、飲む (kau, kaku, nomu - kaufen, gehen, trinken) bildet man die, indem man die u-Silbe durch eine e-Silbe ersetzt und ru anhängt.
Im Fall dieser Verben also dann 買える、書ける、飲める (kaeru, kakeru, nomeru - kaufen können, gehen können, trinken können).
Diese "neuen" Verben, die man dadurch bekommt, sind 1-stufige Verben.
Bei den 1-stufigen Verben wie 止める (tomeru - etw. anhalten ) ersetzt man die letzte silbe ru durch rareru, wie dann bsp. 止められる (tomerareru - etw. anhalten können).
Für die beiden unregelmäßigen Verben lauten die Formen できる (dekiru) und 来られる (korareru)
Wenn es jetzt eine bestimmte Sache ist, die man kann, z.B. in "Ich kann Kanji schreiben" eben die Kanji, wird das im Satz durch die Partikel ga gekennzeichnet (nicht mit o!)
"Ich kann Kanji schreiben" heißt dann z.B. 漢字が書けます。(kanji ga kakemasu); "Ich kann das Auto nicht anhalten" z.B. 車が止められない。(kuruma ga tomerarenai).
Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, "können" mit
koto ga dekiru auszudrücken. Diesen Ausdruck hängt man dann einfach an die Grundform des Verbs an, z.B. "Ich kann lesen" - 読むことができます。(yomu koto ga dekimasu)