@usaki
Zitat:Und als ich letztens in Düsseldorf Richtung Hbf gefahren bin, ging auf dem Bürgersteig eine Frau mit einer hauchdünnen Hose und nem weißen String drunter...
Hab natürlich nur aus Reflex hingesehen. *_*;;
Also scheint dieser Trend sogar bis zu uns nach Deutschland zu reichen, oder?
Ich glaube kaum, daß das ein "Trend" aus Japan ist, der zu uns herübergeschwappt ist. Frauen in allzu weißen (= praktisch durchsichtigen) Hosen mit Strings darunter gibt es hierzulande doch schon lange... Ich weiß nicht mehr, wann sie mir zum ersten Mal aufgefallen sind, aber das ist gewiß schon etliche Jahre her.
@teskal
Zitat:Ich weiß nicht was daran anstößig sein soll, am Strand würden wir die Badehose eines Bikini's als völlig normal betrachten. [...] Wir sind es einfach nicht gewohnt, das Personen außerhalb bestimmer Bereiche mehr zeigen.
Und die Japaner sind das - zumindest nach meinem bescheidenen Eindruck - erst recht nicht gewohnt. Sie sind - gemessen an unseren Verhältnissen - manchmal sicher ziemlich freizügig, aber die Betonung liegt auf dem "manchmal" (womit gemeint ist: im dazugehörigen Kontext). Ich (und nicht nur ich) finde das "Im einen Kontext ist das eine normal/angemessen/toleriert, und in einem anderen etwas völlig anderes"-Denken der Japaner ja gerade für Japan so typisch.
Ein Kommilitone von mir wohnte während seines Japan-Aufenthaltes im Hause des Vorstehers eines buddhistischen Tempelchens. Sein Gastvater war tagsüber der verehrungswürdige O-Bôsan des Tempels im zugehörigen Ornat, und nach der Arbeit schlüpfte er in Jeans und T-Shirt und ging nicht selten einen heben. Anschließend torkelte er - wie Tausende andere japanische Angestellte - wieder heimwärts, und es kam durchaus vor, daß ihm dabei schlecht wurde und er sich an der nächsten Straßenlaterne übergab. "Tja," denkt sich der Japaner, "was soll's? Im Moment ist er ja nicht Tempelvorsteher, sondern Privatmann - und da ist das kein Problem." ... (Ich stelle mir gerade vor, was los wäre, wenn unser Pfarrer hier des öfteren sturzbetrunken durch die Straßen taumeln würde... Bei uns gibt es die Trennung der verschiedenen Kontexte eben nicht bzw. keineswegs so ausgeprägt wie in Japan.)
Lange Rede, kurzer Sinn: Daß die Kellnerinnen in "No-pants"-Restaurants keine Höschen anhaben, versteht sich von selbst. (Außerhalb ihrer Arbeitsstätte tragen sie selbstverständlich welche.) Daß aber der Arbeitgeber einer Supermarkt-Angestellten dulden würde, daß sie in seinem Geschäft in einem der fraglichen Röcke herumläuft, halte ich für ausgeschlossen (abgesehen davon, daß sie selbst wohl auch kaum auf diese Idee kommen dürfte).
Ein "No-pants"-Restaurant ist ein "No-pants"-Restaurant, ein Supermarkt ist ein Supermarkt, ein Strand ist ein Strand, eine Schule ist eine Schule und zu Hause ist zu Hause. Hier gelten diese Regeln, dort gelten jene, und das darf man nicht einfach vermengen. Oder, wie mein Großvater zu sagen beliebt: "Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps."