Also mal abgesehen davon, dass ich konchikuwa darin zustimme, dass Schlafstörungen viel eher in anderen Umständen zu suchen sind, habe ich bis jetzt noch nie davon gehört, dass viel oder intensives Lernen negative Begleiterscheinungen mit sich bringen soll.
Vielleicht hast du auch in den letzten Monaten ganz nebenbei auch einige andere Dinge übertrieben und dies gar nicht bemerkt: Z. B. habe ich beobachtet, dass Raucher und Kaffeetrinker (oft sind diese beiden Eigenheiten ja in einer Person vereint) in bestimmten Situationen dazu neigen, mehr von beidem zu sich zu nehmen. Vielleicht hast du in dieser Zeit einfach deutlich mehr Kaffee getrunken und geraucht? (Umgekehrt wäre das auch denkbar - Als zuvor starker Kaffeetrinker und Raucher hast du in dieser Zeit
weniger geraucht und getrunken - Stichwort: Entzugserscheinungen). Zusätzlich hast du dich vielleicht weniger körperlich bewegt als vorher (immerhin musst du beim Kanji-Lernen nicht allzuviele Muskeln bewegen)? All dies einzeln oder zusammengenommen
könnte u. A. zu Schlafstörungen führen. Hinzu kommt noch, dass manche es nicht gelernt haben, hin- und wieder mal abzuschalten. Und so nimmt man seine "Probleme" (und seien es neu gelernte Kanji, Vokabeln, Sätze, Dialoge, Situationen, etc. pp.) mit ins Bett, so dass sie einem den Schlaf rauben oder das Einschlafen erschweren können.
Ein Zeichen dafür könnte sein, wenn du z. B. vor dem Schlafen-Gehen kein spannendes oder interessantes Buch lesen kannst, weil du immer wissen willst, wie es weitergeht - auch wenn du total übermüdet bist. Nachdem das Licht aus ist, drehen sich deine Gedanken um die Geschehnisse der Protagonisten, du spinnst sie weiter ohne es zu wollen ...bis du dich entscheidest, "noch ein paar Seiten" weiterzulesen. Irgendwann wird es dann hell, du hast zu wenig geschlafen, musst aber trotzdem aufstehen und deiner Beschäftigung nachgehen, zu wenig geschlafen, du kämpfst dich durch den Tag...nur um am nächsten Abend wieder genauso weiterzumachen...kennst du das vielleicht? Das Buch kann man eigentlich mit allem ersetzen, womit man sich beschäftigt...
Unter "Stimmen" vor dem Einschlafen kann ich mir allerdings nichts vorstellen - dass das normal sein soll, ist mir neu. Ich höre auch Stimmen, aber die kommen aus meinem iPhone, durch welches ich mir allabendlich Gute-Nacht-Geschichten "vorlesen" lasse, bis ich einschlafe
Und ja, Kanji-Träume hatte ich auch schon
Mich hatte das aber nie beunruhigt, denn es ist doch normal, dass man im Traum Dinge sieht, mit denen man sich des Tags stark beschäftigt.
Grundsätzlich gilt es, eine gute Balance zwischen Lernen und Entspannung zu finden. Der eine benötigt mehr von letzterem als der andere - das musst du für dich selbst herausfinden. Ich würde dir empfehlen, mal zwischendurch oder wenigstens vor dem ins-Bett-gehen etwas auszuspannen und vielleicht vorher eine "Runde um den Block" (oder etwas in der Art) zu machen. Frische Luft und (viel) Bewegung kann dir helfen, abzuschalten und wieder "runter" zu kommen. Das ist bei Kindern so und gilt für Erwachsene in gleichem Maße. Oder du suchst dir irgendetwas anderes, was dir hilft, ein wenig Abstand zu gewinnen. Schaden kann´s nicht.
Ansonsten: Nutze die Zeit, in der du noch so viel Enthusiasmus hast!
Wie viel Lernen "der Mensch" verträgt, wird dir niemand abschließend beantworten können. Angaben von irgendwelchen anderen Menschen über ihr Maximum bzw. ihre Grenzen sind für dich vollkommen irrelevant, da jeder Mensch anders gestrickt ist und die Grenzen von anderen für dich nicht gelten. Der eine kann seinen Körper und/oder seinen Geist mit nahezu allem Möglichen bis an die Grenzen des Denkbaren belasten, der andere schreit schon, wenn ein heißes Ei in seine Hände fällt. So bleibt dir nur, deine eigenen Grenzen auszuloten, wenn möglich oder nötig, zu erweitern und mit ihnen umgehen zu lernen.