(11.01.07 15:22)yamaneko schrieb:mein AHA-Erlebnis beim Umschreiben von Romajitexten wurde etwas mißverstanden.
失礼しました
Vom Koreanischen habe ich wenig Ahnung, allerdings standen im Bücherregal eines mir bekannten koreanischen Doktoranden viele Bücher, in denen eine große Anzahl von chinesischen Zeichen verwendet wurden. Zumindest bei fachspezifischem Vokabular scheint demnach deren Verwendung für das Verständnis hilfreich zu sein.
Eine simple Romanisierung der japanischen Schrift halte ich für wenig sinnvoll, hierdurch würde für Japaner wohl nichts vereinfacht, aber einiges erschwert werden.
Eine Schriftreform, die auf chinesische Zeichen verzichtet, müsste das Ziel haben leichter lesbar zu sein, sprich das Rätselraten der verschiedenen Lesungen von chinesischen Zeichen zu beenden, das Problem der vielen Homophone lösen und Anfang und Ende einzelner Bedeutungsträger (sprich Wörter) klar kennzeichnen. Unmöglich wäre das Entwickeln einer solchen Schrift sicher nicht. Doch das Hauptproblem dabei ist doch die Einführung dieser Schrift in die japanische Gesellschaft. Als die Hangulschrift in Korea eingeführt wurde konnte gerade mal ein kleines Häufchen Gelehrter lesen und schreiben, die Schrift wurde eingeführt, gerade damit mehr Leute Lesen und Schreiben lernen können. Im Japan von Heute kann aber bereits nahezu jeder Lesen und Schreiben und müsste das dann ein zweites Mal lernen. Eine Einführung einer neuen Schrift könnte also unmöglich von heute auf morgen geschehen, sondern bräuchte etliche Jahre der Übergangszeit, in der beide Schriftsysteme parallel gebraucht werden. Das gäbe ja ein schönes Tohuwabohu.
Die armen Schulkinder...
Auch müsste dann die bis dato geschriebene gesamte Literatur komplett transkribiert werden und neu verlegt werden, damit sie noch lesbar bleibt (oder man muss die alte Schrift lernen um sie lesen zu können
). Und bestimmt gibt es noch einige Probleme mehr...