Ro ku ko (ロ ク 子) wäre die erste Lesung, die sich anbietet. Nun gibt es aber im Japanischen mehrere Effekte, die eine Lautveränderung bewirken. Das ist auch regional abhängig. Kommt die Dame aus Tokyo? Meine Vermutung wäre, dass das u oft stimmlos ausgesprochen wurde, was diesen Laut für ein ungeübtes Ohr praktisch verschwinden lässt. Zumal das japanische u nicht unserem deutschen u entspricht - es fehlt die Lippenrundung.
Zusätzlich haben wir noch die Möglichkeit, dass im familiären Umfeld eine Art Koseform verwendet wird.
Bonusfrage: Der Nachname war "Tamura"? Die Kanji bieten auch eine Handvoll möglicher Lesungen. Namen sind insgesamt in Japan spannend. Die Lesung lässt man sich im allgemeinen von der Person erklären, oder man verwendet, z.B. auf Visitenkarten, Lesehilfen.
Hier habe ich ein paar Links zusammengestellt:
http://www.harerod.de/nihongo/index.html#PHONETICS
Anekdote, mein Vorname ist "Marcus": "Herr Marx, ein Deutscher" - Ein Freund hat mich irgendwann gefragt, warum in aller Welt mich meine Eltern nach dem Autor des kommunistischen Manifests benannt hätten?
Diese Frage fußt auf der japanischen Eigenart, die hohen Vokale /u/ und /i/ an bestimmten Stellen zu "verschlucken" (/i/ /u/ -> [j] [w] -> [i̥] [ɯ̥], Elision, Japanese Phonology - Devoicing ). Tatsächlich sprechen mich die meisten Japaner als Marks-san an, da ich mich Reisebekanntschaften üblicherweise als Ma-ru-ku-su vorstelle, weil mein Nachname noch mehr phonetische Stolperfallen beinhaltet.