Hi,
also ich habe bis jetzt auch nur die Demoversion. Auf der Download-Seite von Tejina steht "Das Lexikon umfasst ca. 350 Schriftzeichen (im Gegensatz zu über 2000 Schriftzeichen der Vollversion). "
Da ich am Anfang direkt nach der Liste der Joyo-Kanji gelernt habe, konnte ich feststellen, dass die Demoversion anscheinend die Kanji der ersten beiden Schuljahre (80 + 160) umfasst. Zusätzlich enthält sie noch sämtliche Hiragana und Katakanazeichen in klein und groß und möglicherweise noch ein paar zusätzliche...damit kommt man dann insgesamt auf ungefähr 350 Zeichen.
Mir gefällt dieses Programm eigentlich sehr gut. Die Aufmachung gefällt mir - ist mir als Augenmensch ;-) schon auch wichtig - und mich hat einfach die Idee begeistert, kein Papier für meine Übungen verbrauchen zu müssen (ein Graphik-Tablett ist hier von Vorteil).
Die automatische Handschriftenerkennung funktioniert in den meisten Fällen recht gut, bei manchen Zeichen ist sie allerdings etwas störrisch - manchmal muss ich Zeichen recht seltsam malen, damit es das Programm als richtig erkennt und bei einigen Kanji haben sich auch Fehler eingeschlichen.
Ein herausgesuchtes Kanji wird dann zusammen mit folgenden Infos angezeigt: Kanji, Typ (Hira-, Katakana, Kanji), Strichzahl, Radikal und -nummer, On- und Kun-Lesungen und den deutschen Bedeutungen. Klickt man auf eine entsprechende Lesung, werden nur die Bedeutungen hervorgehoben, welche zu der jeweiligen Lesung passen.
Unter dem Kanji hat man dann mehrere Buttons, um sich eine Animation anzeigen zu lassen, wie das Kanji geschrieben wird. Gerade diese Funktion empfand ich am Anfang als sehr hilfreich.
Schön fand ich auch die Funktion, Zeichen aus der Zwischenablage importieren zu können, um sie nachschlagen oder auch die richtige Schreibweise anzeigen lassen zu können. Die Exportmöglichkeit habe ich zwar schon mal benutzt, ist aber wohl eher von marginalem Wert.
In der Suchfunktion kann man nach Strichzahl, Lesung, Bedeutung oder Radikal suchen und in einer weiteren Registerkarte werden weitere Infos zur Katalogisierung der Kanjis angegeben (div. Codes, Kuten, Nelson).
Das Programm bietet desweiteren folgende Optionen:
Anzeige der Lesungen in Hira- (kun) und Katakana (on) oder auf Deutsch, Beschränkung der Lesungen und Bedeutungen auf die wichtigsten, allgemein gebräuchlichsten, verschiedene Stifte (der japanische Tusche-Pinsel ist mein Favorit
), Auswahl der im Lexikon angezeigten Zeichentypen und eine Möglichkeit, die verwendete Schriftart zu ändern (dauert recht lange, nicht wundern - das Programm ist nicht abgestürzt, auch wenn es minutenlang nichts zu tun scheint).
Der Preis von € 50,- für die Vollversion erscheint mir allerdings doch recht hoch. Studenten können das Programm nach einem Nachweis für die Hälfte erwerben.
Für den Einstieg fand ich die Demoversion sehr gut und hilfreich, da ich viel am Computer lerne und ich auch Papier sparen wollte. Aber wenn man dann nach 300 - 400 erlernten Kanji so langsam die Regeln verstanden hat, wie Kanji geschrieben werden (ich muss nur noch selten überlegen, wie ich ein Kanji schreiben muss - selbst wenn ich es nicht kenne), ist die Funktion, die mir das jeweilige Kanji animiert vorschreibt ziemlich nutzlos geworden. Lexika gibt es umsonst im Internet und mit dem IME-Schreibpad habe ich ebenso kostenlos auch die Möglichkeit, Kanji am Computer handschriftlich einzugeben und erkennen zu lassen.
Außerdem habe ich inzwischen durch meine japanischen Kontakte festgestellt, dass es sich mit den Kanji ebenso verhält, wie mit unserer Buchdruck- und Schreibschrift; d. h., nicht jedes Zeichen oder Kanji wird im "richtigen Leben" so geschrieben, wie es gedruckt wird. Ein einfaches Beispiel sei hier das Hiragana そ
so, welches handschriftlich leicht anders geschrieben wird (zumindest nach Aussage meiner japanischen Bekannten). Mit Tejina lernt man Buchdruck- oder Compter-Buchstaben.
Beispiel:
[IMG]file:///d:/so2.jpg[/IMG]
Quelle: Japanisch ohne Mühe 2, Seite 89, Assimil, 1990
Was mir auch fehlt, ist eine Funktion zur Ergänzung des Lexikoninhaltes über die angebotenen 2000 Kanji hinaus. Auf der Incors-Website wird das Programm unter "Ältere Produkte" aufgeführt - was vielleicht auch erklärt, weswegen ich nie eine Antwort erhalten habe, wenn ich eine Frage gestellt oder auf einen Fehler hingewiesen hatte.
Ich überlege also noch, ob ich die € 50,- dann doch lieber in ein gutes Taschen-Lexikon aus Papier investiere, um auch offline mal etwas nachschauen zu können
Allgemein kann ich sagen, dass sich die Demoversion für den Anfänger, besonders für jene, die gerne und viel am Computer lernen, allemal lohnt, da sie kostenlos ist und einen guten Einstieg in die Materie bietet. Ob sich dann später die Investition von € 50,- noch lohnt, muss wohl jeder selbst entscheiden.
Und was das Papiersparen angeht: Ich habe mir inzwischen ein Kinderspielzeug zugelegt - eine Zaubertafel
Das spart auch Papier, ist viiiiiel günstiger und ich kann sie überall hin mitnehmen
Gruß
Shino