Rückreise
Hat vielleicht Unterhaltungswert.
Nach der shinto-kirchlichen Trauung meines Sohnes in Kyoto waren wir wieder in Takuma-cho, das nach einer Gebietsreform in Nio-shi liegt, Kagawa-ken.
Wir waren nicht lange in Japan, gut zwei Wochen.
Meine Schwiegernichte (oder wie man sagt) mußte zur Arbeit und nahm uns früh am Morgen mit auf halben Weg nach Takamatsu. Ihr Kleinwagen war so vollgestopft mit unserem Gepäck, daß eine Polizeistreife bestimmt die Weiterfahrt unterbunden hätte. Wir hatten sieben Koffer und zwei große Taschen. Meine Frau ist schwach und kann kaum etwas tragen.
Der Bus war pünktlich, wir kamen rechtzeitig zum Flughafen Takamatsu. Der Taifun über Tokyo, von dem wir im Fernsehen informiert wurden, hatte sich fast schon verzogen, wir hätten planmäßig starten können.
Jetzt hatten wir aber ein bißchen das Problem, daß in Takamatsu kein Flugzeug war und keine Crew. Die mußten erst, nachdem dort die Luft rein geworden war, in Haneda losfliegen.
Wir haben etwa acht Stunden gewartet, dann ging es los, reibungslos bis Haneda.
Der Non-Stop-Flug von dort nach München, der zweimal die Woche geht, war längst weg. Also haben sie uns umgebucht und weitere Stunden warten lassen. Dann saßen wir in einer 100% befüllten Maschine nach Frankfurt, natürlich nicht auf benachbarten Sitzplätzen sondern jeder irgendwo.
In Frankfurt war ich schon bißchen lull und lall, aber wir mußten rennen, auch so eine Art Marathonlauf, da war Baustelle und einen Kilometer mußten wir mindestens überwinden.
Wir waren auch die letzten, hinter uns haben sie die Türe des Flugzeugs geschlossen.
In München, FJS, hatten wir dann unser ganzes Gepäck. Ich wollte mit zwei Taxis nach Ebersberg; sowas wie 140 Euros hätte das gekostet, das hatte ich dabei. Dem stand ein ehernes Gesetz meiner Schwiegerfamilie entgegen: du darfst nicht taxifahren.
Nun sind wir mit unseren 7,8,9 Gepäckstücken in die S-Bahn gestiegen. Die Taxis wären auf direktem Weg nachhause gefahren, aber mit der S-Bahn muß man erst nach München hinein, dort umsteigen und wieder in Gegenrichtung heraus.
Es war inzwischen Mittag, da werden die S-Bahnen kürzer, und wir standen falsch. Etwa um 60 Meter. Ich habe zwei unserer Koffer genommen und an eine richtige Position gestellt. Meine Familie ist mir nicht gefolgt. Ich hatte vor, schnell hin- und herzugehen, die Bahn ist nach wenigen Minuten gekommen. Da hat meine Frau Streit mit mir angefangen. Ich konnte mich dem nicht entziehen, dann kam die S-Bahn, wir konnten nicht einsteigen, weil wir mit dem vielen Gepäck ganz falsch auf dem Bahnsteig standen, warten tun die nicht, und besagte beide Koffer waren und blieben verschwunden.
Mit meinem Buben habe ich dann das ganze restliche Gepäck in die nächste S-Bahn gewuchtet, während meine Frau Anzeige bei der Polizei erstattete.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.04.21 22:35 von Yano.)
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