Also Gai-jin, 100 Leute waren es nicht, und noch mehr erst recht nicht. Vielleicht so *schätz* 20? 30?
@boyfriend: Puh... einerseits muss ich dir ja wirklich zustimmen, dass Jugendliche gerne mal unterschätzt werden. Sieh mal, uns trennen im Moment nur zwei Jahre, also eigentlich sind wir doch fast gleich.
Was du gesagt hast über das Einschätzen können, ob man etwas wirklich will... Naja, es ist ein bisschen schwierig. Du glaubst gar nicht was ich schon alles an "Phasen" hatte, da wollte ich mal dies unbedingt machen, dann mal das... alles habe ich irgendwann (nach 2,3 Jahren) wieder aufgegeben, weil sich einfach meine Interessen geändert haben, weil ich gemerkt habe, dass ich dazu nicht geeignet bin und so weiter. Wenn ich sage, dass man mit 10 noch nicht einschätzen kann, was man später mal machen will, sage ich das aus eigener Erfahrung! Ich stütze mich auf keine Statistiken (huhuu, Gai-jin
), auf keine Beobachtungen an anderen, sondern lediglich auf meine eigenen Erfahrungen mit mir selbst. Mit 10 konnte ich noch bei weitem nicht wissen, was ich später mal machen will, und zwar nicht, weil ich so furchtbar doof war, sondern weil man in diesem Alter einfach sich selbst noch kennen lernen muss!
In der Grundschule war ich so ein Kandidat, der überall gut war (hab ich das nicht schon mal erzählt?!). Mathe, Deutsch, Sachkunde, Geschichte, Englisch - mir fiel alles mehr oder weniger leicht, Arbeiten schüttelte ich aus dem Ärmel. Aber das ist gar keine Seltenheit bei Grundschülern, wie allgemein angenommen wird. So sind sogar ziemlich viele Grundschüler.
Und wenn man dann auf die Oberschule kommt, kommt der große Schock.
Mehr Fächer, tiefgreifender Unterrichtsstoff, andere Lernmethoden (z.B. dass man nicht alles vorgekaut bekommt, sondern auch mal etwas selbst erarbeiten muss) - das alles sind Sachen, die einen erstmal in die Realität zurück holen. Und allmählich merkt man, du meine Güte, hier und da hab ich ja doch so einige Probleme... War jedenfalls bei mir so. Auf einmal verstand ich in Chemie nur noch Bahnhof, musste mal eine halbe Stunde am Nachmittag opfern, um Geschichte zu lernen (hey, für mich damals ein Ding der Unmöglichkeit!) und nicht mal die Deutsch-Diktate fielen mir mehr so leicht wie früher.
Die Grundschule lehrt Basiswissen, die Oberschule führt weiter. Und deswegen neigt man nun mal dazu, sich in der Grundschule zu überschätzen. Auf der Oberschule merkt man dann so allmählich, wo's wirklich lang geht und nach 2/3 Jahren hat man dann in etwa seinen Mittelweg gefunden und sich eingependelt. Und hier komme ich auf meine ursprüngliche Aussage zurück, dass man nämlich erst mit... naja, so 15-17 annähernd realistisch einschätzen kann, was man später mal machen möchte und welche Gebiete einem liegen.
Du bist ja jetzt 14, so alt war ich ungefähr, als ich halbwegs ernsthaft mit Japanisch anfing. Ich denke, 14 ist schon ein Alter, wo man allmählich die eigenen Grenzen kennenlernt und damit auch immer besser einschätzen kann, wofür man sich eignet und wofür nicht. Daher finde ich es an sich in Ordnung, mit 14 oder von mir aus auch schon mit 13 mit Japanisch anzufangen. Nur denke ich halt auch, dass sich in den nächsten 3/4 Jahren noch einiges ändern kann in deinem Kopf, in deiner Denkweise. Und so kannst du (und ich übrigens auch) immer noch eines Tages aufwachen und einfach keinen Bock mehr auf Japanisch haben.
So ist das eben in der Pubertät (jaja, jetzt hör ich mich auch schon wie so ein Erwachsener an...), man ändert so oft seine Meinung, und manchmal auch noch dermaßen schnell...
Ich nehme an, in deiner Klasse wird es gerade so sein, dass die ersten mit dem Rauchen anfangen? War jedenfalls bei mir so, dass viele Ende der 7. Klasse und vor allem in der 8. damit anfingen. Das führte bei mir doch zu einigen Überraschungen (um nicht zu sagen: Schocks), da ich viele auch noch aus der Grundschule kannte, und ich ihnen niemals zugetraut hätte, dass die mal rauchen... In der Grundschule hieß es immer: "Ach, Zigaretten sind ja sooooo gefährlich, das werde ich niiiiiiiemals tun!". So, und was war? Schüler XY qualmt eine nach der anderen...
Soviel zum Thema Meinungsänderung. Das passiert in unser beider Alter so oft. Und ich finde, wir können beide im Moment noch nicht wirklich dafür garantieren, dass wir uns ein Leben lang für Japan interessieren werden.
Aber ich wünsche uns beiden viel Glück
Greetings
Warai