Also ich muss mich jetzt nochmal kurz zum Thema "Kann ich Fach XY später gebrauchen?" auslassen.
Sogar mein alter Mathelehrer (alt in dem Sinne, dass ich ihn jetzt nicht mehr habe
) hat uns ständig gesagt, "Mathematik wie wir sie machen, werden 95% von Euch nie wieder gebrauchen". Das hat uns sehr gefreut, allerdings nützt uns diese Tatsache auch herzlich wenig, solange wir zur Schule gehen. Denn Funktionen, Analysis und anderer Unsinn werden uns bis zum Abi begleiten (ok, wer soweit kommt). Und auch danach vielleicht noch in Einstellungstests.
Ich möchte jetzt mal grob behaupten, alles an Mathematik, was ich seit Klasse 8 lerne, werde ich nicht zum "Überleben", zum "Klarkommen" in meinem kleinen Leben brauchen.
Und wer weiß, vielleicht werde ich niemals irgendjemandem erklären müssen, was ein analogisierendes Argument ist? Vielleicht werde ich auch niemals diese schöne japanische Vokabel benutzen, die ich heute gelernt habe, wie hieß sie noch gleich? "monme"...
Insofern gebe ich nanashi recht, wenn er sagt, dass man nie vorher genau wissen kann, was man mal braucht und was nicht.
Aber man kann sein Leben auf etwas ausrichten. Und wenn ich sage, ich lerne seit zwei Jahren Japanisch und möchte später mal etwas damit anfangen, ja, dann muss ich eben so lange schuften, bis ich mein Leben so lebe, wie ich es im Moment gerne hätte, nämlich den ganzen Tag mit Japanern umgeben in einem Job, bei dem ich alle meine Fremdsprachen (und auch meine Muttersprache natürlich) mit einbringen kann.
Es ist natürlich nur scheiße (keine Widersprüche jetzt, es ist so!), wenn man sein Leben eben ausrichtet in jungen Jahren und dann kurzfristig feststellt, dass es eben doch nicht so das Ding ist...
Und hier verstehe ich wieder Gai-jin ein bisschen, weil ich hinter dem Posting die Meinung zu lesen meine, dass 14-jährige eben noch nicht so genau wissen können, wie sie ihr Leben später mal einrichten wollen und von daher nicht zu viel Energie auf Japanisch lenken sollten sondern lieber die schulische Grundausbildung fertig machen sollten.
Die Schule bietet nun mal die Grundausbildung in den wichtigsten Fächern, und wenn man die Schule gut abschließt, kann man sich dann entscheiden, auf welchem Gebiet man sich gerne spezialisieren möchte und hat freie Auswahl, da überall Vorwissen vorhanden ist. Wenn man jedoch mit 10 Jahren beschließt, Japanisch zu lernen und die nächsten acht Jahre mit intensiven Übungen in der Sprache verbringt, dabei die Schule vernachlässigt und nur "gerade mal so" durchkommt, um mit 18 festzustellen, dass man keinen Bock mehr auf Japanisch hat.... tja, dann hat man wohl eine Lebenskrise
Solide Kenntnisse in Japanisch, aber was bringen die dir, wenn du gar nichts mit Japanisch machen willst? Und aus diesem Sumpf wieder heraus zu kommen stelle ich mir hart vor.
Daher hoffe ich, dass ich meinen Energieaufwand für Japanisch nie bereuen werde und trotzdem in der Schule wenigstens halbwegs gut mitkomme. (Ja, Schule hat auch was von Glücksspiel an sich
)
Bye
Warai