Zitat:Der Erfolg gibt mir Recht, weil ich laut der Universität von Cambridge nun mit einem "gebildeten Muttersprachler" gleichgestellt werde. [...] Wenn ich eines Tages so gut japanisch spreche wie ich jetzt englisch spreche, dann ist das ganz toll.
Na bitte. Das meine ich doch wohl auch. Natürlich werde ich wohl nie mit einem japanischen Linguistikprofessor gleichziehen können... das ist wohl wahr, aber zumindest die "Durchschnittsqualität" eines gebildeten Muttersprachlers möchte ich schon erreichen. Und es gibt genügend mir persönlich bekannte "Beleg-Exemplare", daß das machbar ist: vor allem sind das Ausländer, die hervorragend Deutsch gelernt und - wie Bikkuri auch sagt - "weitaus bessere Fertigkeiten in der Deutschen Sprache" haben "als jeder Durchschnittsstudent". Es GEHT also...
Zitat:Aber wenn ich mir das jetzt schon zum Ziel gemacht hätte, dann hätte ich schon längst völlig frustriert aufgegeben.
Hm. Da sind die Menschen wohl sehr verschieden. Ich zum Beispiel bin von Natur aus ziemlich faul. Wenn ich nicht mit einem klaren - möglichst hohen, aber dennoch realistischen - Ziel an eine Sache herangehe, kriege ich mich nicht so recht dazu, wirklich regelmäßig und notfalls auch gegen den inneren Schweinehund etwas dafür zu tun. (Mein Schweinehund ist nämlich ZIEMLICH groß.) Ich habe beispielsweise von 1997 bis 2002 auf freiwilliger Basis Japanisch gelernt... und ich muß sagen, daß ich in all den Jahren etwa soweit gekommen bin, daß es den ersten 1,5 Semestern des Sprachunterrichts meines anschließenden Japanologiestudiums entsprach. Wenn ich mir das aus der Retrospektive ansehe, dann stelle ich fest, daß ich erst, seit ich die Sache mit hohen Zielen verfolge, nennenswerte Fortschritte mache. Solange ich mir sagte: "Ich mach das aus Spaß so ein bißchen nebenbei", solange sahen die Ergebnisse auch genau danach aus...
Für mich jedenfalls führt gerade das NICHT-Stecken von hohen Zielen zum Aufgeben oder zumindest zum Schleifenlassen... Aber natürlich sind nicht alle wie ich: Es kann gut sein, daß das bei anderen genau andersherum ist. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es irritierend sein kann zu lesen, daß man "
niemals den Anspruch an sich selbst stellen (sollte), so perfekt wie ein Muttersprachler zu sein."