Botchan
Beiträge: 642
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RE: Was hat Japan geleistet ?
Was z. B. Ijime angeht, so denke ich auch, dass man das nicht als etwas völlig andersartiges als unser Mobbing ansehen sollte; natürlich gibt es Unterschiede, aber Ursachen, Methoden und Wirkungen sind prinzipiell durchaus vergleichbar.
Bei den Hikikomori dagegen bin ich (nach allem, was ich bisher darüber gelesen habe) nicht so sicher, ob man da auch ruhigen Gewissens behaupten kann, dass man dieses Phänomen im Grunde ebenso mit einer Sache vergleichen kann, die es z. B. auch in Deutschland gibt. Ich wüsste nicht, womit ...
Für einen recht soliden Einblick in das Phänomen empfehle ich
Zielenziger, Michael (2006): Shutting Out the Sun: How Japan Created Its Own Lost Generation.
http://www.amazon.de/gp/product/03855130...n=52044011 (gibt's auch als Taschenbuch)
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12.07.09 08:05 |
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Teskal
Beiträge: 826
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RE: Was hat Japan geleistet ?
Zitat aus dem englischen Wikipedia-Artikel:
Zitat:While hikikomori has been claimed to be mainly restricted to Japan, reports of similar phenomena are emerging in South Korea, Taiwan and China.
When a BBC program was aired claiming that hikikomori was a phenomenon particular to Japan, the network received furious messages from viewers stating they had personal experience with hikikomori.
Es fehlte auf der Seite eine Information, die das Geschriebene belegt.
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12.07.09 11:50 |
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Inu
Gast
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RE: Was hat Japan geleistet ?
Wenn man im Zirkus einen Artisten anschaut, dann wirkt es oft so als ob es keine Kunst wäre, was da vollbracht wird, weil alles so selbstverständlich und leicht aussieht. Wenn ich mir die japanischen "Künste" egal ob Geistes- oder Handwerkskunst ansehe, dann empfinde ich das ähnlich. Man sieht nicht wieviel Denkarbeit dahinter steckt, etwas so perfekt zu machen, das man nichts mehr weglassen kann.
Oder auch Werkzeuge zu perfektionieren. Der japanische Stahl ist/war unserem weit voraus und weit überlegen, so dass sich hieraus erstklassige Spezialwerkzeuge fertigen ließen/lassen. Unsere Sägeblätter sind z.B. heute noch wesentlich dicker als Japanische Sägeblätter.
"Leise" Erfindungen, die den Alltag leichter machen.
So wie es Kinder gibt die in der Schule in Mathe gut sind und andere die in Kunst gut sind, so legen die Menschen einer Kultur ihr Interesse mal mehr auf die Naturwissenschaftliche oder mehr auf die Geisteswissenschaftliche Seite, je nachdem wo mehr Anerkennung und vielleicht auch Ruhm zu holen ist/war.
Durch unsere Erziehung, die mehr die Anerkennung auf Naturwissenschaftliche Errungenschaften legt, geben wir diesen Dingen eben mehr Gewicht. (Auch ablesbar daran das es immer weniger Universitäten gibt, die die Geisteswissenschaften als Ihr Aushängeschild betrachten würden). Aber ein Volk wäre arm dran wenn es sich nur daran messen könnte, wieviele Erfindungen auf sein "Konto" gehen.
Gruß
Inu
PS: Auch die Deutschen haben sich mal stolz als Dichter und Denker bezeichnet.
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18.08.09 01:15 |
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