Beitrag #5
RE: Verwendung von heiten 閉店
@Digifox danke für die Erklärung. Hab mal die Quelle gegoogelt und gemerkt. Mittlerweile kann ich mit "echten Wörterbuchern" und nicht nur Wiktionary, Jisho.org und co sogar was anfangen - so vom Stand des Japanischen her. Das war vor ein paar Monaten nicht wirklich so.
@Yano. Das sollte kein Vergleich zwischen Japan und Deutschland sein. Wie die gleiche Situation in Deutschland als nicht-Muttersprachler aussieht, kann ich nicht beurteilen. Gut möglich aber, dass Deutsche da ähnlich reagieren, wenn auch aus anderen Motiven. Meine Vergleiche beziehen sich insbesondere auf Italien und Frankreich, wo ich jeweils zwei bzw. ein Jahr gelebt habe und in begrenztem Maße auf Portugal und Spanien (nur wenige Monate) und kurze Eindrücke aus Polen.
Ich hab beim Sprachenlernen für mich persönlich festgestellt, dass neben dem - natürlich unabdingbaren - Lernen im eigentlichen Sinne, also Buch, Vokabeln, Grammatik, Unterricht, ich mir nur dann nachhaltig Freude an einer Sprache behalte und mir Sachen unvergleichbar besser merken kann, wenn ich, na sagen wir mal im weitesten Sinne "emotionale Momente" mit dem Gelernten verbinde. Sprich mit einfach Vokabellisten rauf und runter auswendig lernen, ohne einen Bezug dazu zu haben - was zwar gerade für einen Grundwortschatz unabdingbar ist, mir aber ausgesprochen schwer fällt - komme ich nicht weit. Dann kommt schnell der Punkt, wo ich denke "oh jetzt MUSS ich ja wieder lernen"... und dann ist es ganz schnell vorbei, wenn man sowas "nur für sich" macht und nicht für Noten oder Prüfungen oder fürs Business.
Wenn ich aber in einer konkreten Situation bin, mich ärgere, dass ich was nicht weiß, da mal nachfrage und mich danach damit beschäftige, dann vergess' ich das nie mehr. Da ist immer abgespeichert "das war doch da und da, als die und die blöde Situation war!". "Blöd", weil man - im Gegensatz zum Unterricht - eben nicht einfach aus der Situation kommt, in dem man sagt "weiß ich nicht, sorry, nächster bitte", sondern das konkret regeln muss irgendwie. Man kann ja nicht wortlos im Kaufhaus das Gespräch mit dem Verkäufer abbrechen und weg rennen oder an der Kasse halt nicht bezahlen oder dergleichen. Anders gesagt: Für mich ist Sprachenlernen immer auch - nein eigentlich vor allem - ein Stück Abenteuer und hat Erlebnischarakter und ist insofern Selbstzweck und nicht unbedingt Mittel zum Zweck. Zumindest im Italienischen und im Französischen war das sehr erfolgreich. Crashkurs Grammtik in Deutschland und dann einfach im Land sein, sprechen, sprechen, sprechen und wenn man im begleitenden Sprachkurs was Neues lernt: raus und ausprobieren.
Gut, Japanisch ist definitiv ne andere Nummer, aber ich habe ja ein paar Jahre Zeit und mein Anspruch ist bei keiner Sprache bisher gewesen "gut zu werden", sondern Spaß an ihr zu haben - dann kam das "gut" von alleine und mit den Menschen und dem Land hat man auch einen viel engeren Kontakt entwickelt.
Allerdings muss man sich dabei natürlich auch auf die jeweilige Kultur einstellen. Das ist schon zwischen Frankreich und Italien unterschiedlich. Also in welcher Situation kann ich wen einfach mal anquatschen, ohne einen vollkommenen Fauxpas zu begehen und ab wann wird man aufdringlich. Da bin ich, verständlicher Weise, hier noch extrem vorsichtig und beobachte das erst mal. Von weinigen Ausnahmen abgesehen.
Anyway, das ganze war weniger kritisch gemeint, als es vielleicht rüber kam und sorry für den Roman.
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