(11.04.18 22:29)RedSunFX schrieb: Der gesprochene Satz lautet:
あなたのうちに犬がいますか。
Das Problem ist, egal wie oft ich mir den Satz anhöre, kann ich das いぬ nicht heraushören.
Ich höre immer:
あなたのうちにぬがいますか。
Das Problem bei いぬ ist, dass wir als deutsche Muttersprachler daran gewöhnt sind, einen glottalen Plosiv (aka Glottalverschluss, glottal stop, Knacklaut) vor wortinitialen Vokalen zu sprechen / zu hören. Den glottalen Plosiv drücke ich einfach mal durch "Q" aus. Bei うちにいぬ würde ein Deutscher also /Quchi ni Qinu/. Das führt dazu, dass wir eine hörbare Grenze zwischen dem /i/ von に und dem /i/ von いぬ haben (siehe
hier).
Im Japanischen kann dieser Glottalverschluss mal vor Vokalen vorkommen (siehe z.B.
Wikipedia), aber so regelmäßig wie im Deutschen ist er nicht.
Bei deinem うちにいぬ hört / sieht man (→
Spektrogramm) wirklich にーぬ, also einfach ein langes "ni".
Ich hab mir noch zwei andere Beispiele aus N1-Hörverständni-Übungen rausgesucht:
1 何かあったら → なにかーったら
2 週に一回 → しゅーにーっかい
Im Deutschen kommt sowas übrigens auch vor:
Die Idee → dii dee (Aus einem Audio-Beitrag von tagesschau.de)
Das fällt einem wahrscheinlich nur nicht auf, wenn man nicht genau drauf achtet.
Ich hab die beiden japanischen Beispiel und das deutsche "Die Idee" mal zusammen geschnitten. Am Ende gibt's nochmal eine Komplette N1-Hörverständnis-Aufgabe, um zu zeigen, dass es auch beim N1 lustige / absolut unpassende Antwortmöglichkeiten gibt
Das "verschwundene" ん in にほん ist ne komplett andere Geschichte. Spontan tippe ich auf ein nasaliertes "o" in "ho(n)", aber da muss ich erst nochmal recherchieren, bevor ich Genaureres zu schreiben kann.
Ich versuche nochmal, ein gutes Beispiel für einen Glottalverschluss zwischen zwei gleichen Vokalen im Deutschen zu finden, wo man den Unterschied zum Japanischen dann auch im Spektrogramm sehen kann.