Er fragt nach den geheimen Lehren des Japanischen, tötet ihn!
Ernst beiseite: Die Hiragana lassen sich nach zwei Schemata anordnen, einerseits die fünfzig-Laut-Tafel (五十音図) oder das iroha. Ersteres ist ganz langweillig aber sehr übersichtlich: a-i-u-e-o, ka-ki-ku-ke-ko u.s.w.
Die zweite Version ist etwas interessanter. Der Mönch Kobodaishi (nach anderen Quellen war es Kabukan Shonin) hat sämtliche Hiragana Buchstaben so angeordnet, daß sie, jeder nur ein einziges Mal vorkommend, ein Gedicht ergeben:
いろはにほへと irohanihoheto Ach daß der Blütenpracht
ちりぬるを chirinuruwo bald verfallen ist!
わかよたれそ wakayotareso Wer möchte wohl in unserer Welt
つねならむ tsunenramu von Dauer sein?
うゐのおくやま uwinookuyama Wenn dieser Tag erst
けふこえてkefukoetebis an seine Grenze eilt,
あさきゆめみしasakiyumemishibefängt kein eitler Traum noch Rausch
ゑひもせすwehimosesuder Welt mich mehr.
Übersetzung von Otto Hauser
Die beiden Buchstaben we und wi werden heute nicht mehr verwendet.
Dann das zweite große Geheimnis:
Die Fünfzig-Laut-Tafel: Wie schon gesagt, ist sie nach a-i-u-e-o angeordnet. Diese Anordnung kann man auch für die Verben durchführen und kommt so auf die japanischen Ausdrücke für die Verbformen.
A) misenkei: godan-Verben enden auf a: kaku --> kaka
kakanai
kakareru
I) renyoukei: godan-Verben auf i: kaku--> kaki
kakimasu
kakitai
U) shushikei, rentaikei: au u: kaku. Attributivsätze, Satzende
kakusou, kakuyou
E) kateikei: auf e: kaku-->kake
kakeru
meireikei: Befehlsform
O) Gibt's nicht (mehr).
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Edit:
1. Lesbarkeit der i-ro-ha- Tabelle verbessert.
2. Fehler im i-ro-ha beseitigt (siehe Datenshis Kommentar)