Hallo!
Ich bin zum ersten Mal hier, also よろしくお願いします!
Ich hatte keine Ahnung, dass es so ein Forum gibt! Freut mich!
Ich glaube, das ist ein wahnwitzig schwieriges Thema. (und interessant, deshalb antworte ich ja auch. :-) )
1. Was Sprachbeherrschung ist, ist von Person zu Person verschieden.
2. Wenn jemand gut schreiben kann, kann er das auch in Fremdsprachen (meine feste Überzeugung), das hat weniger mit einem großen Wortschatz zu tun als vielmehr mit einer großen Liebe zur Sprache und zum Formulieren. Literatur von Non-Natives hat ihre ganz eigenen Vorzüge. (und ist literarisch genauso anspruchsvoll)
3. Man kann sich in Sprachen zu Hause fühlen, die man nicht gut spricht. Ich war nach meiner Weile in Japan wirklich fließend, auch wenn ich noch auf ziemlich rudimentärem Niveau gesprochen habe. Aber ich habe flüssig und ohne Nachzudenken gesprochen. Man kann sich auch mit wenigen Wörtern über vieles unterhalten. Deshalb weiß ich nicht, ob das wirklich ein gutes Kriterium für Sprachbeherrschung ist.
4. Wie lange man tatsächlich braucht, um so gut zu werden wie man selbst in seiner Muttersprache ist (oder doch zumindest annähernd), denn darum geht es ja wahrscheinlich (es gibt Leute, die sprechen KEINE Sprache, auch nicht ihre Muttersprache, auf einem hohen Niveau), also auch so gut zu verstehen, was andere Leute erzählen, da denke ich auch, dass die Intensität des Sprachkontakts viel wichtiger ist als die Dauer. Ich persönlich kenne einen "Ausländer" in Japan, der wirklich, wirklich, auf Muttersprachniveau spricht, der ist jetzt seit 17 Jahren dort, hat nach einem Jahr den JLPT2 gemacht, im Jahr darauf den JLPT1 und arbeitet auch sowohl mit Sprache(n) und vielfältigem Kontakt zu verschiedenen Menschen in Japan. Ich weiß nicht genau, seit wann er auf dem Niveau ist, das er heute hat, aber sicher schon länger als zwei, drei Jahre.
Ich hoffe, irgendwann schaffe ich das auch noch, aber ist noch eine Weile hin bei mir.