(29.12.20 23:38)Yano schrieb: Wie sieht denn beispielhaft so ein Wallet-Code aus? Wenn man ein paar Sprachen und besonders Japanisch kann, dann kann man sich ja Zahlencodes gut merken, im Prinzip.
Dann habe ich ein paar hundert Bitcoins, werde dement, oder der Zahlencode der "Wallet" wird ausgespäht. Das alles ist doch Lotterie oder so etwas wie die wahnwitzig vielversprechende und spottbillige Aktie eines Explorations-Unternehmens, das ganz bestimmt bald unheimlich große Gold- und Diamantenvorkommen entdecken wird.
Hallo Yano
Den Code einer Wallet nennt man heutzutage Seed. Ein Seed besteht aus 12 - 24 einfachen, englischsprachigen Wörtern. Mit etwas Phantasie kann man sich das gut auswendig merken (man sollte natürlich eine oder mehrere schriftliche Kopie davon haben)
Ein Beispieldseed mit 12 Wörtern sieht beispielsweise so aus:
artist use accuse wisdom usage parrot capable appear improve wet calm portion
Für Leute die tausende Kanji gelernt haben, dürfte es nicht so schwer sein, so etwas auswendig zu lernen. Besser wäre es noch, wenn es eine Deutsche Wortliste gäbe, die gibt es aber bisher nicht. Allerdings ist es auch möglich, einen Seed mit japanischen Codewörtern zu erzeugen zu lassen, denn es existiert auch eine jap. Wortliste:
Beispiel mit japanischen Seedwörtern wäre:
いほう ぜっく りろん ふつう ぶたにく きもち つるみく うよく いこう ひそか とかす すまい
Die sicherste Form der Aufbewahrung für Kryptowährung ist eine Hardwarewallet. Das gute daran: Der Seed wird einmalig auf einem externen Chip erzeugt und verbleibt auch dort. Das heisst dein Seed ist zu keinem Zeitpunkt auf deinem Computer gespeichert, er berührt den Computer auch niemals und du brauchst ihn auch niemals auf der Tastatur deines Computers einzugeben. Deshalb gibt es auch keine Möglichkeit für Hacker den Seed auszuspähen, denn er verlässt niemals den externen Chip.
Der Seed bei einer Hardwarewallet wird erzeugt und dir einmalig auf dem Display angezeigt so dass du ihn dir aufschreiben und sicher verwahren kannst (Man kann ihn auch einem Familienmitglied anvertrauen, für den Fall das man dement wird.)
Anschliessend benötigst du den Seed nur noch für den Fall, dass deine Hardwarewallet irgendwann mal kaputt geht oder gestohlen wird. Sollte meine Hardwarewallet einmal gestohlen werden, ist das auch nicht so schlimm, denn sie ist durch einen zusätzlichen Pincode geschützt. Sollte ich den PIN zu meiner Wallet falsch eingeben, muss ich einen Moment warten um ihn erneut eingeben zu können. Dieser Zeitraum verdoppelt sich bei jedem Versuch. Um die PIN für meine Wallet 30 mal falsch einzugeben, würde man 17 Jahre benötigen.
Für größere Summen ist eine Hardwarewallet dringend zu empfehlen. Wenn man bei einer Vertrauenswürdigen Handelsplattform angemeldet ist, kann man aber seine Coins ruhig dort auf der Handelsplattform liegen lassen, bis man sich eine passende private Wallet ausgesucht hat.
Hardwarewallets gibt es ab ungefähr 50€. Ich benutze die Hardwarewallet Trezor:
https://www.youtube.com/watch?v=mZiLqoG_iZI