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Sind Japaner wirklich so anders?
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #41
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
O_o oke, ich bin ruhig o_o
10.08.12 23:21
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #42
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
(10.08.12 19:45)... schrieb:  Um nochmal auf das "gedeckelt" zu kommen, laut Duden soll es wohl auch für "eins auf den Deckel bekommen" benutzt werden. Musste auch erstmal nachschauen...
Interresante Geschichte für Wortliebhaber.
Mein Duden von 1967 erwähnt "deckeln" aber ohne Bedeutung. Mein Meyers Handlexikon von 1921 kennt nicht nur "deckeln" nicht, sondern zudem "decken" auch nicht in den Bedeutungen des Behinderns ("Manndeckung") oder des Schützens eines von jemand anderes begangenen Verbrechens vor Entdeckung. Ich vermute, letzteres ist mit "deckeln" (gedeckelt) gemeint gewesen und bestätigt somit, was ich sagte.
Allerdings staune ich darüber, daß die von mir zunächst vermutete Bedeutung offenbar auch schon Neusprech ist.
11.08.12 13:56
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MaliceMizer


Beiträge: 226
Beitrag #43
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
(03.08.12 10:12)Horuslv6 schrieb:  Ein cookie für Malice hoho *Cookie geb* *Spam Post*

にゃぁぁぁ(^◇^)

*Spampost ende zunge*

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Mana<3
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.08.12 18:39 von MaliceMizer.)
11.08.12 18:39
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #44
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
(11.08.12 18:39)MaliceMizer schrieb:  
(03.08.12 10:12)Horuslv6 schrieb:  Ein cookie für Malice hoho *Cookie geb* *Spam Post*

にゃぁぁぁ(^◇^)

*Spampost ende zunge*

O___O .... Wos!?
11.08.12 21:25
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MaliceMizer


Beiträge: 226
Beitrag #45
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
(11.08.12 21:25)Horuslv6 schrieb:  
(11.08.12 18:39)MaliceMizer schrieb:  
(03.08.12 10:12)Horuslv6 schrieb:  Ein cookie für Malice hoho *Cookie geb* *Spam Post*

にゃぁぁぁ(^◇^)

*Spampost ende zunge*

O___O .... Wos!?


Nyaaaaa = ich freu mich über den Cookie


Spampost ende = ich höre jetzt auf den Thread mit off-topic Beiträgen zu spammen ^^


hoffe, das ist nicht falsch rübergekommen xD

ADD ME ON LANG-8: http://lang-8.com/566418
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Mana<3
20.08.12 19:16
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Haene


Beiträge: 14
Beitrag #46
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
JapanerInnen sind sehr wohl etwas anders: Sie haben einen ausgesprochenen Hang zur Kompliziertheit (es wundert mich, dass das noch nicht erwähnt wurde).

Mit fast allen JapanerInnen, die ich kenne oder denen ich begegnet bin, habe ich diese Erfahrung gemacht (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Ich war zwei Jahre dort, ging während dieser Zeit zur Schule und büffelte Kanji und Grammatik bis auf N2 Niveau. Die Sprache spiegelt es eigentlich sehr schön wieder: Dem Gegenüber nicht zu direkt werden, immer schön um den Punkt kreisen und doch mit wunderschön sanften Ausdrücken eine, falls nötig, gegenteilige Meinung einnehmen. Paradebeispiele sind Leserbriefe, mit denen wir in der Schule immer wieder konfrontiert wurden und bei denen meine Trefferquote der an sich simplen Frage "Ist der Leser dafür oder dagegen?" nur unwesentlich über 50% lag. Das liegt z. T. an meinem Beruf. Ich bin Physiker und Ungenauigkeit meiner Sprache in Wort und Schrift würde kein Arbeitgeber tolerieren. Es gibt z.B. Kurse für japanische Doktoranden (an japanischen Unis), in denen sie lernen, wie man sich deutlich ausdrückt auf Japanisch (das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen...)

Das der sprachtheoretische Teil. Kommen wir nun zur Praxis im Alltag.

An- und abmelden beim Umzug von einer Präfektur in die andere:
Hat beim ersten Ort kaum 10 Minuten gedauert. Nichts anderes würde man auch erwarten. Nicht aber in Kyoto: Das Abmeldeprozedere dauerte über 90 Minuten (habe extra auf die Uhr geschaut). Gut, da war ich noch blutiger Anfänger und habe natürlich nicht die Hälfte von dem verstanden, was mein Gegenüber gesagt hat. Das Ganze gipfelte darin, dass ich handschriftlich in einem Satz (nicht etwa Stichworte) bestätigen musste, dass ich nach A ziehe und dessalb von Kyoto wegziehen möchte. Genau: Kopfschüttel.

Das führt mich direkt zum nächsten Beispiel: Ein Mobile mit Vetrag kaufen (zur Info: Prepaid Handys sind zu teuer, wenn man längere Zeit im Land ist. Familien- und Schülerrermässigung gibt es nur mit Vertrag). Da war meine Frau (Japanerin) dabei. An meinen "Qualifikationen" kanns also nicht gelegen haben. Dauer: 2.5 Stunden. Da noch ein Formular ausfüllen, dort noch ein Ausweis kopieren, hier noch eine Bestätigung per Telefon einholen und so weiter und so fort. Ich habe das günstigste Telefon genommen. Darauf steht in kleinen Katakana "simpel". Das Menu gibt es auch auf Englisch aber die Bedienung ist alles andere als "simpel". Nun, auch diese Hürde hatte ich nach einiger Zeit gemeistert.

Der Herr am Schalter im Stadthaus von Kyoto hat mich gebeten, ein Bankkonto zu eröffnen, damit meine zu viel einbezahlten Prämien der Krankenkasse zurückerstattet werden können. はい。そうします。, sagte ich und dachte, wegen den 2000 Yen gehe ich ganz sicher nicht zu einer Bank und mache mich dort zum Affen. Tasächlich bekomme ich etwa drei Monate später einen Brief aus Kyoto, ich solle doch meine Bankverbindung angeben, damit sie das Geld überweisen können. Ok, einfach ignorieren, dachte ich und legte den Wisch beiseite. Leider vergeht kaum eine Woche, da versucht mich mehrere Male ein Herr aus der Stadtverwaltung telefonisch zu erreichen wegen, na ihr wisst schon. Freundlich, wie ich bin, habe ich mich entschuldigt und ihm versichert, die Angaben baldmöglichst zu schicken. Ihr wisst, was das heisst. Genau. 口座を開きましょう。Hier die Kurzfassung. Dauer: 1.5 Stunden. Die freundliche Dame am Schalter tat mir echt Leid. Nach jeder Eintragung müsste sie in ein Hinterzimmer gehen und eine Bestätigung einholen. Zum Abschluss die Krönung: Als Ausländer braucht man zusätzlich zum Hanko (Stempel) noch eine Unterschrift. Ok, das ist jetzt nicht weiter schwer, werdet ihr sagen. Nur, wusstet ihr, dass bei dieser Bank mit grossen Blockbuchstaben unterzeichnet werden musste?

Nach etwa einem Jahr in diesem Land bin ich zur Überzeugung gelangt, dass Kompliziertheit als eine Eigenschaft von gutem Service betrachtet wird. In einem einfachen Onsen zieht man sich um und legt seine Sachen in einen Spint. In einem gehobenen Onsen zieht man sich dreimal um, benutzt mehrer Spint und alles in genau festgelegter Reihenfolge, auch der Gebrauch der Tücher und und und.

Ein Kumpel aus der Schule meinte, hey, solange wir noch hier sind sollten wir unbedingt den Fuji besteigen. Gesagt, getan und einen Monat später sassen wir im Nachtbus, der uns zum ziemlich weit entfernten Fuji brachte. Die Vorfreunde war riesig: Endlich etwas Bewegung, schöne Aussichten und gute Luft. Fürs wandern sind keine Durchsagen zu befolgen oder Formulare auszufüllen oder fremde Regeln zu studieren. Da hatte ich die Rechnung allerdings ohne die Reiseleiterin gemacht. Gerade als ich etwas nach drei Uhr morgens ein bisschen einnicken konnte, wurde ich von ihrer Stimme geweckt, welche Dank dem Mikrofon deutlich wahrnehmbar war. Ok, ein paar Durchsagen, wie's nachher weitergeht, dachte ich mir. Aber weit gefehlt: Jedes noch so winzige Detail wie und was man zu tun und zu lassen hat, wie man wandert, wie man sich verpflegt und und und. Man muss es erlebt haben, um es zu glauben.

Nun denn. Jedem das seine. Ich habe die direkte Art meiner koreanischen und taiwanesischen Kumpels sehr geschätzt. Mit JapanerInnen konnte ich diese Erfahrung (bis auf zwei Ausnahme) nicht machen. Zufall? Ich glaube nicht.
Koreanerinnen lernen übrigens beneidenswert schnell und gut Japanisch und sprechen es auch fast akzentfrei aus. Aber sie drücken sich zu direkt aus: Ihnen fehlt dieses weiche, unfassbare, an dem sie die japanischen Muttersprachler erkennen, sagt meine Frau. Und die muss es ja wissen.

Und noch etwas:
Bitter ist es vor allem für japanische Frauen (weil sie einem viel strengeren Verhaltenskodex unterliegen, als Männer), die längere Zeit im Ausland gelebt haben und wieder in ihre Heimat zurückkehren. Sie haben Mühe, sich anzupassen und empfinden besagte Kompliziertheit als Belastung, obwohl sie perfekt japanisch sprechen. (frei zitiert von einer Lehrerin).

Es hat halt schon seine Gründe, warum man ein Kanji manchmal on und manchmal kun liest und sich auch JapanerInnen nicht immer sicher sind, welche Form von Keigo jetzt die passende ist und warum man Dinge vielleicht denkt, aber nicht sagt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.09.12 23:20 von Haene.)
24.09.12 23:07
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torquato


Beiträge: 2.823
Beitrag #47
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
Hang zur Kompliziertheit? Bestimmt. Aber wohl eher als zwingende Folge einer gewissen Hyperkorrektheit. Japaner müssen für alles Regeln aufstellen, _wie_ etwas zu tun ist. Sie achten dann peinlichst darauf, daß diese Regeln auch strikt eingehalten werden. Kein Iota darf davon abgewichen werden. Jeder fühlt sich zusätzlich noch dazu berufen, darauf zu achten, daß auch andere diese Regeln einhalten.

Das schöne daran ist, daß man, wenn man einige Zeit in Japan gelebt hat, genügend lustige Geschichten zu erzählrn hat, über die man sich später köstlich amüsieren kann.

Ein Ergeignis bei meinem letzten Besuch in Japan paßt gut dazu. Frühstück in einem recht noblen Hotel, in dem meine frühere Gastschwester ihre Hochzeitsfeierlichkeiten abgehalten hat. Es gab einen Raum für westliches Frühstück und einen für japanisches. Die einzelnen Gästegruppen mußten sich jeweils einheitlich entscheiden. Eine Mischung war nicht möglich. Ich wollte erstmal nur einen kräftigen Espresso. In dem Raum für japanisches Frühstück konnte man mir aber keinen geben. Das ging einfach nicht. Also verzichtete ich auf das Frühstück ganz. War auch nicht so schlimm. Der Kater vom Vorabend. Wissenschon. Den doppelten Espresso habe ich dann in der Lobby getrunken. Dort wurde ich von einem älteren Österreicher beneidet. Er hatte in dem Raum für westliches Frühstück vergeblich versucht statt des vorgesehenen einfachen Bohnenkaffees oder Schwarztees, einen Espresso zu ordern.
25.09.12 01:43
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global mind


Beiträge: 173
Beitrag #48
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
Haha...die Geschichte mit der Bank kommt mir bekannt vor. Positiv formuliert koennte man sagen, es geschieht aus Unwissenheit, weil man man nicht weiss, wie man mit einer nicht-japanischen Person und Namen umzugehen hat. Negetaiv ausgelegt koennte man es auch Diskriminierung nennen.

Ein Japaner braucht zur Kontoeroeffnung zwei Dinge, einen hanko und eine Krankenversicherungskarte oder Fuehrerschein. Ob es sich bei dem Anstragsteller auch um die auf der Krankenversicherungskarte genannten Person handelt, laesst sich mangels Foto nicht feststellen.
Die viel entscheidendere Frage ist doch, ob ein Name in romaji auf dem Antragsformular komplett gross geschrieben werdeb muss, oder ob es auch OK ist nur den Anfangsbuchstabe gross zu schreiben.
25.09.12 01:45
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Narutoforever


Beiträge: 123
Beitrag #49
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
Ein bisschen anders sind sie schon.

Ich gehe zu der japanischen Buchhandlung in Düsseldorf und kaufe mehrere Bücher in Wert von 1 €, sie waren einfach so günstig. Dann stelle ich fest, dass sie sich verrechnet haben und ich 1 € zu viel bezahlt habe. Ich --> Buchhandlung --> Bescherde. Was danach passierte war schon lustig. Ich machte den größten Fehler, den man nur machen kann mit dem folgenden Satz: Sie (die Buchhanlungsangestellte) haben einen Fehler gemacht.

Natürlich hatte sie den Fehler so konkret nicht gemacht und sie wollte auch nichts damit zu tun haben, meine Quittung war auch vom Vortag. Sie hat eine andere Frau gerufen, die eine dritte und die eine vierte. Ich erklärte auch, dass es nicht so schlimm ist und ich einfach ein Buch dazu nehmen würde und alles wäre ok, aber das wollte niemand mehr hören. Nach mehreren Berichten, Unterschriften, Entschuldigungen usw. bekam ich einfach ein Euro zurück. Und durfte dann noch ein weiteres Buch kaufen. Das ganze hat leider etwa 90 Minuten gedauert. In den meisten europäischen Ländern wäre es in 10 Minuten erledigt und es wären höchstens 3 Angestellte beteiligtkratz Ein bisschen anders ist es schon.
28.09.12 09:07
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Reizouko


Beiträge: 634
Beitrag #50
RE: Sind Japaner wirklich so anders?
In Deutschland sagt man "Der Kunde ist König", in Japan ist er es wirklich. Wenn die Frau im Laden einen Fehler macht, dann wird da so lange gerüttelt bis er behoeben ist. Dass sie sich zutiefst entschuldigen ist sowieso klar.

Hatte letztens etwas ähnliches. Im Izakaza Edamame bestellt, angekommen sind komische schlecht riechende Bohnen. Nachdem wir einen Kellner gerufen haben und meinten, dass die Edamame nicht gut riechen, hat sie sich mehrmals entschuldigt, die schlechten Edamame mitgenommen und uns so schnell wie möglich neue gebracht.
28.09.12 12:19
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Sind Japaner wirklich so anders?
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