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Schwerste Sprache und Analphabeten
Verfasser Nachricht
Shinja


Beiträge: 636
Beitrag #11
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Hyoubyou hat es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht: es hängt vom Standpunkt (und dabei vor allem von den bereits bekannten Sprachen) ab, wie schwer dir eine neue Sprache fallen wird. Es so global festlegen zu wollen halte ich für schlichtweg unmöglich.

Auszerdem sollte man vielleicht auch noch bemerken, dass es sehr unterschiedliche "Sprachlevel" gibt. Du kannst eine Sprache flieszend sprechen, und trotzdem dann hie und wieder Ausdrücke benutzen, die zwar vielleicht verstanden werden, aber trotzdem komisch klingen... und keiner kann dir sagen warum, auch dein Grammatikbuch nicht. Zieht man das nun in betracht bei der Schwierigkeit einer Sprache oder nicht?

OT: diese Doppelwörter da wie "gatagata" und co regen mich langsam ein bisschen auf... das sind doch keine Wörter, mein Gott, das sind Laute. Aber verwendet werden sie trotzdem andauernd... und immer wieder höre ich neue. Die nerven fast mehr als Kanji, Grammatik und andere Vokabeln zusammen.

"Knowing is not enough we must apply. Willing is not enough we must do" (Bruce Lee)
Ob du glaubst etwas erreichen zu können oder ob du nicht glaubst etwas erreichen zu können du hast immer recht.
"The world has enough for everybody's need, but not for everybody's greed" (Mahatma Ghandi)
From the moment you wake you shall seek the perfection of whatever you pursue.
23.01.07 04:47
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Tenshi


Beiträge: 120
Beitrag #12
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Leider konnte ich nicht alle Komentare lesen, aber wen es interresiert, ich denke folgendes darüber:

...die zeichen allein machen es nicht! Lernt man beispielsweise Deutsch, ist es unglaublich schwer, denn die Grammatik wiegt hier heftig.

Erklär mal jemandem den Unterscheid zwischen "Ich fahre vor dem Auto" und "Ich fahre vor das Auto"...

Analphabetismus hat sicher auch andere Ursachen, als nur die komplexe Sprache: das Schulsystem zum Beispiel. In Deutschland ist es einfach lausig...richtig schlecht, also kein wunder dass wir so viele Menschen haben die nicht richtig lesen und schreiben können. Dabei sind es nur 26 Zeichen.

Chinesen und Japaner (Asiaten wohl allg.) sehen und lesen zudem ganz anderes. Während wir einen Satz von vorn bis hinten lesen und uns beim erstmaligen betrachten eines Bildes erst auf das auffällig betrachten, nehmen vorallem chinesen das Bild als ganzen war und betrachten dann die einzelnen teile. Für sie ist das lernen ihrer eigenen sprache wohl anders als wenn wir sie lernen.

LG Ray

"Licht und Dunkel stehen einander gegenüber,
Jedoch hängt das eine vom anderen ab,
Sowie der Schritt des rechten Beines von dem des linken."
25.01.07 13:53
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L4D


Beiträge: 385
Beitrag #13
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
(23.01.07 12:47)Shinja schrieb:[...]

OT: diese Doppelwörter da wie "gatagata" und co regen mich langsam ein bisschen auf... das sind doch keine Wörter, mein Gott, das sind Laute. Aber verwendet werden sie trotzdem andauernd... und immer wieder höre ich neue. Die nerven fast mehr als Kanji, Grammatik und andere Vokabeln zusammen.

Also ich kann mich hyoubyou nur anschliessen, es lohnt sich wirklich, giongo / gitaigo genauer zu lernen.
Es handelt sich naemlich sehr wohl um richtige Woerter und sein Japanisch wirkt gleich viel natuerlicher (und sicher nicht kindisch oder doof) wenn man sie haeufig benutzt.
25.01.07 14:51
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FreiHerr


Beiträge: 64
Beitrag #14
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Hmm, sehr interessante Diskussion.
Hallo Ihr alle.
Also ich finde Kanjilernen "nicht soo" schlimm, vielleicht weil ich eher der grafische Typ bin, ich dagegen hab mit jap. Grammatik viel grössere Probs.
Mir macht zur Zeit die Geschichte; im Buch Japanisch lernen im Sauseschritt, Kap.: 5 S. 65, dass mit den Zählwörtern viel mehr Kopfzerbrechen.

Ich hab einige Linguisten als Freunde, die beantworten die Frage ganz anders.
Wie hyoubyou, schon sagte, gibts da verschiedene Ansichten.
Auf jedenfall gehört Navajo und AltKirchenSlawisch, zu deren Favoriten, warum auch immer.
Ich wäre jedenfalls schon froh, nur Japanische Grammatik zustande zu bringen. . .
;-)

LG
Mike
25.01.07 15:35
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lasard
Gast

 
Beitrag #15
Schwerste Sprache und Analphabeten
Der schwierigste Sprache der Welt!


Beginnen wir mit der "einfachsten"

Einfach:
Spanisch und Italienisch - von vielen als eine der einfachsten Sprachen. Es kann sein, ihre eigenen ganz gut aus dem Beispiel-Sprachkurs auf DVD zu lernen.

Mäßig einfach:
Englisch - die Sprache sehr beliebt, keine Fälle, oder Typen, aber die Schreibweise kann verwirrend sein. Hat eine einfache Basis, aber es ist schwer, das hohe Niveau zu lernen.


Durchschnitt:
Französisch - eine Menge Zeit, aber meist nicht genutzt wird, sehr schwierig Grammatik.
Deutsch - nur vier Fälle und etwa fünf Ausnahmen, sehr schematisch und logisch.

Recht schwierig:
Chinesisch und Japanisch - es gibt keine Fälle, in ihnen und dem Typen, einfache Grammatik, aber es ist sehr schwierig Rechtschreibung. Gesprochene Sprache ist leicht zu erlernen. Schwierige Aussprache.

Schwierig:
Ukrainisch und Russisch - in diesen Sprachen verwenden unterschiedliche Alphabete, aber die Aussprache ist nicht schwer.
Serbisch - ist strukturell ähnlich wie in anderen slawischen Sprachen, aber wir haben viele Male

Sehr schwierig:
Finnisch, Ungarisch und Estnisch - schwierig, weil die zahllosen Fälle von Substantiven, aber nur kurz bringen Abwechslung in den Grundwortschatz Wort.

Extrem schwierig:
Polnisch - 7 Fälle, die Vielfalt der Verben, 3 Typen, sehr schwierige Aussprache. Der Umgang mit ihm in einem guten Grad der Notwendigkeit für ein paar Jahre. Obwohl viele Polen weiß nie die Gesamtheit der polnischen Sprache, machen viele Fehler. Sehr wichtig ist auch die Kenntnis von Redewendungen, die - entgegen dem äußeren Anschein - viele Menschen sprechen falsch. Leider in einem Bereich wie Rechtschreibung und Zeichensetzung haben die unangenehme Notwendigkeit der Beherrschung bestimmter Grundsätze Gesicht.

Um zu zeigen, die Schwierigkeit, jede Sprache, betrachten die grammatische Form der Zahl "zwei" (2).
Englisch, Spanisch, Niederländisch - eine (two, dos, twee).
Portugiesisch - zwei Formen, je nach Geschlecht (dois/duas)
Kroatisch - sieben Formen (dva, dvije, dvoje, dvojica, dvojice, dvojici, dvojicu) je nach Typ.
Polnisch - Siebzehn grammatischen Formen! (dwa, dwie, dwoje, dwóch (lub dwu), dwaj, dwiema,
dwom (lub dwóm), dwoma, dwojga, dwojgu, dwojgiem, dwójka, dwójki, dwójkę, dwójką, dwójce, dwójko).
04.04.10 17:47
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Jokeonkok
Gast

 
Beitrag #16
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Die deutsche Sprache ist offenbar doch nicht so leicht, was? Mit über 40 Orthografie- und Sinnfehlern sind Sie dabei!
04.04.10 18:12
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #17
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Zwar ist diese Diskusion schon ziemlich alt und doch gibt es eine Punkte, mit denen ich gerne aufräumen würde.
26 Buchstaben?
Das wird einem von Fernsehen eingeredet und die Leute denken nie darüber nach, ob es stimmt. Und es stimmt nicht, zählt mal laut mit, Buchstaben die man nämlich lernen muss sind:
Aa|Ää |Bb |Cc*| 7
Dd|Ee|Ff|Gg|Hh|Ii| 12
Jj|Kk*|Ll|Mm|Nn| 9
Oo*Öö*|Pp*|Qq| 5
Rr|Ss*|Tt|Uu*Üü*|Vv* 8
|Ww*|Xx*|Yy*|Zz* 4
Summup: 45 Zeichen + ß = 46
Und selbst dann hat man noch nicht alle zeichen um europäische Texte zu verstehen (satzzeichen, sonderzeichen(& etc.)).

Außerdem dürft ihr nicht vergessen, dass Deutsch nicht halb so phonetisch(also aussprachenah) geschrieben wird, wie man denkt.
Allein den vorherigen Satz könnte ich laut meiner Hochdeutschen Aussprache wie folgt schreiben:
(è/ù tiefes e/u)

aùùsadeem düaft iia nich vergèsn, das doitsch nich halb so foneetisch geschriibn wiad, wii man denkt.

Dazu muss man noch sagen dass die Kombinationen
SCH & CH
sehr verwirrend sein können. Außerdem gibt es viele Doppellesungen im Deutschen alphabet:
(1) CH wie in Bach (tiefes ch)
(2) CH wie in Ich (hohes ch)
(3) Z entspricht TS
(4) X entspricht Ks
(5) Y entspricht I
(6) J entspricht I (kurz)
(7) QU entspricht KW
(8) V entspricht F
(9) V entspricht W
(10) Sonderlesung von G in fremdwörtern "Courage" (stimmhaftes sch)
(11) NG wie in Ha"ng"ar, hä"ng"en,spri"ng"en (n und g entspricht EINEM laut)

Ich denke, dass ich noch nicht alle habe...
Dazu, ist die Vokalunterscheidung A E I O U Ä Ö Ü für nicht Muttersprachler sehr schwer.

Insgesammt hat die Rechtschreibung im Deutschen also rein phonetisch sehr viele Schwachpunkte.
Verglichen mit dem Japanischen (mir fällt nur die EI = EE und OU = OO) ist die Schrift also sehr viel unlogischer und schwieriger zu lernen.

Würde mich über eine konstruktive Antwort freuen.
05.04.10 00:08
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mimine


Beiträge: 73
Beitrag #18
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Also im Prinzip sind es bei jeder europäischen Sprache tatsächlich "nur" 26 Buchstaben. Wobei man für das deutsche zusätzlich das „ß“ gelten lassen kann, da gebe ich dir recht. Am sonsten, wie du es bereits sagst, handelt es sich bei Ä, Ö, Ü etc um etwas anderes, nämlich um Buchstaben die durch Umlaute, oder besser gesagt, durch Zeichen so verändert werden, dass sie einen anderen Laut erzeugen. Aber die Buchstaben sind dieselben. Du sprichst also nicht von GRAPHIE (das Alphabet) sondern von PHONOLOGIE. Und in letzteren gibt es einige "Buchstaben" mehr als im reinen Alphabet.
Wenn du dich genauer dafür interessierst, dann schaue auf dieser Seite nach:http://www.coli.uni-saarland.de/elaut/Languages_Sites/sampaDeutsch.htm.
Dort findest du die Systeme des Deutschen in Lautschrift wiedergegeben. Zur Erläutung: Das Schema stellt sozusagen den Mundraum dar. Recht ist hinten (Rachen/unten bis Zäpfchen/oben) und Links ist vorne (Zähne, Zunge...). Bei "offen", "halb-offen" etc, handelt es sich um den Öffnungsgrad des Mundes bei der Ausprache.
Wenn man davon ausgeht, ist Japanisch auf jeden Fall schon mal einfacher, da es nur Buchstaben hat die auch Laute sind. Dass man Groß- und Klein-Schreibung lernen muss, finde ich genauso wie Hiragana und Katakana zu lernen. Schwierig sind die Kanjis. Bei uns Europäer gibt es keine Vergleichbaren Zeichen.
Dennoch finde ich es sehr kühn zu behaupten eine Sprache wäre schwieriger als die andere. Theoretisch, wird jeder Mensch so geboren, dass er alle möglichen verschiedenen Sprachen lernen kann. Aber durch unsere Umgebung geht diese Fähigkeit sehr leicht verloren. Unser Gehirn passt sich an und selektiert was er für Fähigkeiten braucht. Das soll nicht heißen, dass diese Fähigkeiten komplett verloren gehen, aber die Nervenverbindungen verkümmern mit der Zeit. Es sei denn, man aktiviert sie neu oder erschafft neue, in dem man was neues lernt.
Untersuchung dazu haben gezeigt, dass es sogar möglich ist seine eigene Muttersprache zu verlernen zu Gunsten einer Fremdsprache. Ich kann dir berichten, dass es für mich, da ich Französin bin und schon 15 Jahren in Deutschland lebe, tatsächlich mal der Fall war (zum Glück gebe ich Französischunterricht). Man ist eben in der Sprache die man öfters benutzt fiter.
Und dennoch, ist man als Muttersprachler auch nicht immer der jenige der besser über die Sprache weiß... Denn Grammatik ist eine eigene Sache. Vokabular sowie Schrift sind Sachen die sich sehr schnell lernen lassen, in jeder Sprache. Aber wie eine Sprache Funktioniert, ist etwas ganz anderes. Manche sagen, man muss eine Sprache ganze 12 Jahren lang intensiv (also jeden Tag) lernen um sie auch wirklich beherrschen zu können. Am sonsten handelt es sich eher um eine "Beisprache". Wie Hyoubyou schon geschrieben hat, hängt es sehr vom Standpunkt ab, aber nicht nur. Auch die eigenen Fähigkeiten spielen dabei eine sehr wichtige Rolle. Der eine kann viele Sprachen, der andere ist besser in Sport, ein anderer wiederum besser in Mathe. So ist das halt.
06.04.10 12:41
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #19
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Wieso sollen denn nur 26 Buchstaben zählen? Wieso sind ä, ö, ü keine Buchstaben? ß ist für mich auch ein ganz normaler Buchstabe.

Also eigentlich hat das Deutsche 30 Buchstaben. Wenn man die vier obengenannten nicht als Buchstaben sieht, dann dürfte man w (=vv), u (=v), g (=c), j (=i) usw. auch nicht als Buchstaben sehen, da sie auch nur aus vorher schon vorhandenen Buchstaben abgeleitet wurden.

Und ich verstehe nicht, dass Japanisch drei Schriftsysteme haben soll. Katakana und Hiragana sind doch im Grunde das gleiche. Das ist doch nicht anders als Groß- und Kleinbuchstaben, außer dass die Verwendung etwas unterschiedlich ist.

Und Kanji sind doch nicht so schwierig. Vielleicht ist es im Zeitalter des Computers sogar hilfreicher, Kanji zu schreiben: Viele Leute machen doch im Deutschen ständig Rechtschreibfehler (Ich schließe mich davon nicht aus), auch wenn sie am Computer tippen. Wie soll das bei Chinesisch (oder begrenzt bei Japanisch) passieren?
Und da der Computer heutzutage das hauptsächlich benutzte Schreibmedium ist, sehe ich da auch kein Problem. Ich finde nicht, dass es schlimm ist, wenn man keine Kanji mehr schreiben kann. Mit der Hand zu schreiben oder mit dem Computer zu schreiben ist doch völlig egal. Wichtig ist nur das Endprodukt.

Und Kanji sind im Japanischen wirklich kein Problem (vielleicht war das früher anders, aber heute ist die Schrift doch ziemlich gut reformiert worden).

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
19.04.10 06:35
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Oberflächenunebenheit
Gast

 
Beitrag #20
RE: Schwerste Sprache und Analphabeten
Kanji empfinden die meisten deshalb als schwierig, weil sie den einzigen Inhalt im Japanologiestudium darstellen, den man wirklich über einen längeren Zeitraum lernen muss. Ansonsten ist es völlig anspruchslos.
Unnötiges Zitat entfernt. Zitate bitte auf das Notwendigste beschränken.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.10 12:18 von Shino.)
19.04.10 07:15
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Schwerste Sprache und Analphabeten
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