RE: Schulpflichtige Kinder auf Japanische oder Internationale Schule?
Ich lebe seit 20 Jahren in Japan und habe zwei Kinder im öffentlichen, japanischen Schulsystem. Ich finde die hier getroffenen Aussagen bezüglich der Qualität japanischer Schulen und Lehrmethoden unangebracht und teilweise veraltet und/oder falsch.
Ich kann nicht behaupten, dass meine Kinder "nur sturr auswendig lernen" oder "unnützes Zeug lernen, auskotzen und vergessen". Die Lehrer sind sehr bemüht (was ich von meinen damaligen deutschen Lehrern im öffentlichen Dienst nicht gerade behaupten kann) und den Kindern werden bereits im jungen Alter Dinge beigebracht, die in Europa kaum denkbar wären. Die ausserschulischen Aktivitäten sind auch erstklassig.
Ich kann natürlich nicht für alle Schüler in Japan und Deutschland sprechen, aber ich habe den Eindruck japanische Schüler sind besser erzogen, rauchen und drinken weniger, sind weniger gewaltbereit und aggressiv. Das ist selbstverständlich eine sehr subjektive Meinung, die jedoch nach jedem Deutschlandaufenthalt bestätigt wird.
Zu internationalen Schulen in Japan: Die meisten Normalsterblichen können sich das ohnehin nicht leisten (800-1200 Euro/ Monat pro Kind). Ausserdem schaffen es nur wenige Einrichtungen die Kinder auch international (Englisch auf Muttersprachniveau usw.) zu "erziehen", wenn nicht mindestens ein Elternteil zu Hause auf Englisch spricht.Die meisten Schüler dort sind ohnehin Japaner und ich kenne viele, die nach 5-6 Jahren zwar keine Angst mehr vor einem Ausländer haben, jedoch relativ schlecht Englisch sprechen. Für die 60.000-80.000 Euro Mehrkosten pro Kind, sind die Leistungen dürftig (man vergleiche nur wie wenig 2-3 Jahre Auslandsstudium kosten würde).
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