Jepp, Bikkuri, daß man Suzuki nicht einfach nur so für sich lesen sollte, halte ich für einen wichtigen Hinweis. Habe ich nämlich anfangs gemacht - und da das Ganze ja von Irmela Hijiya-Kirschnereit übersetzt worden ist und Suzuki ihr eine Super-Schleim-Rezension verpaßt hat, dachte ich damals, daß Frau H.-K. das Buch übersetzt hätte, weil sie es gut fände oder seine Ansichten teilte. (Im Buch selber steht ja auch kein Wort darüber, daß das nicht so ist.) Als ich dann ihren Aufsatz "Sprache und Nation" in "Das Ende der Exotik" gelesen habe, ist mir der sprichwörtliche Kiefer runtergeklappt. Da nimmt sie Suzukis Buch nach Strich und Faden auseinander - und zwar sachlich und nicht so polemisch wie Roy Miller (dessen "Japan's Modern Myth" habe ich auch verschlungen - weil spannend und locker-flockig lesbar -, aber Miller gibt sich darin auch Blößen: ähnlich wie Peter Dale schießt er mitunter weit übers Ziel hinaus und unterstellt den Nihonjinron-Autoren zum Teil Dinge, die sie gar nicht gesagt haben... SO ETWAS ist natürlich nicht förderlich, weil genaugenommen auch nichts anderes als das, was er kritisiert.) Aber man sollte nicht vergessen: "Das Ende der Exotik" und "Japan's Modern Myth" sind - wie Dales Buch - Vertreter der "Jetzt wird zurückgeschossen"-Phase in der Auseinandersetzung mit den Nihonjinron (ca. 80er Jahre); deswegen auch hier der Hinweis "Das ist Sturm-und-Drang-Literatur vom Feinsten!" (also einerseits wahnsinnig wichtig, andererseits nicht an allen Stellen so ganz seriös).
Aber nichtsdestoweniger ist der Hinweis wichtig, Suzukis Buch nicht als "die Wahrheit" hinzunehmen oder zu glauben, Frau H.-K. habe es übersetzt, weil sie seinen Inhalt als "wahr" propagieren wollte.
@chiisai hakuchoo
Zitat:chiisai hakuchoo, die in keiner Weise nationalistisch denkt, weder in Bezug auf Deutschland noch auf Japan, Australien, Frankreich, England...
Das wollte ich Dir auch beileibe nicht unterstellen. Gomen! (falls Du es so aufgefaßt hast).
Ich wollte nur darauf hinweisen, daß "Japanisch ist weit verbreitet / international wichtig / eine Weltsprache, weil es 125 Mio. Menschen gibt, die es sprechen" eine These ist, die von (mehr oder weniger) nationalistischen Japanern gern vertreten wird - aber einfach nicht greift, denn diese 125 Mio. Menschen leben (mehr oder weniger) alle in Japan.