@Atomu
Es gibt mehrere Mauerabschnitte. Der näheste ist 八达岭 (Badaling). Der ist frisch renoviert und sieht wie gestern gebaut aus; meiner Meinung nach zu neu. Für 20€ kann man auch ein Taxi nehmen, das ist angenehmer als die vollen, stinkenden Busse. Für ca. 50€ wartet der Taxifahrer auch und bringt dich wieder zurück. Ein Stück interessanter ist das schon 司马台 (Simatai). Ca. 4 Std. von Beijing weg, findet man als Nostalgie-Mensch alte Ruinen, die schon eher ein Gefühl von Altertum aufkommen lassen. Allerdings ist die Sache nicht ungefährlich. Die Wege sind unbefestigt, ohne Geländer; ein falscher Tritt und man fällt in den Tod (keine Übertreibung). Aber genau das ist das Schöne an China. Verunglückt man Westen, Japan etc. beim Besuch einer Sehenswürdigkeit oder einer Freizeitaktivität, fällt der Kopf des Betreibers, passiert hier was, so ist man selbst Schuld, weil man zu dumm war, auf sich aufzupassen.
Ansonsten gibt es hier nur wenig Sehenswürdigkeiten. Der Kaiserpalast (故宫)ist immer noch teilweise wegen Renovierungsarbeiten gesperrt, der Sommerpalast (颐和园) ist wie ein großer Park in Deutschland, der Himmelstempel(天坛) ist recht nett, aber das war's auch schon. Der Lama-Tempel (雍和宫) ist nur eine Art Symbol, um den Frieden mit den Tibetern (äh, Chinesen) zu propagieren, die Duftenden Berge (香山) ist (!) auch nur ein stinknormaler Berg, die kleinen Gassen (胡同) sind für Touristen aufbereitet und alles andere als "natur"belassen. Alles in allem, die wirklich interessanten kulturellen Hinterlassenschaften wurden während der Kulturrevolution ausgerottet.
Ach ja, noch was zur Mauer. Der Singular sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es jetzt oder zuvor jemals EINE durchgehende Mauer gegeben hat/ hatte. Es gibt immer nur Abschnitte!