RE: "Minna no nihongo": Japanisch lernen effektiv
Ich würde mir über wirres Vokabular nicht den Kopf zerbrechen. Das findest du in fast jedem Lehrbuch. Zumindest mal allen, die ich so kenne, mit Ausnahme von "Japanisch für Schüler". Japanisch im Sauseschritt 1, 2A, 2B, 3A und 3B....du lernst erst in Band 2B was Milch heißt (zumindest das japanisch-japanische Wort Gyuunyuu)...
Grundstudium Japanisch 1+2 ist da der absolute Abschuss. Nach Band 1 kannst du alle Japanischen Feiertage, kannst verstehen was der japanische Wirtschaftonkel von sich gibt und gibst zielsicher wieder was Sutra heißt. Allerdings weißt du nicht, was Milch bedeutet (weder 牛乳 noch ミルク). Garnicht zu reden von Silberstein, Grundkurs Japanisch etc. bzw. Wörtern wie Salz, Pfeffer....
Lern' um dein Leben, irgendwann brauchst du die Wörter eh. Und mit "ein bisschen" Japanisch kannst du leider noch nicht genug, um irgendwas in Japan zu verstehen (ich spreche aus Erfahrung *seufz* das kommt erst nach einem Crashkurs in japanischer Umgangssprache und häufigstem Vokabular, was in keinem Lehrbuch, das ich kenne gelehrt wird). Eine in vieler Hinsicht größte Schwierigkeit des Japanischen ist das Vokabular: Groß, verwirrend, ähnlich klingende Wörter en masse, viele Floskeln, Wörter mit sehr vielen Bedeutungen (was in anderen Sprachen auch nicht sehr viel anders ist, nur hier haben einzelne Wörter Bedeutungen, die ein westliches Wort im Normalfall nie hätte, wie "kami" z.B. Haar, Gott, Papier etc. "hashi" Kante, Stäbchen, Brücke, Leiter; in europäischen Sprachen untereinander ist da vieles ähnlich)
Wo ich dir Recht geben muss: Statt viele Kanji zusammenhangslos einzuführen sollten lieber alle Wörter mit Kanji und Furigana geschrieben eingeführt werden, wie in Grundstudium Japanisch. Wenn man die immer wieder im Zusammenhang liest, optimalerweise in verschiedenen Wörtern, dann lernt man die einfach und weiß noch dazu, wie man ein bestimmtes Wort schreibt. So habe ich die Meisten meiner Kanji schließlich lernen können (ein wenig Systemlernen gehört dazu, besonders wegen der Lesungsgleichheit bei Keisei-Kanji (Phonogramme), wo du erst ein Kanji sehr gut lernst und dann ein anderes mit dem gleichen phonetischen Teil mithilfe des ersten fest gelernten Kanji's leicht behalten kannst)).
Fast alle Lehrbücher fangen mit der -masu-Form an, was daran liegt, dass sie schlichtweg am einfachsten ist. Dennoch ist das eigentlich ein Fehler, wie ich finde, denn gerade weil sie so einfach ist, kann sie auch ganz leicht von der "Grundform" (die eigentlich kein ist) abgeleitet werden. Die größte Scheiße (sorry, ich kann es nicht anders sagen) baut dabei Japanisch im Sauseschritt 1: Erst führen sie die "-te"-Form ein, die daraufhin in den Übungen immer weider gefragt wird und dann viel später erst die Grundform, abgesehen davon, dass nicht erklärt wird, wie man sie bildet (das auch erst 15 Lektionen weiter). Trotzdem empfehlenswert, weil ganz ausführlich in den 5 Bänden eine ganze Menge Grammatik eingeführt wird. Kein anderes Lehrbuch, das ich kenne, übertrifft diesen Fortschritt (leider). Aber wirklich gut erklärt wird das nicht. Aber egal, das ist ja schon weit off topic.
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