Der gute Wille ist das A und O, und deswegen bin ich mit meinen diversen Spitznamen (abgesehen von Linda, aber das konnte ich noch rechtzeitig abwenden) auch ganz zufrieden, denn jeder hat seine Wurzel in dem Versuch, meinen Namen richtig auszusprechen, sprich: im guten Willen.
Aber mal ehrlich, in jedem von uns - zumindest in mir - steckt doch ein kleiner Klugscheißer, und wenn japanische Namen wie Mitsubishi oder Suzuki (damit kenne ich mich aus, denn letzteren fahre ich selbst) "eingedeutscht" werden, macht es doch Spaß, denjenigen zumindest in Gedanken zu korrigieren. Wenn sich aber jemand wirklich bemüht, einen Namen oder ein Wort richtig auszusprechen, obwohl er von der Sprache keinen Schimmer hat, dann bin ich davon ziemlich angenehm überrascht. Das habe ich übrigens auch schon bei Nachrichtensprechern erlebt, wenn auch eher selten.
Die Zungenfertigkeit lernt man in frühester Kindheit, das erzählte mir mal eine Bekannte, deren Kinder zweisprachig (deutsch/englisch) aufwachsen, und wer erst im Erwachsenenalter eine Sprache lernt, der wird seinen Akzent mit größter Wahrscheinlichkeit nie los. Deshalb mache ich mir immer Sorgen um einen Franzosen, wenn er versucht, das H auszusprechen, denn es klingt so, als würde er seine Stimmbänder mit einer ziemlich groben Feile bearbeiten.
Für alle, die Franzosen in ihrem Bekanntenkreis haben, gibt es übrigens einen schönen Satz: "Heiners Hund und Heiners Affe haben eine heisere Lache". Da heißt es dann meistens "Heiners hund Hund Heiners Haffe" oder so ähnlich.
P.S. Gomen nasai an alle Lindas unter euch. Ich habe nichts gegen den Namen, aber so haben mich meine Eltern nicht genannt und meine Spitznamen sollten wenigstens einen gewissen Bezug zu meinem richtigen Namen haben.