(26.08.08 13:45)Daifuku schrieb:...Und wenn man das den ganzen Tag und die halbe Nacht macht, ist der Erfolg programmiert. Aber das ist natürlich auch eine Mentalitätsfrage und demzufolge in Europa oder Amerika wohl nicht umzusetzen.
Denn man müsste sich ja von seinem "sonstigen" Leben völlig trennen, um das erreichen zu können. Und wer kann das schon? Das kann man scheinbar nur an einer sehr guten chinesischen Universität.
Genau. Siehe die Fragen, die ich in der Antwort zu deinem Post im Thread
Die AJATT-Methode erwähnt habe. Und das ist nicht nur eine Mentalitäts- oder Nationalitätsfrage. Ich kenne auch Deutsche, die genau dies getan haben und tun. Stell dir einen Familienvater mit 3 Kindern vor, der neben seiner Familie, Arbeit und langen Fahrtzeiten noch eine Weiterbildung über mehrere Jahre macht, um seine Verdienstmögliichkeiten zu erhöhen und seiner Familie später einmal ein Haus kaufen zu können. Das stresst die Familie, ihn, die Beziehung und nicht selten geht auch einiges kaputt dabei. Oder nimm z. B. Bodybuilder und andere Hobbies, deren Ausübung einen erheblichen Teil der Freizeit kosten und das Privatleben stark beeinflussen, da sie oft mit viel Verzicht auf Dinge verbunden sind, die vielleicht auch Spaß machen würden. Ich will das jetzt nicht werten, aber diese Menschen haben halt ein klares Ziel vor Augen und sind bereit, alles dafür zu tun.
(26.08.08 13:45)Daifuku schrieb:Der nach der "AJATT"-Methode lernende Mensch beschreibt es ja auf seiner Webseite recht treffend: - So how did I do it? Well, by spending 18-24 hours a day doing something, anything in Japanese (”all Japanese, all the time”). Was natürlich Käse ist. Denn man müsste sich ja von seinem "sonstigen" Leben völlig trennen, um das erreichen zu können. Und wer kann das schon? Das kann man scheinbar nur an einer sehr guten chinesischen Universität.
Ich kann den Käse darin nicht entdecken
. Du musst nur genau lesen: "...doing
something, anything in Japanese...". Ich versuche eigentlich auch, jede freie Minute, wenn möglich, mit dem Lernen von Kanji oder Vokabeln zu verbringen, nutze Wartezeiten, die an Bushaltestellen oder in Wartezimmern entstehen immer, um mit verschiedenen Hilfsmitteln (iPOD, Nintendo DS, kleine Bücher, Notebook) meine Zeit mit Lernen anstatt mit dem Lesen für mich sinnfreier, buntbebildeter Magazine zu verbringen. Ich könnte also den Satz genauso formulieren (was nicht heißen soll, dass ich auch nur ansatzweise so erfolgreich lernen würde, wie der Autor dieser Webseite
)
Dass das auch hier geht, beweisen asiatische Studenten an unseren Universitäten. Ich sehe keinen Grund, weshalb dies nicht auch europäische Studenten können sollen. Ich verweise wieder auf die Fragen vorhin. Auch hier möchte ich nicht werten, wenn jemand für sich die Fragen eben so beantwortet, dass er neben dem Studium oder dem Lernen auch ein Privatleben haben möchte, dann muss er mit dem Kompromiss eben leben. Er zieht dann andere Vorteile daraus, was völlig in Ordnung ist. Aber er sollte nicht darüber jammern, dass andere, die sich anders entschieden haben, ihm beruflich möglicherweise davonziehen. Im Übrigen bin ich sicher, dass es auch hier solche Studenten gibt.
Ich kann da leider nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich glaube, dass dies übrigens ein Punkt ist, worin sich Elite-Universitäten von anderen Universitäten unterscheiden. Dort herrscht einfach eine andere Atmosphäre vor und ein solcher Lerneifer könnte - neben Bekanntheitsgrad und Geldbeutel
- geradezu Voraussetzung sein, dort überhaupt studieren zu können. Und wenn alle Studenten mitziehen, dann ist es auch leichter, selbst bei der Stange zu bleiben, könnte ich mir vorstellen.