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Lernmethoden an der Qinghua-Universität
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Teskal


Beiträge: 826
Beitrag #31
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
OK, jetzt weiß ich zumindest warum das nicht geht.

Ok, ich habe ein Premium Zugang, so das ich die Texte von der Internetseite kopieren kann, wenn ich will.

Mal abgesehen davon kann ich dann auch Rikaichan nutzen um direkt eine Vokabelliste in eine Datei abzuspeichern.
03.12.08 14:35
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yohaole


Beiträge: 35
Beitrag #32
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Die Lernmethode dort ist echt der Hammer.

Nora können Sie mir bitte sagen welche Voraussetzungen man für die Uni haben,
wie man da hin kommt und wieviel einen der ganze Spaß kostet.

Denn das ist echt beeindruckend, grinswie die Chinesen da so gut japanisch sprechen...
die von ihren Videoaufnahmen.

Bedanke mich im voraus.
03.12.08 16:28
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Nora
Gründerin

Beiträge: 2.095
Beitrag #33
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Für ein richtiges Studium an der Qinghua-Universität braucht man, denke ich, den HSK Stufe 6 (das ist so etwas wie der JLPT für Chinesisch). Zu Studiengebühren kann ich mich nicht richtig äußern, ich denke, man könnte eventuell mit 2000 Euro für ein Jahr rechnen, aber wie gesagt, ich weiß es gar nicht. Dazu kommen dann Wohnungs- und Lebenserhaltungskosten je nach Gewohnheit und Einstellung. Herr Oikawa, an dessen Kursen ich teilgenommen habe, hat mich einfach teilnehmen lassen, obwohl ich nicht mal an der Qinghua-Universität eingeschrieben war (ich war an der Beida). Wenn man dort komplett Japanologie studieren möchte, ist das aber etwas komplizierter.
03.12.08 17:04
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yohaole


Beiträge: 35
Beitrag #34
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Danke Nora für die schnelle Antwort,hat mir echt geholfen.

Nein, ich möcht dort nicht Japanologie Studieren,
ich möcht dort nur den japanisch Kurs machen,wenns denn möglich ist.
Haben Sie eine Ahnung, ob nur den japanisch Kurs machen kann?
(tut mir wirklich leid, dass ich Sie mit solchen Fragen Bombadiere * sich tief verbeug*)

Da es mich wirklich interessiert.

Bedanke mich im voraus.
04.12.08 21:23
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Nora
Gründerin

Beiträge: 2.095
Beitrag #35
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Wenn man sowieso in Peking bist, kannst man vielleicht an einigen Kursen teilnehmen, aber wenn man alle Japanischkurse dort belegen möchte, ist das ja wie ein richtiges Studium. Können Sie denn schon Japanisch? Wenn nicht, wird es sicher sehr schwierig, da rein zu kommen, wenn man nur einen Teil der Kurse belegt. Die Studenten sind wirklich sehr schnell und wenn man etwas verpaßt, liegt man schnell weit zurück. Wenn Sie Japanisch oder Chinesisch können, können Sie Herrn Oikawa eine E-Mail schreiben und ihn nach seinem Rat fragen, denn genauer kann ich es leider auch nicht sagen.
04.12.08 21:54
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fuyutenshi


Beiträge: 887
Beitrag #36
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Ich denke man sollte beide Dinge mit vorsicht geniessen:
1) Man lernt eine Sprache nur richtig wenn man in dem Land lebt.
Wie viele Auslaender leben seit mehr als 10 Jahre in Deutschland und sprechen miserabel?
Das kann es also nicht grundsaetzlich sein.
2) Auswendiglernen. Na super. Kleine gelbe Sprachroboter die aus ihren grauen Zellen auswendig gelernte Texte abrufen!
Ich glaube nicht dass es sehr effizient ist Texte aus dem Lehrbuch zu rezitieren.
Das ist bei Routine-Dialogen anders. Da halte ich es fuer sinnvoll.

Ich glaube 2 Punkte sind an der Qinghua-Universitaet erwaehnenswert:
1) Es wird auf die Aussprache geachtet. Ich glaube hier liegt bei deutschen Studenten oft der Hase im Pfeffer. Man bildet sich ein Japanisch sprechen zu koennen. Aber eigentlich kann man vielleicht nur Saetze bilden und bildet sich ein es korrekt aussprechen so koennen. Wie oft musste ich schon Saetze 2x sagen bevor sie verstanden wurden... traurig

2) Sie Lernen! Irgendwer sagte mal: Egal wie man lernt, Hauptsache man lernt !
Wenn man sich taeglich 10 Stunden mit der Sprache beschaeftigt und - vor allem - spricht, dann bleibt auch etwas haengen.

Ich frage mich nur wie lange der Effekt anhaelt sobald man die Uni verlassen hat.
Auswendig gelernte Gedichte und Physik-Formeln verblassen schneller als man denkt. Wenn man sie nicht benutzt.

Ich bin nach wie vor der Meinung dass nur ein permanenter Gebrauch der Sprache ein Garant ist eine Sprache zu lernen, zu festigen und in Blut gehen zu lassen.
Ebenso ist ein Live-Kontakt mit der entsprechenden Gesellschaft unerlaesslich um all die Dinge zu lernen die nicht im Textbuch stehen und die unbedingt auch ein Bestandteil einer lebendigen Sprache ist.

今や太陽はその光を覆い隠し、
世界は心地好い夜に身を委ねる。
柔らかな寝床へ、私も身を横たえる。
だが、私の魂はどこに、どこに休ませたら良いのか?
09.12.08 18:45
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Shino
Ex-Moderator

Beiträge: 2.329
Beitrag #37
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
(09.12.08 18:45)fuyutenshi schrieb:...Na super. Kleine gelbe Sprachroboter die aus ihren grauen Zellen auswendig gelernte Texte abrufen!...
Mal wieder krass formuliert... zunge

Niemand wird bestreiten, dass einmal gelernte, aber vernachlässigte Fähigkeiten - egal ob stupide auswendig gelernt, oder anders erarbeitet - nach einiger Zeit mehr oder weniger schnell verblassen. Das geht nahezu jedem so.

Bestimmte Dinge lernt man tatsächlich nur im jeweiligen Land im Umgang mit den jeweiligen Landsleuten. Aber man kann vorher gute Voraussetzungen schaffen, die einem helfen, insgesamt besser klar zu kommen. Eine gute Aussprache, ein hohes Vokabularwissen, Kenntnisse in grundlegender und ggf. auch erweiterter Grammatik sowie keine Scheu davor, den Mund aufzumachen sind dabei sicher sehr hilfreich. Außerdem vermute ich mal, dass das Sprach-Studium dort ganz sicher nicht ausschließlich aus dem Auswendiglernen von Texten besteht, sondern durch diverse andere Aktivitäten, wie Aufsätze schreiben, Vorträge halten, Landeskunde etc. ergänzt wird.

Aber ich denke, dass die chinesischen Studenten sich das nicht nur so zum Spaß antun. Sie werden das Gelernte wahrscheinlich irgendwo anwenden müssen oder wollen.

Und hier wird es dann interessant:
Sagen wir, ein Deutsch-Student fängt dann an in Deutschland zu arbeiten - wie wird er klar kommen? Wenn ich Nora richtig verstanden habe, war sie ja beeindruckt von den sprachlichen Fähigkeiten der Studenten dort, sonst hätte sie es wohl kaum so positiv erwähnt. Weshalb sollte sich das also plötzlich ändern? Und wenn zu den eh schon vorhandenen Fähigkeiten durch Gebrauch und Umgang neue hinzukommen, können sich diese doch nur verbessern, oder?

Allerdings, was das Sprechen angeht, so lerne ich auch lieber Dialoge, als irgendwelche Lehrbücher auswendig. Und wie Fuyutenshi schon sagt: Sprachpraxis kann man nicht hoch genug einschätzen.

Ich kann mich noch an meinen Spanisch-Unterricht in der Schule erinnern - die Lehrerin damals war Südamerikanerin und hat vom ersten Moment an im Unterricht so oft wie möglich Spanisch gesprochen - später fast ausschließlich. Sie hatte es zugelassen, dass sich Diskussionen abseits vom Lehrbuch entwickelten - so lange sie auf Spanisch geführt wurden. Fragen, Anmerkungen etc. mussten wir auf Spanisch stellen und wurden meistens auf Spanisch beantwortet - nur hin und wieder, wenn es nicht anders möglich war, erklärte sie etwas auf Deutsch. Ich hatte in diesem Unterricht in kürzester Zeit mehr gelernt, als in den ganzen Jahren Standard-Lehrbuch-Englisch-Unterricht zuvor.

人生に迷うときもあるけど笑っていれば大丈夫
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.08 20:21 von Shino.)
09.12.08 20:04
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Teskal


Beiträge: 826
Beitrag #38
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Ich denke das dieses Auswendiglernen eine Form von Vokabeln lernen ist. In diesen Fall sogar richtiger Aussprache. Ebenfalls ein wenig für Grammatik. Und wahrscheinlich keine so schlechte.

Dieses Wissen selber ist letztendlich auch nur passiv abrufbar. Aber für jemanden der nicht in Japan lebt und schlecht dort hinkommt, ist das immer noch bessere als gar nichts.

Ich wäre schon glücklich, wenn ich Animes oder andere Japanische Sendungen mitverfolgen kann. Wenn ich verstehe was jemand auf Japanisch sagt. Vielleicht sogar irgendwann Manga's lesen zu können.
10.12.08 15:48
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Shiroi


Beiträge: 17
Beitrag #39
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Auswendiglernmethode so ihre Vorteile hat. Mir fällt dazu zum Beispiel mein 聴解-Kurs (Hörübungen) an der Uni in Osaka ein...

Als ich damals mein Austauschjahr in Japan gemacht habe, hatten wir da so einen Hörübungskurs, der's echt in sich hatte. Der Kurs war 上級 Level (Oberstufe) und dementsprechend saßen da auch zu 98% Asiaten drin - aber der Lehrer hat da den Vogel abgeschossen! Und zwar haben wir jede Stunde einen Bericht aus Fernsehen oder Radio gehört. Der erste Durchlauf war zuhören - dann haben wir Blätter mit dem Text zum Mitlesen und gleichzeitig Mitsprechen bekommen - und beim dritten mal sollten wir das Blatt umdrehen und frei (!) alles Gesagte simultan nachsprechen, was der Nachrichtensprecher da so erzählte.

Zumindest für mich - die immer nur den ersten Teil vom Satz und dann das Ende gerafft hat - war's eine richtige Mission Impossible, bei der ich regelmäßig verzweifelt bin, weil ich nicht verstanden hab, wie Leute es schaffen, so was bei dreimaligem Hören mitzureden (zumal ich mir nicht mal sicher bin, ob ich sowas überhaupt einwandfrei auf Deutsch könnte). Am Ende des Semesters gab's dann auch noch einen Test, bei dem irgendein Ausschnitt von den im Semester behandelten Texten drankam, die man dann halt vorher alle noch mal üben konnte.

Das Erstaunliche an dem ganzen war wirklich, dass es im Laufe des Semesters einfacher wurde, die Texte nachzusprechen und spätestens nach Üben der Texte für die Prüfung ging eigentlich alles relativ glatt. Der Trick bei dem Ganzen war - wie auch schon vorher in den anderen Beiträgen angesprochen - dass man durch das ständige Üben und laute Aussprechen der Texte gewisse Routinen internalisiert (z.B. haben Nachrichtentexte ja immer einen gewissen Aufbau wie Begrüßung, Vorstellung des Themas, Überleitung etc.). Also lernt man hier nicht nur 1) die nötigen Formulierungen für gewisse Ausdrücke, sondern auch 2) die Betonung (also wann eine Pause zu machen ist, oder wie die Satzmelodie klingen soll etc.). Auch wenn's jetzt schon ein bisschen her ist, bleiben manche Dinge einfach im Gedächtnis und man bekommt durch das ganze Vortragen automatisch ein gewisses Sprachgefühl. Demnach kann ich die Methode mit dem Auswendiglernen eigentlich auch nur empfehlen - einziger Nachteil ist halt, dass es sehr zeitintensiv ist und man leicht nachlässig wird, wenn man mal wieder viel mit anderen Dingen um die Ohren hat.

(Dass Asiaten aber den meisten Europäern im Japanischlernen überlegen sind, hängt meiner Meinung nach wirklich an der eisernen (und manchmal auch ZU eisernen) Disziplin... Wenn Chinesen bei uns an der Uni ein Referat halten sollten, dann haben die da keinen Vortrag gehalten, sondern ein ganzes Lehrbuch rezitiert T_T Sie waren Meister in der Höflichkeitssprache -- und von den Kanji brauchen wir ja nicht mal anfangen...

Oder eine Koreanische Freundin von mir: Als ich sie das erste Mal getroffen habe, hab ich gedacht, sie wäre regulär als ausländischer Student an der Uni eingeschrieben -- und dann erzählt sie mir, dass sie seit 8 Monaten Japanisch lernte... *vernichtend* (Ok, hinterher haben wir noch öfter über die Verwandtschaft von Japanisch und Koreanisch geredet und dass die Grammatik zu großen Teilen gleich ist... aber trotzdem...) Da hinken wir Europäer einfach nach.
06.01.09 21:12
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The Wicket Witch of the West


Beiträge: 119
Beitrag #40
RE: Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Ich kenne den Lerneifer von Indern.
Ich bin jetzt auch kein sonderlicher Experte, was die Lernfähigkeit einzelner Länder angeht. Aus meinen Beobachtungen kann ich aber einige Dinge vermuten, die viele Asiaten von Europäern unterscheidet:

1. Ziel
Sie haben sehr oft ein konkretes Ziel, nämlich aufzusteigen. Die Eltern sind meist nicht gerade arm, aber sie und die Kinder haben oft den unbedingten Willen, mehr aus dem Leben zu machen, z.B. auch im Ausland (USA) zu arbeiten und gehen konsequent den Weg. Bei deutschen Studenten habe ich das so nicht gesehen, wenn das Studium ein bisschen hart wurde, wurde eben das Fach gewechselt. Auch das unbedingte Wollen für einen gesellschaftlichen Aufstieg, das Energien freisetzen kann, ist nicht da. Es geht den meisten ja schon recht gut.

2. Lerneifer
Wenn sie 12 Stunden am Tag lernen können, überlegen sie nicht, auf welche Fete sie gehen können oder gehen in den Park oder ins Eiscafé wenn es schön ist, sie lernen.

3. Hinterfragen
Viele Asiaten haben nicht diese westliche Kritik-Kultur. Bis hier ausdiskutiert wird, welches Buch zum Lernen besser geeignet ist, hat ein Inder oder ein Chinese das Buch schon halb durchgearbeitet. Es wird eben nicht so hartnäckig hinterfragt. Der Professor sagt "so!" und man stellt sich nicht die Frage "ist die Methode / das Buch ok?" sondern "wie kann ich das am besten schaffen".

Ich habe selbst schon Kurse gehabt, die Stoff auswendig gelernt haben (auch Japanisch).
Wir sind es nicht (mehr) gewohnt. Unsere Eltern und Großeltern habe noch lange Gedichte auswendig gelernt, bis die modernen Pädagogen das "Diskutieren" über alles und jedes erfunden haben und die alten Lernmethoden als "antik" in den Schrank gestellt wurden.

Das ist meine Beobachtung und Schlussfolgerung daraus.
07.01.09 01:00
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Lernmethoden an der Qinghua-Universität
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