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Lebensgewohnheiten
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #31
RE: Lebensgewohnheiten
Zitat:Pran­ke, die

Wortart: Substantiv, feminin
Häufigkeit:
Nach obenRechtschreibung

Worttrennung:
Pran|ke

Nach obenBedeutungen

Pfote großer Raubtiere; Tatze
(salopp) große, grobe Hand
(Jägersprache) unterer Teil des Laufs beim Wild

Nach obenSynonyme zu Pranke

Pfote, Pratze, Tatze; (Jägersprache) Klaue
Hand; (umgangssprachlich) Patsche; (salopp) Pfote, Pratze; (salopp, oft abwertend) Klaue, Tatze; (umgangssprachlich scherzhaft oder umgangssprachlich abwertend) Flosse

Mit 'Spratze' meinst du jetzt wohl einen 'Spritzer'. Ich denke ich versteh schon.

Das wollte ich noch kurz sagen. Also: Weitermachen! zwinker

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
03.01.15 22:20
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torquato


Beiträge: 2.823
Beitrag #32
RE: Lebensgewohnheiten
Mein gedruckter 'Großer Wahrig' kennt

Pratze: (süddt. / österr.) 1. Tatze, Pfote 2. <scherzh.> große, starke Hand

also genau das, was sonst eine Pranke ist.

Spratzen kennt er tatsächlich als einen 'normalen' mir bisher fremden Fachbegriff.

spratzen (verb) Metall spratzt <Met.> verspritzen beim Erkalten durch den plötzlichen Ausbruch gelöster Gase Metalltröpfchen, wobei die zurückbleibende Masse porös wird.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.15 22:53 von torquato.)
03.01.15 22:52
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #33
RE: Lebensgewohnheiten
Ach dann ist das sozusagen 'Fachjargon'. Danke fürs forschen.

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
03.01.15 23:21
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #34
RE: Lebensgewohnheiten
(03.01.15 17:50)Hachiko schrieb:  Nun dem genug, wollen wir das Thema jetzt erweitern mit der Frage: Warum gehen (watscheln) Japaner, besonders Frauen, stets mit den
Zehen nach innen gerichtet. Liegt das an der alten Geta-Tradition oder ist dies anatomisch erklärbar.
Man sagt uchimata versus sotomata. Sotomata ist aber nicht verpönt, kann man (als Mann oder westlich gekleidete, eilige Frau) schon machen. Bei einer Dame im Kimono kommt Uchimata besser. Watscheln ist eigentlich nicht das richtige Wort, sondern schnüren, ein Fuß wird vor den anderen gesetzt. Im Schnee macht man nur eine einzige Spur.
Japanerinnen haben vielfach sehr schöne, gesunde Füße, aber bei Männern ist das oft recht ungepflegt; wenns nicht mehr geht, wachsen die Nägel aus; professionelle Fußpflegepraxen sind selten in J, irgendwann verlierst du ja den Zugang, man schmeißt dir Betablocker rein und du kriegst Rhagaden. Ich frage mich, wie geht man damit um, und die Antwort ist: nicht. Orthopädische Scharlatane Physiotherapeuten hingegen gibt es in reicher Vielfalt, ich war da, und die meisten waren Volltrottel, J oder D ist nicht anderst.
03.01.15 23:59
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #35
RE: Lebensgewohnheiten
(03.01.15 23:59)Yano schrieb:  Japanerinnen haben vielfach sehr schöne, gesunde Füße, aber bei Männern ist das oft recht ungepflegt; wenns nicht mehr geht, wachsen die Nägel aus; professionelle Fußpflegepraxen sind selten in J, irgendwann verlierst du ja den Zugang, man schmeißt dir Betablocker rein und du kriegst Rhagaden. Ich frage mich, wie geht man damit um, und die Antwort ist: nicht. Orthopädische Scharlatane Physiotherapeuten hingegen gibt es in reicher Vielfalt, ich war da, und die meisten waren Volltrottel, J oder D ist nicht anderst.

Sapperlot, Betablocker gegen Rhagaden, das ist mir neu, oder ist das die japanische Art der Bekämpfung von männlichem Fußpilz.kratz
04.01.15 00:27
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #36
RE: Lebensgewohnheiten
(04.01.15 00:27)Hachiko schrieb:  Sapperlot, Betablocker gegen Rhagaden, das ist mir neu, oder ist das die japanische Art der Bekämpfung von männlichem Fußpilz.kratz
Andersrum: Rhagaden gehören (meiner Vermutung nach) zu den Nebenwirkungen der Behandlung mit Betablockern, oder vielleicht soll man sagen, zu den Nebenwirkungen des niedergerungenen Blutdrucks.
Viele Ausländer fürchten, in J Fußpilz oder Dornwarzen zu bekommen. Aber man kann ja eigene Schlappen dabeihaben, ist eine partielle Lösung.
Und das blühende Leben in den Tatamis, hör mich doch uff. OK, wenn man nicht heizt, geht das im Winter zurück. Aber irgendwann fängt es an (manchmal schon im Februar), nicht mehr kalt zu werden, da kannste dir leicht was einfangen.
Und wenn du eine Klimaanlage hast, glaub ja nicht, das ist hygienisch, auch viele Japaner vertragen Klimaanlagen nicht gut. Ich durfte damals gar keine haben, hat der Vermieter nicht erlaubt, aber bei 40 Grad kommt man schon auf so Gedanken.
Frau Bird, nachmalige Frau Bishop hat das, also die Wohnungshygiene in J im 19. Jhd geschildert, ich habe darauf im Forum schon mal hingewiesen.
Jedenfalls würde ich keinen Teppichboden mehr wollen und auch keinen stinkigen Staubsauger. Tatami geht auch nicht, wie will man in D alle drei Jahre 150 jo an Tatami erneuern, kann sich niemand leisten, und für die Türen trägt Tatami zu sehr auf und paßt auch von der flächigen Bemaßung nicht, aber das wäre ein lösbares Problem, weil man kann auch Einzelanfertigungen machen lassen, womöglich aber nicht mehr so - aus Altersgründen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.01.15 04:22 von Yano.)
04.01.15 00:51
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #37
RE: Lebensgewohnheiten
Mit Verlaub, aber da muss ich deiner These energisch widersprechen, Rhagaden sind keine lästige Nebenerscheinung einer Einnahme von Betablockern, da sollte man die Dermatologie strikt von der Inneren Medizn trennen. Sag ja nicht, das hätte dir irgendein selbsternanntes Genie von einem
Physiotherapeuten erzählen wollen, wundern täts mich allerdings nicht.
Und weil wir schon beim Thema sind, wars jetzt eine Zecke, oder wars keine, du weisst schon was ich meine.
04.01.15 10:21
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #38
RE: Lebensgewohnheiten
Das habe ich mir selbst ausgedacht, ist so eine cum-hoc-ergo-propter-hoc-Geschichte. Ich dachte, der Blutdruck ist verantwortlich auch für die Durchblutung der peripheren Kapillaren, und wenn er schwächer wird, wird diese entsprechend schwächer.
Beim Bubi berichtet das Labor, es ist kein Zeck gewesen. Jetzt nennt kein Arzt mehr eine Vermutung, was das ist. Das einzige, was bekannt ist, Antibiose lindert deutlich. Aber man kann nicht über die Jahrzehnte hinweg solche Tabletten fressen, weil nach dem Absetzen kommt es nach einiger Zeit zurück. Meine jetzige Vermutung ist eine ungünstige Formation der Nasenscheidewand und der Stirn- und Nebenhöhlen (von mir geerbt), aber selbst wenn sich das als zutreffend erweisen sollte, ist man keinen Schritt weiter. Die Behandlung mit Hammer und Meißel habe ich zeitlebens gescheut und will ich ihm nicht zumuten, solange er selber noch nicht genug urteilsfähig ist.

Zurück zum Thema (es ist mir noch was eingefallen):
Zu meiner Jugendzeit mahnten in D in den öffentlich Straßen in der Umgebung des Krankenhauses Verkehrsschilder dazu, nicht zu lärmen. Zur gleichen Zeit gab es in J auf dem Hof des Krankenhauses Hosokawa in Takuma einen großen Ofen für die Müllverbrennung, und es gab damals schon reichlich Plastikmüll, meiner Seel.
Das ist Symptom eines kulturellen Unterschieds, wo mir schon früh und dann immer wieder in J aufgefallen ist. Dem Krankenhaus in D wurde eine über seine eigene Immobilie hinausgreifende Einflußsphäre zugebilligt, während das Krankenhaus in J schon dann kein Krankenhaus mehr war, wenn man sich außerhalb seiner Mauern auf dessen eigenem Hof befand.
Das Verhältnis zwischen Innen und Außen wird in beiden Ländern auf eine schwer zu verstehende Art unterschiedlich gehandhabt. Der Japaner sagt, wenn ich auf dem Feld C3 auf dem Schachbrett stehe, dann stehe ich nicht auf C2. Als Deutscher würde man eher sagen, wenn ich auf C3 stehe, dann stehe ich auf dem Schachbrett. Ich wüßte auch drastischere Beispiele.
Es gibt aber Widersprüchlichkeiten. Da kann z.B. jeder Passant meinen Stromzähler ablesen, weil der außen an die Hütte geschraubt ist. "Na, Herr Yano, haben wir mal wieder an einem Tag drei Kilowattstunden verbraucht? Ist wohl schon Heizdecke, gell, aber jetzt ist doch noch nicht so kalt."
In Karuizawa hatten wir keinen Gartenzaun und waren nicht sehr oft da. Warum hatten wir keinen Gartenzaun? Irgendwelche Rowdys sind eingedrungen und haben den Garten-Wasserhahn aufgedreht. Kein Nachbar hat sich darum gekümmert, da läuft Tag und Nacht das Wasser, geht mich nichts an. Ich wage mal die Vermutung, John Lennon wenn da vorbeigeradelt wäre (der hat in Karuizawa gewohnt und war viel mit dem Fahrrad unterwegs), der wäre vielleicht abgestiegen, die kleine Anhöhe hinaufgegangen, um den Wasserhahn zuzudrehen. Aber es war Minami-Karuizawa, gleich bevor es den Usui-Toge runtergeht, hinter dem Golfplatz.
Das waren dann letztlich was über 200 Man fürs Wasserwerk. Mei Liaba da glang i glei.
:
Und Usui-Toge, da war ja Schneekettenpflicht, nicht ohne Grund. Ich hatte aber für meinen Lkw keine Ketten und habe mich die Nebenstrecke runtergeschlichen. Auf Glatteis. Niemand, der einigermaßen bei Trost ist, macht sowas. Der Laster war auf den Steilstrecken nicht mehr richtig zu bremsen, ich hätte nicht stehenbleiben können, aber ich war ja in der Nacht der einzige Doofi auf dieser Straße (Fußgänger gibts da nicht, die fallen ja auf Schnauze) und konnte irgendwie durch die Kehren schlittern, talwärts wird es ja wärmer, dann gehts wieder.
Ich habe überhaupt immer wieder beobachtet, Japaner können nicht so gut autofahren, besonders nicht auf Schnee und Eis - wie da immer wieder mal jemand umschmeißt. Einmal hat einer lobend angemerkt, daß ich auf gerader Strecke ruhig geradeaus fahren kann. Ich dachte, was soll das?, aber dann habe ich meinen Schwiegervater kennengelernt, der hat auch nach Jahrzehnten nicht gelernt, wie man ruhig und vorausschauend lenkt, und er traut sich schon seit Jahrzehnten nicht mehr zwischen die Reisfelder, weil er kein gutes Augenmaß hat, und wenn du da runterkippst ist es blöde. Meine Schwiegermutter bekommt übrigens regelmäßig eine amtliche Belobigung für deliktloses und unfallfreies Autofahren. Ihre lebenslange Fahrleistung außerhalb der (eingefriedeten) Fahrschule würde ich grob als null einschätzen, null Zentimeter.
:
Mehrmals war ich im Winter in Gorakukan, das ist der weltberühmte Onsen, wo auch die Affen baden. Da ist ein bißchen unten ein großer Parkplatz, eigentlich sind die beiden Straßen rauf gesperrt, aber am lustigsten und sehr romantisch ist es dort im tiefsten Winter, und das Ryokan hat auch auf, wenn die Straßen gesperrt sind. Ist mir doch wurscht, ich fahr mit meinen Sommerreifen da rauf, ging ja auch, so steil ist es da nicht, aber ich fuhr an ein paar umgekippten Autos vorbei. War niemand verletzt, hab ich gefragt, bin dann weiter rauf ins Hotel und das Telefon funktionierte. Ich hab vorher gesagt, komm, drei, vier Leute kann ich bis rauf mitnehmen, aber die hatten die Schnauze voll von der Bergstrecke.
:
Mein größter Sohn hat den Führerschein in D gemacht, ist aber eigentlich Japaner. Danach hat er bis zum ersten Unfall eine Fahrstrecke von schätzungsweise 8 gebraucht - also 8 Meter. Meine große Tochter hat einen sehr teuren Blechschaden verursacht, immerhin aber erst 20 km nach Erteilung des Führerscheins. Beide fahren nicht mehr.
Es ist nicht so, daß die anderen aggressiv fahren würden (wie etwa in der Türkei), sondern es mangelt an Fahrzeugbeherrschung. Ich glaube nicht, daß das in D groß anders ist als in J. Selten aber doch manchmal bin ich in J an einen Taxi- oder Busfahrer geraten, der fuhr wie ein junger Gott, sei es extreme Bergstrecke oder das ganze Gewusel in Osaka Stadtmitte.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.01.15 04:28 von Yano.)
04.01.15 15:26
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #39
RE: Lebensgewohnheiten
(03.01.15 14:59)Yano schrieb:  Daß sich die Druckspüler (in D habe ich, wenn ich drüber nachdenke, seit etwa 1970 keinen mehr gesehen) in J so lange gehalten haben, mag dabei eine Rolle spielen. Diese Dinger verbrauchen viel Wasser und machen viel Krach, reißen aber alles weg. Das ist auch gut für eine andere japanische Lebensgewohnheit:

Gibts im Bestand schon noch, besonders in Altbauten aus den 1950ern und 60ern, bevor Geberit 1964 den ersten UP-Spülkasten auf den Markt brachte. Dessen Existenz sich in Japan bis heute noch nicht wirklich herumgesprochen hat (Aufputzdruckspüler in neugebauten öffentlichen Sanitäranlagen!), da gibt's zwar in den Hotel-Nasszellen die 15-Liter-Spülkästen, aber bei Toto oder Lixil wirst sowas im Schauraum lange suchen. Stattdessen gibt's ein WC mit Aufsetzspülkasten für einen Preis, da kann ich mir hier eine V+B-Designschüssel mit ceramicplus-Beschichtung kaufen.
Die japanischen Urinale finde ich in ihrer Bauform auch sehr interessant, da steht man direkt davor und spritzt sich trotzdem die Hosenbeine voll. Dafür sind dann aber wohl die Anschlüsse immer gleich und man kann sich nicht verinstallieren kratz
04.01.15 18:04
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Kasu


Beiträge: 379
Beitrag #40
RE: Lebensgewohnheiten
(03.01.15 14:59)Yano schrieb:  Man unterscheidet ja zwischen Faltern und Knüllern - in der westlichen Welt. In J ist der Wickler sehr verbreitet. Der hat einen extrem hohen Papierverbrauch.
Liegt das nicht auch einfach daran, dass das Toilettenpapier höchstens 2-lagig ist? Ich "wickle" in Japan tatsächlich mein Klopapier auch - in Deutschland würde ich das nie tun, da habe ich aber auch 3- oder 4-lagiges Papier. In Japan habe ich inzwischen nach ewigem Suchen eine einzige Marke 3-lagiges Papier entdeckt, das sich aber trotzdem viel dünner und weniger robust anfühlt als welches aus Deutschland.
(03.01.15 18:37)adv schrieb:  Zumindestens was öffentliche Toiletten betrifft ist Deutschland gegenüber
Japan absolutes Entwicklungsland.
Erstens gibt es in den Städten überall welche, zweitens kosten sie nichts
und drittes sind sie wesentlich sauberer als Deutschland.
Die Sauberkeit aber auch nur, wenn du die Sauberkeit dessen betrachtest, was du mit deiner Haut berühren musst. Dann sind Hockklos mit gefühlten 20 Fußabdrücken auf der weißen Keramik natürlich sauber zwinker Mich stört das prinzipiell auch nicht (weil ich es ja eben nicht anfassen muss), aber ein wenig befremdlich finde ich es trotzdem jedes Mal. Und ich sehe das wirklich oft.

Die fehlende Seife (wenn Toilette und Badewanne in separaten Räumen sind) stört mich auch. Allerdings habe ich auch tatsächlich noch nie ein Klo gesehen, wo wirklich Platz gewesen wäre, Seife ordentlich hinzustellen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.01.15 06:21 von Kasu.)
05.01.15 06:20
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Lebensgewohnheiten
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