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Lebensgewohnheiten
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Hachiko
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Beitrag #121
RE: Lebensgewohnheiten
Ja das kann sein und zwar wenn sich Schimmelpilze, verschimmelter Reis, gebildet haben, deren Gift Magenkrebs begünstigt.
02.02.15 16:39
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Yano2
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Beitrag #122
RE: Lebensgewohnheiten
(02.02.15 16:39)Hachiko schrieb:  Ja das kann sein und zwar wenn sich Schimmelpilze, verschimmelter Reis, gebildet haben, deren Gift Magenkrebs begünstigt.
Reis läuft ja relativ schnell durch in einem japanischen Haushalt. Und im Lager bleibt er auch nicht ewig liegen - die Reismüller wissen schon wie man damit umgeht.
Aber von Mochi (das sind Blöcke aus hartgetrocknetem Klebereis) sagt man i.d.T. wenn die total verschimmelt sind, dann kann man sie sehr wohl noch essen. Ich selber halte Omochi auch in schimmelfreier Frische nicht für eßbar, das ist Leim, wird auch tatsächlich im Holzbau als Leim verwendet. OK, du kannst auch das weiße vom Ei oder Bier verwenden, um z.B. Papiertüten zuzukleben. Aber Mochi ist m.E. kein Lebensmittel, aber manche mögen es. Zu Neujahr muß man, so man in J ist. Um das ekle Zeug - wenigstens ein bißchen davon - am Neujahrsmorgen herunterzuwürgen, darf man einen Schnaps dazu nehmen, so Art wie Danziger Goldwasser. Ab und zu erstickt auch jemand an diesem zähen Klebstoff, man sollte sich das besser ab einem gewissen Alter abgewöhnen. Bei uns im Haus wird oft Omochi gekocht, wir kriegen ständig Nachschub aus J; ich achte sehr darauf, daß das Kochwasser davon nicht in die Kanalisation geht, sondern lasse es abkühlen und schütte es dann im Garten aus, dann wird der Topf mit Küchenpapier ausgewischt, das in die Müllverbrennung geht. Ich habe meine Erfahrung damit, was Reiskleber in Abwasserrohren anrichten kann.
02.02.15 18:29
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #123
RE: Lebensgewohnheiten
Das Menschen tatsächlich daran ersticken, war mir bekannt. Dass das aber auch Rohre verklebt... nicht...

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
02.02.15 18:39
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Yano2
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Beitrag #124
RE: Lebensgewohnheiten
(02.02.15 18:39)Nia schrieb:  Dass das aber auch Rohre verklebt... nicht...
Oh ja, wo es in D japanische Haushalte gibt, wissen das die einheimischen Klempner ganz genau, und bei ihnen sind japanische Haushalte nicht sehr beliebt, weil denen schwer zu vermitteln ist, daß sie Premiumpreise zahlen müssen.
Reisschlempe im Verein mit Kalkwasser "verkleben" das Abflußrohr nicht nur, ich würde sagen, sie zementieren es zu. Das Zeug wird steinhart. Man kann zwar ein bißchen fräsen, aber oft geht nach wenigen Tagen die Verstopfung wieder los. Ich sagte bereits, daß ich Mühe darauf verwende, keinen Reis und vor allem kein Mochi-Reiswasser in den Abfluß der Küchenspüle gelangen zu lassen. Aber wenn man zu sorgfältig Mülleintrag vermeidet, ist das auch wieder nicht das richtige, weil zuwenig Wasser durchfließt. Man müßte den Spülkasten für eine Toilette in der Küche haben und zweimal am Tag drücken. Niemand allerdings hat sowas. Reiswasser vom Durchwaschen des Reis vor dem Kochen kommt schon rein, das wäre nur mit großer Disziplin zu verhindern, und die ist bei einem so alltäglichen Vorgang wie dem Suihanki kaum darstellbar.
Ich habe vor diesem Problem resigniert und lasse, wenn es denn verstopft ist, das ist alle paar Jahre, gar nicht mehr fräsen, sondern neue Abflußrohre für die Küche einbauen. Das kostet das doppelte wie einmal fräsen, aber die neuen Viechtacher (in Viechtach im Bayrischen Wald ist die Fabrik für Abflußrohre) sind definitiv leer, und es ist erst mal garantiert für längere Zeit Ruhe.
In J, also Kagawa und so, haben sie nicht solche Probleme, weil das Leitungswasser nicht kalkig ist. Das ist aber auch wieder nicht das richtige. Mein Schwiegervater bezeichnet das Leitungswasser in Takuma als Doku und läßt sich regelmäßig Kanister mit Wasser aus einem Gebirgsbach in Ehime kommen.
02.02.15 22:40
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adv


Beiträge: 1.039
Beitrag #125
RE: Lebensgewohnheiten
> Dass das aber auch Rohre verklebt... nicht...

Dazu kommt dann noch die Unsitte dreckige Teller, Töpfe etc. in der Küchenspüle unter fließendem
Wasser abzuspülen.. Das zusammen mit von Yano Genannten hat bei uns zB dazu geführt, dass
2 Wochen Besuch aus Japan von gerade mal 3 Leuten, die ein paarmal für alle gekocht haben,
plus sich nützlich machen wollen und immer den Abwasch abspülen im Endeffekt zur völligen
Verstopfung des Küchenabflußes führten. Es half nur noch eine Rohrreinigungsfirma zu rufen.
Ich vermute auch der Durchmesser der Abflußrohre von Küchenspülen oä ist in J größer als
in D ??
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.02.15 22:55 von adv.)
02.02.15 22:54
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #126
RE: Lebensgewohnheiten
Ah 'doku' heißt also Gift. Interessant.
Erzähl ruhig weiter Yano, man lernt immer dazu. ^^

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
02.02.15 22:56
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torquato


Beiträge: 2.823
Beitrag #127
RE: Lebensgewohnheiten
(20.01.15 10:05)青空 schrieb:  Da ist aber gewaltig was schief gelaufen bei den Lesungen in dem Kasten unten.
http://asienspiegel.ch/2015/01/steh-oder-sitzklo/ schrieb:Deutsch Japanisch Furigana Lesung
japanischer Stil 和式 わしき washiki
westlicher Stil 洋式 ようしき yōshiki
öffentliche Toilette 公共トイレ こうきょうトイレ kōkyō toire
Washlet (von Toto) ウォシュレット ウォシュレット woshuretto
WC mit Spülfunktion 温水洗浄便座 おんすいせんじょうべんざ Uoshuretto

Vielleicht liest er ja hier mit und korrigiert es.

Wurde ziemlich schnell korrigiert. Inzwischen wollen sie aber solche Vokabeln für CHF 60 im Jahr verkaufen! Meine großen Augen gingen spontan in einen Lachanfall über. hoho

Was bisher offensichtlich noch keinem Aufgefallen ist, ist daß die Kana-Lesungen als 'Furigana' bezeichnet werden (hab's im Zitat mal farblich markiert). Das weckt Vertrauen...
02.02.15 23:29
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Yano2
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Beitrag #128
RE: Lebensgewohnheiten
(02.02.15 22:54)adv schrieb:  plus sich nützlich machen wollen und immer den Abwasch abspülen im Endeffekt zur völligen
Das kann wirklich lästig werden. Es wird ja auch das Geschirr nicht sauber, sondern nur naß. Wenn meine geliebte japanische Ehefrau Geschirr abspült, dann kann ich etwa ein Drittel nachbearbeiten. Wenn meine geliebte japanische Schwiegermutter das Geschirr abspült, ist es mehr als die Hälfte. Manchmal brauche ich schnell einen Topf, ziehe in aus dem Schrank und er ist dreckverkrustet.
Was Du als Unsitte bezeichnest hat aber seine Gründe. Ein japanischer Haushalt ist nicht spülmaschinenfest. Kaum jemand hat eine Geschirrspülmaschine. Vieles darf gar nicht in die Maschine (wir haben eine, die läuft vielleicht dreimal im Jahr). Außerdem hat man in den beengten Verhältnissen gar nicht soviel Geschirr, daß man eine Spülmaschine vollräumen könnte und dann stundenlang auf die Nutzung verzichten.
Letzteres geht gar nicht in einem bäuerlichen Haushalt. Da gibt es nämlich täglich nur eine Mahlzeit - die dauert von 5 Uhr früh bis nach Mitternacht - es ist mir ein Rätsel.
02.02.15 23:45
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Hachiko
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Beitrag #129
RE: Lebensgewohnheiten
Nicht nur Reisschlempe ist ein bombenfester Rohrverkleber, sondern auch Fett und Öl. Meine bessere Hälfte hat die nicht
auszumerzende Angewohnheit die pappigen Teller und Pfannen in der Spüle mit warmem Wasser zu behandeln und
was passierte neulich, das Rohr war schon wieder einmal heillos verstopft. Einen Klempner brauchte ich nicht zu
bemühen, sowas wird bei uns mit einer Wasserpumpenzange erledigt und das ganze Dreckwasser, das sich nach der unvermeidbaren
Putzerei angesammelt hat, landet im Gästeklo gleich neben der Küche.
Was macht man denn eigentich in J wenn einem so ein Malheur passiert.
02.02.15 23:47
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Yano2
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Beitrag #130
RE: Lebensgewohnheiten
Wie jetzt Wasserpumpenzange? Du kriegst ja den Siphon der Küche ohne Werkzeug auf, oder man kann ihn auch vor Ort mit Chemie behandeln. Das Problem ist doch, daß das von weit unten her zuwächst und aus der Küche stets nur kurz einige Liter kommen, so merkt man es nicht gleich, weil im Laufe von Stunden doch ein bißchen was durchsickert. Wenn es überhaupt nicht mehr abläuft, hat man in einem Haus, das so groß ist wie meines, zwei Zentner Dreck in der Leitung, und wenn man das fräst, wird die Innenseite der Rohre verkratzt und es setzt sich danach noch leichter der Dreck fest.
Wenn du so fragst, ich hatte nie Probleme mit verstopftem Abwasser in J. Ich wohnte immer in Häusern, die schon Kanalisation haben. In J hat die Küchenspüle einen Filterbecher für vielleicht einen ganzen Liter Dreck, frag nicht, was das für einen Geruch entwickeln kann im Sommer.
Als ich aus einer Mietwohnung auszog, dachte ich kurz daran, wie kann ich die Toilette, die ich verdreckt, verkrustet vorgefunden und mit einem gewissen Aufwand saubergemacht habe (gilt auch für die ganze Küche, einschließlich Fußboden), im Originalzustand zurückgeben, aber sie haben das dann auch in sauberen Zustand akzeptiert.
Über den Leitungsquerschnitt Abwasser kann ich nur mutmaßen, daß das wohl in J ähnlich sein mag wie in D, nämlich es gibt größere und kleinere.
03.02.15 02:57
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Lebensgewohnheiten
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