Beitrag #4
RE: Langescheidts Kanji und Kana: Übungsbuch?!
Îch bin an sich ein Hadamitzky-Fan, weil ich 1980 Langenscheidts Lehrbuch und Lexikon der japanischen Schrift Kanji und Kana in einer Hotelbuchhandlung in Tokyo gekauft hatte und damit einen fast verpatzten Urlaub retten konnte (Freude am Kanji suchen, ohne Kenntnisse der Sprache). In meinem Buch gab es nur 1900 Kanji. Als Pensionshobby habe ich einige Jahre später auf der Uni Japanisch zu lernen begonnen und die drei Übungshefte, die im gleichen Verlag erschienen waren, durchgearbeitet. Ich habe allerdings noch die Ausgabe mit den 214 klassischen Radikalen, die ich jetzt beim KanjiQuick wieder gut brauchen kann. Meine Bögen habe ich so verwendet: den Radikal habe ich rot eingezeichnet, die Radikalnummer und das, was wir zu einem Kanji lernen mußten, dazugeschrieben: eine ON-Lesung, eine Kun-Lesung und die Übersetzung dazu.
Die ersten 500 Kanji habe ich allerdings in der Reihenfolge gelernt, wie sie in den Lehrbüchern zur Sprache vorgekommen sind, dann habe ich erst von vorn mit den Kanjibögen angefangen. Beim ersten Durchgang 1985-1986 habe ich täglich 15-20 Kanji ca. 15mal geschrieben, die Zusammensetzungen aufmerksam auf den Blättern gelesen und dann mit dem Buch verglichen. Zum Unterschied von anderen Kanjilehrbüchern werden bei Hadamitzky nur Kanji verwendet, die schon vorgekommen sind. Die Nummer ist bei jeder Zusammensetzung angegeben, so daß man leicht nachschauen kann.
1988 habe ich nach der Kanjiprüfung beschlossen, in zehn Jahren die Bögen wieder durchzuarbeiten. (Geplant war ein statistischer Vergleich über Vergessen und Wiederlernen). Das wurde aber erst 2004 aktuell, als ein Enkel mit einem Stipendium für ein Jahr zu einem postgraduate Studium nach Tokyo geflogen ist. Er ist kein Linguist, hat erst in Japan begonnen, sich mit Japanisch zu beschäftigen und den Kyuu 3 mit gutem Erfolg hinter sich gebracht. Ich aber wiederhole derzeit zum dritten Mal alle Kanji mit den Bögen - jetzt habe ich nur mehr eine halbe Zeile frei. Ab Kanji 900 gibt es 5 Kanji auf einer Seite mit vier Zeilen zum Schreiben, bis 900 waren es nur drei. Von den sechs Zeilen waren zwei wesentlich größer zu schreiben.
Das Buch zu Kanji und Kana habe ich mir angesehen und ich war entsetzt: die Übungshefte konnte man gut zerlegen, wie man in dem Buch schreiben soll, weiß ich nicht. Im Internet habe ich gefunden, daß der Verlag Enderle in Tokyo die Übunghefte noch herstellt.
Die Blätter sind besser wegen der Jukugo, der Strichfolge, der ON- und Kun-Lesung als Blätter, die man selbst herstellt.
Zu den klasssischen Radikalen ist noch zu sagen, daß im alten Kanji und Kana die Radikale aus dem Nelson verwendet wurden, während wir auf der Uni in Wien die Radikale aus dem Lexikon von Wernicke mitgelernt haben. (die in der Regel auch in den japanischen Denshijisho so angegeben werden).
Zusammenfassung: Kanji schreiben ist auch im Zeitalter von IME-Pad eine gute Lernhilfe. Aber das Buch würde ich mir nicht kaufen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.09.06 17:34 von yamaneko.)
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