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Mnemotechnik, Mnemonics für Kana & Kanji, Eure Erfahrungen, Empfehlungen
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Jerry


Beiträge: 259
Beitrag #1
Mnemotechnik, Mnemonics für Kana & Kanji, Eure Erfahrungen, Empfehlungen
Ich bin die Tage erneut über das Thema Mnemotechnik, Mnemonics zum Kana & Kanji lernen gestolpert und habe mir da gleich mal ein Buch bestellt um mir das aus der Nähe an zu sehen.

Das worum es bei Mnemotechnik, Mnemonics geht, ist wohl das z.B. das man sich z.B. die Kanjis an Hand von passenden Symbolen besser merken kann. Und nach dem ich da gestern mir zwei drei Symbole an gesehen habe, habe ich als ich eines davon heute woanders gesehen habe, sofort mit seiner Bedeutung wieder erkannt. Das geht mir sonst bei Kanjis eher nicht so, daher bin ich da im Moment recht interessiert und will mir das etwas näher an sehen.

Link zum WP Artikel zum Thema Memonics:
* https://de.wikipedia.org/wiki/Mnemotechnik

Link zu einigen Angeboten bei 321, damit das vlt. klarer ist was ich meine:
* https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40...i+mnemonic

Was habt ihr zu obigen Thema für Erfahrungen und Empfehlungen ?
27.09.22 13:38
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梨ノ木


Beiträge: 552
Beitrag #2
RE: Mnemotechnik, Mnemonics für Kana & Kanji, Eure Erfahrungen, Empfehlungen
(27.09.22 13:38)Jerry schrieb:  Was habt ihr zu obigen Thema für Erfahrungen und Empfehlungen ?

Als ich so um die 700 Kanji einigermaßen sicher erkennen konnte, hatte ich diese Methode kurzzeitig benutzt, dann aber wieder verworfen. Ich glaube nicht, dass sie (mir) einen wirklichen Nutzen bringt, sobald ich in normaler Lesegeschwindigkeit (welche sicher noch einige Jahre unter der eines kompetenten Muttersprachlers liegen wird) unterwegs bin. Beim flüssigen Lesen bleibt mir einfach keine Zeit die Mnemonics "scharf zu schalten". Sprich, dort wo zügiges Kanji-erkennen am wichtigsten ist, taugt die Methode wohl nicht wirklich.

Was für mich gut funktioniert: Radikale lernen um Kanji (vor allem welche, die ich gerne mit anderen verwechsle) anhand von Radikalen sicher identifizieren zu können. Aber das kommt nur zum tragen, wenn ich bestimmte Kanji nicht flüssig lesen kann und somit sowieso gerade im Text "pausiere". Dann ist sowas hilfreich beim Nachschlagen/Erinnern.

Wenn man schon einiges an Japanisch kann und damit japanische "Eselsbrücken"-Beispielsätze (unter Einbeziehung von Radikalen) bauen kann, könnten Mnemonics durchaus Sinn machen.



Letztlich habe ich aber Mnemonics nicht wirklich verwendet und kann trotzdem mittlerweile (lerne seit 3 Jahren und 10 Monaten) ganz normale Texte (Bücher etc.) ohne Hilfsmittel zügig lesen und die unbekannten Kanji halten sich dabei doch sehr in Grenzen (auf Wörter/Ausdrücke trifft das leider noch nicht zu zwinker ) - von daher habe ich es auch gut ohne Mnemonics geschafft. Ich lese aber ziemlich viel und beschäftige mich i.d.R mindestens 3 Stunden pro Tag mit Japanisch.

Für Lernende die weniger Zeit aufbringen können/wollen sind die Mnemonics dann vielleicht doch ganz nützlich, auch wenn sie keine Eselsbrücken auf Japanisch bauen können.
27.09.22 14:07
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harerod


Beiträge: 592
Beitrag #3
RE: Mnemotechnik, Mnemonics für Kana & Kanji, Eure Erfahrungen, Empfehlungen
Ich denke es gibt persönliche und kulturelle Unterschiede für jeden Lernenden. Für mich persönlich funktioniert das Lernen der Originalbedeutung der Grapheme am besten.
http://www.harerod.de/nihongo/index.html#KANJI ->
"Anmerkung zu Eselsbrücken für Kanjibestandteile, statt Verwendung der Originalbedeutungen und -namen: Viele Autoren (z.B. Heisig, Kanjidamage) erfinden aufwändige mnemotechnische Hilfskonstruktionen, um Bestandteilen von Kanji einen Namen zu geben. Für manche Lernende mag das hilfreich sein, ich kann mich jedoch nicht mit dem Gedanken anfreunden, mir z.B. 大 als "Bernhardiner" zu merken. Die primäre Bedeutung dieses Zeichens ist "groß". Durch das Lernen der tatsächlichen Bedeutung von Kanji-Bestandteilen ergibt sich gleichzeitig die Chance, Lerngeschichten für Kanji zu erarbeiten, die auf dem tatsächlichen Sinn der Bestandteile basieren."

Als Ergänzung zu Deinem Wiki-Link:
Als kurzweiligen Einstieg ins Thema "Eselsbrücken" (mnemotechnische Hilfsmittel) könnte man
https://en.wikipedia.org/wiki/Moonwalking_with_Einstein
anschauen, welches
https://en.wikipedia.org/wiki/Rhetorica_ad_Herennium
als Quelle nennt. Stehen beide bei mir im Regel, die Rhetorica in der einfachen zweisprachigen Reclam-Ausgabe.
27.09.22 21:39
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梨ノ木


Beiträge: 552
Beitrag #4
RE: Mnemotechnik, Mnemonics für Kana & Kanji, Eure Erfahrungen, Empfehlungen
(27.09.22 21:39)harerod schrieb:  Für mich persönlich funktioniert das Lernen der Originalbedeutung der Grapheme am besten.

Das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen - so lerne ich neue Kanji auch noch heute. Ich versuche mir die Originalbedeutung zu merken und pflege einen geeigneten Beispielsatz, der das Kanji enthält (im Bestfall mit Originalbedeutung), in ein ANKI Deck ein.

Die Originalbedeutung zu kennen hat auch den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass man oft ein Wort einigermaßen verstehen/einordnen kann, auch wenn man mit der Lesung Schwierigkeiten hat.
28.09.22 07:21
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harerod


Beiträge: 592
Beitrag #5
RE: Mnemotechnik, Mnemonics für Kana & Kanji, Eure Erfahrungen, Empfehlungen
梨ノ木, freut mich, dass es Dir anscheinend genauso wir mir geht. Allerdings scheint Deine Lerngeschwindigkeit mindestens Faktor 2 über meiner zu liegen. grins

In verschiedensten Gesprächen (sprich, ich kann keine Quellen nennen) wurde mir zugetragen, dass Muttersprachler Kanji anders lernen. Die ständige Immersion und vor allem die Tatsache, dass sie zu Beginn des Kanji-Lernens schon Japanisch sprechen, sorgt nach diesen Informationen dafür, dass Kanji am Stück gelernt werden. Die von uns hier besprochene Zerlegung in Grapheme findet nicht statt, das Symbol wird am Stück aufgenommen.
Hier wären ein paar Muttersprachler praktisch, habe leider im Moment keine zur Hand...

Zur Frage des TO hätte ich noch zwei Quellen:
http://www.harerod.de/nihongo/index.html#DICT

Christopher Seeley and Kenneth Henshall with Jiageng Fan: The Complete Guide to Japanese Kanji. REMEMBERING AND UNDERSTANDING THE 2,136 STANDARD CHARACTERS.
Wie bereits die erste Fassung von Henshall, ist auch dieses Buch keine leichte Kost für Einsteiger. Dem fortgeschrittenen Lernenden bietet es jedoch einen faszinierenden Einstieg in die Etymologie der japanischen Kanji. Zu jedem Kanji gibt es Hintergrundinformationen über dessen Entwicklungsgeschichte, oft basierend auf verschiedenen Quellen. Dieses Buch ist für mich besonders hilfreich bei Kanji die im Zuge verschiedener Schriftreformen derart verändert wurden, dass die ursprünglichen Radikale nicht mehr erkennbar sind. Eine wertvolle Ergänzung zu Jack Halperns Werk (The Kodansha Kanji Dictionary).
Passend zu den oben beschriebenen Gedächtnistechniken, bietet dieses Buch kleine, auf der Etymologie basierende, Lerngeschichten an.
Verlag: Tuttle Publishing; First Edition (2016)
Sprache: Englisch
ISBN 978-4-8053-1170-7; ISBN 978-1-4629-1773-0 (ebook)
Quellenname auf dieser Website: TCGTJK2016

Vor kurzem hatte ich dieses Buch entdeckt (lange außer Druck, aber in diversen elektronischen Archiven auffindbar):
Karlgren, Bernhard: Analytic Dictionary of Chinese and Sino-Japanese
Ein nicht nur historisch interessanter Einstieg in die Etymologie der Hanzi/Kanji. Aus dem Vorwort: "The present dictionary is intended to facilitate a systematic study - scientific and practical - of the Chinese script."
Unveränderter Nachdruck: Ch'Eng-Wen Publishing Company; Taipei; 1973
Sprache: Englisch
ISBN - keine -
Quellenname auf dieser Website: KARLGREN1973

Edit: Typo korrigiert.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.09.22 12:48 von harerod.)
28.09.22 08:31
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梨ノ木


Beiträge: 552
Beitrag #6
RE: Mnemotechnik, Mnemonics für Kana & Kanji, Eure Erfahrungen, Empfehlungen
(28.09.22 08:31)harerod schrieb:  In verschiedensten Gesprächen (sprich, ich kann keine Quellen nennen) wurde mir zugetragen, dass Muttersprachler Kanji anders lernen. Die ständige Immersion und vor allem die Tatsache, dass sie zu Beginn des Kanji-Lernens schon Japanisch sprechen, sorgt nach diesen Informationen dafür, dass Kanji am Stück gelernt werden. Die von uns hier besprochene Zerlegung in Grapheme findet nicht statt, das Symbol wird am Stück aufgenommen.
Hier wären ein paar Muttersprachler praktisch, habe leider im Moment keine zur Hand...

Ich lerne neue Kanji auch nicht aufgrund einzelner Radikale sondern schon komplett - aber es ist natürlich schon so, dass man sich das "neue" Kanji anschaut und denkt - okay das sieht aus wie, hat aber bspw. noch Radikal xyz. So vor kurzem geschehen z.B. bei:
疑ううたがう[0] -> 凝視ぎょうし[0] oder 化学かがく[1] ->おとり[0].

D.h. ich arbeite schon mit "Radikalkomplexen" bzw. kompletten bereits bekannten Kanji, wenn ich neue lerne - solange das eben möglich ist. Je mehr Kanji man schon kennt, desto häufiger lässt sich das anwenden. Da ich neue Kanji eigentlich immer beim Lesen entdecke, lerne ich sie auch immer im Kontext (einer Geschichte etc.) und kann sie mir viel besser merken, als wenn ich sie einfach einer Liste entnehmen würde.

Gibt es aber Kanji, die ich gerne mal verwechsle, versuche ich mir die Radikalunterschiede zu merken, Merksätze auf Japanisch zu bauen, oder eben mir Beispielwörter in Erinnerung zu rufen, die dann eine sichere Zuordnung ermöglichen.
28.09.22 10:27
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