Hm, ich kann deine Frustration schon etwas nachvollziehen, allerdings glaube ich, dass du etwas falsches von dem Buch erwartet hast: Das ganze ist ja ein Buch der japanischen
Schrift, nicht unbedingt der Sprache. Und wenn man dort auch Beispielsätze, Erläuterungen zu Verben usw. sucht, dann ist man wieder bei einem ganz normalen Wörterbuch.
Das Problem ist ja: Nicht alle Verben (oder allgemein auch Wörter) haben Kanji, d.h. sie tauchen in dem Buch erst gar nicht auf.
Man muss hinsichtlich des Buches auch sehen, dass es im Grunde ziemlich unsinnig ist: Für Kanji bräuchte man didaktisch nicht viel, man sollte sie eher im Vorbeigehen mitlernen. Im Grunde sind viele der Infos im Kanji&Kana auch zu viel: Wenn du als Anfänger bei 生 nachschlägst (was ja ein ziemliches Anfänger-Kanji ist), wirst du mit der Unmenge an Informationen erschlagen. Für einen fortgeschrittenen Lerner sind dagegen die Infos teilweise zu dürftig ausgeschlagen.
Ich finde das Buch trotzdem sehr nützlich. Zum einen wegen der sehr guten Einführung in die Schrift allgemein (d.h. das ganze Vorgeplänkel), dann die Einführung in die japanischen Satzzeichen (Das findet man nirgends sonst in so einer Qualität), und vor allem wegen den knapper ausgefallenen Informationen. Ich benutze es sehr gerne, wenn ich ein Kompositum habe, und dort dann die wichtigste Bedeutung zu einem dort enthaltenen Kanji wissen möchte. Klar könnte ich auch in dem großen Hadamitzky-Buch (Beide Bücher sind von Wolfgang Hadamitzky, deswegen überschneiden sie sich oft) oder im Internet oder sogar in einem japanischen Kanji-Wörterbuch nachschlagen, aber dort werde ich in vielen Fällen einfach von der Fülle der Komposita oder anderen Lesungen, oder auch anderen Informationen erschlagen. Das Kanji und Kana zeigt dahingegen doch schon ziemlich genau die Infos, die ich haben möchte. Auch sehr schön ist, dass es eine handschriftliche Schreibweise zeigt: Auch das ist ziemlich einmalig. Es zeigt, wie Japaner die Kanji wirklich mit Kugelschreiber oder Bleistift zeigen. Ich habe das noch in keinem anderen Lehrbuch gesehen.
In all den Jahren, in denen ich nun Japanisch lerne, ist dieses Buch das einzige, was ich konstant benutze. Klar schaut man dort später nicht mehr so oft nach, und im Internet nachzuschauen ist wesentlich bequemer. Allerdings mag ich es, dort einfach mal ein wenig herumzustöbern. Es ist im Grunde auch nur eine Auflistung aller Jōyō-Kanji, nur mit den Jōyō-Lesungen, auch wenn diese teilweise sehr schlecht sind (Beispielsweise war bei 私 nicht die Lesung わたし enthalten), aber ich finde gerade die Reduzierung auf einige wenige Komposita und einige wenige Lesungen macht das Buch sehr praktisch. Man darf es eben nur nicht mit einem Wörterbuch verwechseln.
Zu den Alternativen:
Auf Deutsch fällt mir aktuell kein gutes Wörterbuch außer Wadoku ein (Was aber wirklich nicht schlecht ist!). Ansonsten müsstest du es wohl mal mit einem japanischsprachigen probieren, auch wenn das vielleicht etwas erschlagend ist. Mir fällt z.B. diese Webseite ein:
Hier als Beispiel das Verb „nozomu“. Dort hast du die Auswahl zwischen zwei bekannten japanischen Wörterbüchern, dem 大辞泉 (Daijisen) oder dem 大辞林 (Daijirin).
In dem Text steht dann anschließend die Wortklasse, hier z.B.
[動マ五(四)].
Kurze Aufschlüsselung:
動 = 動詞 (Dōshi) = Verb.
マ = endet in der m-Reihe, aber diese Information ist eigentlich ziemlich unnütz.
五 = das ist eigentlich das wichtigste, d.h. es ist ein sogenanntes 5-stufiges Verb. Das ist die von dir gewünschte Information, welche sagt, dass die Formen hier z.B. nozomu, nozomanai, nozomimasu, nozomeba, nozomō sind. Im anderen Fall (ru), würde hier eine 一 stehen, d.h. 1-stufig.
(四) = Das ist nur eine Angabe fürs klassische Japanisch, kann ignoriert werden.
Dort stehen bei anderen Verben auch z.B. noch Infos über transitiv und intransitiv, was auch recht wichtig ist.
Der restliche Text erschlägt einen natürlich etwas, aber dort findest du zwischen den Anführungszeichen einige Beispielsätze (Wobei ich aber bezweifel, dass sie derart hilfreich sind).